@lala123 lala123 schrieb:ich kenne ein Mädchen, das früher zu allem sagte "lieber nicht". Bei ihr lag es aber einfach an der Angst, etwas Neues oder Unbekanntes zu tun. Mittlerweile hat sie sich aber verändert, sie versteckt sich nicht mehr vor allem und geht offener durch die Welt.
Unsicherheit kann so ein Verhalten auch begünstigen, sicher, oder dass man in unserer postmodernen Welt auch oft völlig überfordert ist mit den schier unendlichen Optionen, die uns zur Verfügung stehn. Am Ende ist man dann wie gelähmt und macht gar nichts, bevor man etwas Falsches macht.
;)Um diese Qual der Wahl mal zu veranschaulichen, hier aus
http://www.schmidt-salomon.de/freiheit.htmDie Qual der Wahl. Das "ganze Leben" erscheint (nicht nur dem Schlagerfan) als "ein Quiz", in dem jedeR Einzelne sich stets neu entscheiden muss, wie seine/ihre ganz persönlichen Antworten auf die grossen und kleinen Fragen des Lebens aussehen. Die Institutionen, die einst bei vielen dieser Entscheidungen helfend zur Seite standen, haben an Bedeutung verloren. Das Individuum wählt zunehmend autonom, ob es die Hochschule und/oder die Tanzschule absolviert, ob es sich im Heimat verein, in der Kirche, der Familie, in einem Verein für Pudelzucht oder einer Tantra-Selbsterfahrungsgruppe engagiert. Kurz: Im Prozess der Individualisierung wurden wir -zumindest auf den ersten Blick! - schonungslos verurteilt: zur Freiheit auf Lebenszeit. Das klingt vielleicht besser, als es in Wirklichkeit ist. Denn ob der Prozess der Individualisierung zur Autonomie des Individuums oder zum Zustand der Anomie führt, was letzlich eine neue Unmündigkeit zur Folge haben könnte, das ist bislang noch keineswegs geklärt. Dem Prozess der Individualisierung haftet eine eigentümliche Widersprüchlichkeit an, die schon in der Formulierung "zur Freiheit verurteilt" angedeutet wird: Die neu erworbene Freiheit ist selbst nicht das Resultat freier, individueller Willens-Entscheidungen, sondern Ergebnis geschichtlicher Prozesse, gesellschaftlicher Zwänge. "Individualisierung ist ein Zwang"