Das Verschwinden von Emma Fillipoff

Hallo alle miteinander,

ich habe selber erst vor kurzem vom Fall der verschwundenen Emma Fillipoff erfahren.
Der Fall ist sehr komplex, weshalb ich versuche, mich auf das wesentliche zu konzentrieren.

Die Vorgeschichte

Emma gilt seit dem 28.11.2012 als vermisst. Sie war zum damaligen Zeitpunkt 26 Jahre jung.
Emma war eine (Lebens)- Künstlerin, die einen eher alternativen Lebensweg für sich wählte.
Sie wird als eine sehr liebevolle, hilfsbereite, tierliebe und naturverbundene Person beschrieben.
Sie hatte weder festen Job, noch festen Wohnsitz und hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser.

Laut Freunden fühlte sie sich von jemandem verfolgt / belästigt, mit dem sie während eines Studiums schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Sie gab weder Details, noch seine Identität bekannt und versuchte seither soziale Situationen zu vermeiden, in denen sie mit Männern interagieren musste: der Hauptgrund, warum sie sich entschied, nicht in gemischten Unterkünften, wie Hostels, zu bleiben.

Im Herbst 2011 zog Emma von Ontario nach Victoria (British Columbia).
Sie schlief bei Freunden, manchmal alleine im Wald, später in ihrem Van - aber zuletzt in einem Frauenhaus.

Anfang November 2012 bemerkte ein Freund, bei einem zufälligen Treffen, eine dramatische Veränderung in ihrem Verhalten und ihrer Persönlichkeit. Sie wirkte ängstlich, nervös, fühlte sich offensichtlich verfolgt und soll sogar nach etwas unsichtbarem -vor ihr stehend- gegriffen haben.

Sogar die Polizei wurde gerufen, um ihren Zustand einzuschätzen,
konnten aber keine Gefährdung feststellen.

Am 23.11.2012 rief sie das erste Mal weinend ihre Mutter an und bat sie, zu ihr zu fliegen, um dann mit ihr gemeinsam nach Hause zu fliegen.
Ihre Mutter buchte sofort ein Ticket, aber Emma rief ein paar Stunden später an, um ihr zu sagen, dass sie doch nicht kommen soll. So ging das ganze in den darauffolgenden vier Tagen noch vier Mal – zuletzt am 28.11.12 – dem Tag ihres Verschwindens.
Nach ihrem letzten Anruf, entschied sich Emmas Mutter trotzdem zu fliegen.



Der Tag des Verschwindens

Emma wird in einem Geschäft dabei gefilmt, wie sie sich eine 200-Dollar-Prepaid-Kreditkarte kauft. Sie trägt mehrere Taschen über der Schulter.
Sie verweilt längere Zeit im Laden an der Tür und späht nervös und ängstlich heraus.

Gegen 18 Uhr kehrt sie in das Frauenhaus zurück und wird darüber informiert, dass ihre Mutter auf dem Weg ist. Sichtlich verärgert und ängstlich stürmt sie raus.

Gegen 23 Uhr kommt ihre Mutter an und erfährt, dass Emma in dieser Nacht ihr Bett nicht beansprucht. Kurz nach Mitternacht wird Emma als vermisst gemeldet.



Angebliche Sichtungen und Vorkommnisse nach Ihrem Verschwinden, sind hier nachzulesen:


http://www.helpfindemmafillipoff.com/Timeline.php


Zusammenfassung und Video der Überwachungskamera:

https://www.youtube.com/watch?v=4ZIQd0MtU-A



Was denkt ihr? Psychose, freiwilliges Untertauchen/ Neuanfang, oder doch ein Verfolger, der sie irgendwann eingeholt hat?

Mysticjulez

Mysticjulez schrieb:Laut Freunden fühlte sie sich von jemandem verfolgt / belästigt, mit dem sie während eines Studiums schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Sie gab weder Details, noch seine Identität bekannt und versuchte seither soziale Situationen zu vermeiden, in denen sie mit Männern interagieren musste: der Hauptgrund, warum sie sich entschied, nicht in gemischten Unterkünften, wie Hostels, zu bleiben.

Da kommt dann der Mann aus dem laden mit grünem T shirt ins Spiel der vermutlich diese schlechte Erfahrung wärend ihres Studiums war... komisch das man trotz der Videoaufnahme nicht seine Identität feststellen konnte.

Das finde ich auch komisch, dass ihn niemand identifizieren konnte.
Seltsam ist auch, dass die Kreditkarte unbenutzt gefunden wurde und die Sichtung der Zeugin, bei der Emma sie gebeten haben soll drei Mal ihren Namen zu sagen... alles sehr mysteriös.

Erinnert ein wenig an die Geschichte von Elisa Lam.

Klingt für mich auch erstmal mehr nach gesundheitlichen Problemen, die es angeblich schon sehr früh gab:

Entries in Emma’s journal suggest she had been privately suffering with mental health issues as early as the age of 11. For years, her secretive and quiet nature enabled her to hide her inner turmoil from family and friends.

Und weiter:

With a history of mental illness in the family, her mother was very worried and felt Emma needed her.

Das klingt schon stark danach:

They describe the incident when Emma moved shelter furniture outside, insisting the objects were talking to her

http://www.helpfindemmafillipoff.com/Timeline.php

Aber wohin ist sie verschwunden? Traurig, dass ihre Not zwar bemerkt wurde, aber ihr leider irgendwie nicht geholfen werden konnte.

Das sind die Orte, an denen sie am 28. noch war:

https://www.victoriabuzz.com/2016/01/emma-fillipoff-still-missing/

Elisa Lam kam mir auch direkt in den Sinn und irgendwie auch Lars Mittank... nur das es bei Emma -wie du schon geschrieben hast- sehr deutliche Warnzeichen gab.

Es ist immer extrem traurig, wenn jemandem der offensichtlich Hilfe braucht - diese verwehrt bleibt.
Natürlich möchte ich der Mutter keineswegs eine Mitschuld am Verschwinden geben, jedoch hätte ich als Mutter bereits den ersten Flug wahrgenommen.

Trotz allem hat Emma sich ein Prepaid Handy, sowie eine Prepaid Kreditkarte gekauft, was für mich dann -zumindest erstmal- nicht auf einen Suizid hindeutet.

Meines Erachtens tönt das weniger nach einem Kriminalfall, sondern eher nach einer psychischen Krankheit wie paranoide oder paranoid-halluzinatorische Schizophrenie oder Psychose. Das würde auch das Schlagen nach etwas, was nicht vorhanden ist, erklären. Allenfalls haben sich die Episoden immer mehr zugespitzt, weshalb schliesslich auch die gekaufte Kreditkarte nicht mehr benutzt worden ist.
Die Gegend um Victoria ist stark bewaldet und gebirgig, wenn sie dorthin "geflüchtet" ist, wird sie wohl nicht mehr gefunden werden.

Besonders tragisch am Fall finde ich, dass die Polizei um 7 Uhr abends noch lang mit ihr gesprochen hat und sie dann ihres Weges gehen liess.