Verschwinden und Tod von Gabby Petito
um 12:43Die Laundries wurden ja garnicht strafrechtlich verfolgt - sie haben immer die Aussage verweigert, gesagt sie wissen nichts und dass ihr Sohn nicht aussagen will. Das ist ihr gutes Recht.MissMary schrieb:Es ist ja das Horrorszenario für jedes Elternteil, wenn das eigene Kind so ein schweres Verbrechen verübt. Egal, wie man es dreht und wendet, kommt man in einen inneren Konflikt: hält man zum Kind und leidet mit (lebenslange Haftstrafe, Todesstrafe, ...) oder stellt man sich gegen das Kind, das man liebt (du musst zu deiner Tat stehen). Auch wenn es doof klingt: Ich möchte die Laundries dafür nicht verurteilen, dass sie zu ihrem Kind hielten.
Für die Petitos (und auch die Menschen die bei der Suche nach Gabby mitgefiebert haben) war das natürlich schrecklich und erweckte den Eindruck als wollten die Laundries ihren Sohn decken. Für die Laundries war es aber (mit dem Van vor der Tür) das einzige was sie tun konnten, egal was wirklich passiert ist und wieviel sie davon wußten.
Wäre der Van nicht vor der Tür gestanden hätte man von einer Trennung fabulieren können und davon dass Gabby alleine weitergefahren wäre, was auch immer dann mit ihr passiert ist. Hätten sie lügen WOLLEN hätte es zig Möglichkeiten gegeben die ihnen mehr Ruhe verschafft hätten.
Dafür gibt's ja auch keine Belege, im Gegenteil, in Moab steigt sie ohne zu zögern auf den Fahrersitz und fährt dann auch los. Und das trotz einer extremen psychischen Ausnahmesituation. Für mich sieht das nicht so aus als hätte sie das Fahren "generell ausgeschlossen".MissMary schrieb:Was ich ja seltsam finde, dass eine Youtuberin im Van den Van gar nicht selbst fahren kann. Ich fahre selbst ungern Auto und vermeide z.B. auch, in Großstädte hineinzufahren. Aber generell das Fahren auszuschließen ist ... strange.
Woher kommt diese Annahme überhaupt dass Gabby nicht hätte fahren können? Der Van war ja nicht wirklich größer als ihr vorheriges Auto, nur halt ein Kastenwagen. Das macht keinen Unterschied beim Fahren.
Und ihrer Mutter gegenüber schrieb sie ja auch dass sie alleine weitermachen/fahren will - hätte sie das getan wenn sie das Fahren generell ausgeschlossen hätte? Und hätte ihre Mutter da nicht entsprechend reagiert wenn Gabby nicht selbst fahren wollte oder konnte? Sowas bekommt man als Elternteil doch mit wenn ein Kind nicht fahren kann!
Sie wollte an ihrem Vlog arbeiten in der Zeit, das hat sie auch so kommuniziert und das auch (mit Hilfe ihres Vaters) durchgezogen.MissMary schrieb:Da brauchte sie ihn ja in der Funktion "Fahrer". Und wenn er dann mal drei Tage nicht da ist, geht sie in ein Hotel? Ich meine gut, da hat sie WLAN, Strom, Sicherheit, eine Dusche. Aber das zeigt doch, dass er auch ihr "Sicherheitskonzept" ist.
Sicherheitskonzept? Seh ich nicht so, sonst hätte sie ja nicht geplant alleine weiterzumachen.
Dass er nicht "eingesperrt" war und auch nicht "praktisch nicht entkommen konnte" widerspricht ganz klar nicht seinem Rückflug nach Florida um dort das Lagerhaus auszuräumen sondern auch dass er auch ohne sie wandern ging.MissMary schrieb:Dass sich ein junger Mann davon auch sehr eingesperrt fühlt und praktisch nicht entkommen kann und wie geregelt die Abläufe da waren, zeigt sich schon, dass man über drei Fußabdrücke im frisch gereinigten Van in Streit gerät.
