Depressionen
18.03.2022 um 13:51fluff schrieb:das ist wirklich der einzige vorteil hier. allerdings gehe ich ja auch seit längerem schon zu keinem arzt mehr. hab ich aufgegeben.Oh, versteh mich bitte nicht falsch oder belehrend, ja? So soll das auf keinen Fall gemeint sein. Möchte nur meine Sicht schildern und was ich dazu denke - sollte(st) dir das auf den Keks gehen- oder du dich damit unwohl fühlen, bitte überlies das einfach. Ich möchte wirklich keine Grenze damit überschreiten.
Ärzte sind mir persönlich sehr wichtig.
All das, was ich die letzten Jahre hier immer mal geschildert habe, oder meine Fortschritte dieich teilweise gemacht habe, habe ich nur den Ärzten zu verdanken, die sich meiner angenommen haben.
Darunter zählten Psychologen, Psychiater, Schmerztherapeuten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Gesprächstherapeuten, meine Hausärztin, eine andere Allgemeinmedizinerin - ja sogar meine Augenärztin hat teils-therapeutisch auf mich eingewirkt.
Nicht alles hat mir bezüglich meiner Depression geholfen und irgendwie doch, weil ich gemerkt habe "aha, DAS und DAS hilft mir NICHT" (ich konnte somit weitere Versuche in diese Richtungen unterlassen und habe damit Kraft und Zeit gespart. (zB durch nicht teilnehmen an einer Gruppentherapie)
Aber die enge "Zusammenarbeit" mit meiner Hausärztin hat mir wirklich viel viel geholfen.
Oder meine Augenärztin, die mir eben erklärt hat was psychische Erkrankungen auch mit den Augen machen können. Oder meine Zahnärztin, die mir geholfen hat die passende Zahnbürste zu finden/angepasst an meinen Putzzwang, damit ich mir nicht noch schlimmer selbst schade. Oder mein Schmerztherapeut, der meine Migräne behandelt und mir erklärt hat wie das auch alles Hand in Hand mit der Depression gehen kann und und und.
Ich habe zwar keinen Psychiater/Psychotherapeut zur Zeit aber ich bin nie (!) ohne ärztliche Behandlung weil ich es dann auch definitiv nicht durchstehen würde.
Nur das eben mich keiner davon wegen der Depression behandelt, sondern nur wegen der vielen Ausläufer und Begleiterkrankungen die ich so habe.
Und ich muss sagen, durch meinen offenen Umgang damit, überall, kann man sich viele Untersuchungen sparen und sich aufs Wesentliche konzentrieren.
Wenn ich also zum Arzt gehe weil ich Herzrasen wie blöde habe, dann is die erste Frage meiner Ärztin "Was ist denn los Zuhause? Was ist passiert?" und auch wenn ich Rückenschmerzen habe oder Taubheitsgefühle - man weiss einfach, dass die Chance sehr groß ist, dass es psychisch bedingt ist. Wenn man ausreichend darüber gesprochen hat, geht's weiter in die körperliche Untersuchung um das Bild komplett zu machen.
Ich schrieb es an anderer Stelle schonmal - ich Zweckentfremde meine Ärzte gern solang wie ich keine Psychotherapie bekomme - sage das aber ganz offen schon bei der Terminvereinbarung, damit man weiss, dass ich 10min mehr Zeit brauche als jemand, der nur wegen einer Krankmeldung kommt oder so. So werde ich dann eingeplant und trete niemanden auf den Schlips, weil ich Zeit stehle.
Offener Umgang damit kann sich auszahlen - für einen selbst. Man muss sich nur überwinden und sich das selbst wert sein.
Vllt können sich andere, hier Lesende, dazu auch überwinden - solang wie sie keine richtige Therapie erhalten. Aber es muss dann unbedingt in den jeweiligen Fachrichtungen bleiben / sprich, nur das besprochen werden, was auch in DEN Fachbereich gehört. (Schmerztherapeut = 1ste Prio Migräne(!) = 2te Prio was verschlimmert/verbessert Migräne = Depression wird thematisiert aber nicht behandelt)
Gibt auch manchmal Ärzte die sich als Übermenschen empfinden und gern in fremden Fachbereichen deletantisch rumstochern und eigentlich keine Ahnung davon haben - da muss man dann aufpassen. Aber das hab ich persönlich nur 2 mal in all den Jahren erlebt und konnte das selbstsicher für mich aussortieren/die Tipps nicht annehmen.
Möchte es aber dennoch nicht unerwähnt lassen.
Nochmal die Textwand zusammen gefasst:
Solang wie man keine Therapie antreten kann, würde ich immer anraten wollen, sich solang andere Hilfe zu suchen, anstatt das allein mit sich auszumachen.
Mir hat das geholfen (wenngleich nicht geheilt, aber den Anspruch hatte ich an diese Art von Hilfe auch nie)