Unbekannte Frauenleiche im Teppich, Bremen, 2002

darkstar69 schrieb:Aber über Jahrzehnte dann keine Kontakte, verwundert dort vielleicht dennoch

Na, vielleicht kommt ja zwei, dreimal im Jahr eine gefälschte E-Mail oder eine Postkarte mit Floskel und 100 Euro im Umschlag.....

@darkstar69

Danke für Deine ausführliche Schilderung, so kann man sich die Situation vor Ort seinerzeit etwas besser vorstellen.

Zeralda schrieb:Na, vielleicht kommt ja zwei, dreimal im Jahr eine gefälschte E-Mail oder eine Postkarte mit Floskel und 100 Euro im Umschlag.....

Grundsätzlich natürlich nicht vollkommen ausgeschlossen, aber über welchen Zeitraum sollte die Täterschaft das durchziehen?
Bis zum heutigen Tage, also mehr als zwei Jahrzehnte lang?!
Erscheint mir doch eher sehr unwahrscheinlich...

An einer Postkarte oder einem Briefumschlag wären höchstwahrscheinlich auch Spuren des Absenders nachweisbar, wenn diese entsprechend kriminaltechnisch untersucht werden würden.
Auch wenn die Täterschaft Postkarte / Briefumschlag ausschließlich mit Handschuhen anfassen würde, schließlich verliert jeder Mensch z B kleine Hautschüppchen, die mit bloßen Auge nicht sichtbar sind, im Labor aber evtl zur Erstellung eines DNA - Profils führen können.

Wenn man nun davon ausgeht, dass die Hinweise der Ermittlungen und auch der Indizien tatsächlich auf möglichen Menschenhandel und Zwangsprostitution hinweisen, wie kann man denn dann heute noch an potentielle Zeugen herantreten?

Diese potentiellen Zeugen, Mitwisser, Hinweisgeber, oä müssen ja erst einmal erreicht werden, damit sie überhaupt eine mögliche Aussage machen können. Wo können diese sein? Wer können sie sein?

In Deutschland bzw Bremen oder Niedersachsen wird das Opfer offensichtlich nicht vermisst. Das spricht für wenige alltägliche, nachbarschaftliche oder freundschaftliche oder gar berufliche Kontakte.

Wenn es tatsächlich einen Kontext von Zwangsprostitution gab, dann wird das Opfer irgendwo festgehalten worden sein, wo sie wenig oder gar keinen Kontakt außerhalb ohne Begleitung hatte.

Dann wird es aber andere Frauen und ggf auch Freier gegeben haben, die Kontakte zu ihr hatten und sich erinnern könnten. Wenn diese heute erreicht werden könnten, könnten sie Aussagen abgeben. Das könnte ja auch diskret sein.

Möglicherweise gibt es auch Personen, die damals irgendwie in die Aktionen des Menschenhandels und der Zwangsprostitution beteiligt waren und nicht am Mord. Das wäre ja wohl verjährt? Wenn es also keine Kontakte mehr gibt, könnten diese auch diskret Aussagen machen.

Sowohl mögliche Frauen, die auch festgehalten wurden, wie auch andere Personen, die involviert waren, leben heute aber möglicherweise nicht in Deutschland. Wie kann man sie dann erreichen?

Es wird ja auch das Kind, Verwandte, Freunde, Bekannte, Nachbarn, usw aus Osteuropa, zB der Ukraine, geben. Wie erreicht man diese? Wenn sie gar nicht wissen, dass ihre Hinweise benötigt werden, können sie keine geben.

Wir wissen aber auch nicht, welche Hinweise die Polizei schon erhielt.

Was also kann man machen, um an Hinweise zu kommen, voran zu kommen, die Identität des Opfers und ihre möglichen Mörder zu finden?

Hier:

Beitrag von Quinzy (Seite 1)

gab es den Hinweis auf gefundene Kleidungsstücke und Stiefel. Gab es da später nochmal irgendwelche Informationen dazu? Ich kann mich nicht erinnern.
Wenn diese Kleidung tatsächlich im Zusammenhang zur Entsorgung der Leiche stünde, dann wüsste man auch, wo sie vermutlich in den Fluss verbracht wurde.
Dort gibt es Parkplätze.

darkstar69 schrieb:Gab es da später nochmal irgendwelche Informationen dazu? Ich kann mich nicht erinnern.

Nein, das scheint in den Ermittlungen von 2023 keine Rolle mehr zu spielen. Ich halte deshalb folgende zwei Szenarien diesbezüglich für wahrscheinlich:

LackyLuke77 schrieb am 22.08.2023:Da diese Beobachtung in der zurzeit laufenden Öffentlichkeitsfahndung keine Rolle zu spielen scheint, denke ich, dass sich die Besitzerin der Reisetasche entweder damals gemeldet hatte oder die Ermittler einen Zusammenhang aufgrund weiterer Ermittlungsergebnisse mittlerweile für unwahrscheinlich halten.

Es gibt einen neuen Podcast zum Fall.

Es geht um die Theorien der Polizei und wie nach über 20 Jahren nun eine internationale Kampagne bei der Aufklärung des Falls helfen soll.

Quelle: https://www.nwzonline.de/region/true-crime-podcast-tatort-nordwesten-teppichleiche-bremen-die-tote-die-keiner-vermisst_a_4,1,1777540400.html

dort ist es auch zu hören