Und was die Fußabdrücke im Van angeht: Die lassen sich nicht vermeiden und das hat Gabby offensichtlich sehr gestresst. Ich glaube da noch nicht mal dran dass sie einen Putzfimmel gehabt hätte (dass das mit "Vanlife" nicht zusammengeht hätte sie aus einschlägigen Erfahrungen wissen können) sondern eher dass sie auf keinen Fall Bilder von einem schmuddeligen, chaotischen Van zeigen wollte. Auf den Bildern/Videos die uns gezeigt wurden, sehen wir immer nur einen piccobello geputzten Van - etwas das komplett unrealistisch ist schon in deutlich größeren Fahrzeugen. Und wenn sie da so perfektionistisch war wie ich glaube, hat es sie sicherlich ständig geärgert dass sie bei Videos nicht so einfach wie bei Insta-Fotos etwas zuschneiden oder photoshoppen oder pixeln konnte.
Sie wollte schöne Filmchen von einem rollenden Puppenstübchen mit einem glücklichen Liebespaar.
Die Realität mit Dreck und Chaos wollte sie definitiv NICHT - Brian wird's einfach egal gewesen sein bzw. vielleicht hat er ihren Perfektionismus diesbezüglich auch einfach nicht verstanden.
Nein, mußte er nicht. Sie konnte selbst fahren und Content-Creator war eindeutig sie, es war IHR Traum, nicht seiner.MissMary schrieb:Er musste ja Fahrer, Schützer, Content-Creator, etc. sein ...
Schützer? Ja, vielleicht. Als Frau alleine muß man leider schon ein paar mehr Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und auch deutlich mißtrauischer sein bzw. das muß man auch als Mann.
Das wäre alles nicht passiert wenn der Van nicht in der Einfahrt gestanden wäre und die Laundries (alle drei) nicht die Aussage verweigert hätten. Den Demonstranten ging es darum den Petitos zu helfen. Hätte man erklärt dass die beiden sich schlicht und ergreifend getrennt (oder auch nur gestritten) haben, wäre vor dem Haus Ruhe gewesen.MissMary schrieb:Man sieht ja auch in der Doku, unter welchem Druck da agiert wurde: Den Vorgarten volle demonstrierender Menschen, da kann man ja auch keinen klaren Gedanken fassen.
Sie haben etwas viel sinnvolleres getan, nämlich einen Anwalt engagiert anstatt ihr eigenes Kind anzuzeigen.MissMary schrieb:Natürlich wäre es ehrenwert gewesen, wenn die Laundries 9-1-1 gerufen hätten und ihnen mitgeteilt hätten, dass sie Angst haben, dass der Sohn die Verlobte umgebracht hat, weil alle so seltsam ist. Ich persönlich glaube, sie waren völlig überfordert.
Und dann getan was der ihnen geraten hat - nämlich die Aussage verweigert bzw. angegeben nichts zu wissen.
Was heißt hier "Brian kam durch den weiteren Verlauf zu Tode"? Angeblich wollte er sich doch direkt nach dem "Unfall mit Erlösung" sowieso umbringen? Weil er ohne Gabby nicht mehr leben wollte?MissMary schrieb:Für Brian war es ja auch nicht das Beste: Er kam ja durch den weiteren Verlauf zu Tode - und wurde sogar noch von seinen Eltern nahezu skelettiert wieder aufgefunden. Die Leute sind auch gestraft.
Dass die Laundries auch gestraft sind steht außer Frage - deren Leben ist doch damit auch versaut, auch ohne dass sie sich überhaupt irgendwas zu Schulden haben kommen lassen.
Erwürgen ist alles andere als eine typische Notwehr-Situation, das ist schon sehr weit hergeholt.equinoxx schrieb:Man muss nie jemanden erwürgen, höchstens in Notwehr, was hier ziemlich sicher nicht der Fall war.