Verschwinden von Ben McDaniel beim Höhlentauchen

@Frau_H
Nein, es wurde nicht abgeschlossen. Aber selbst wenn, es liegt ein Bolzenschneider im Ausgangsbereich der verschließbaren Höhle. Ob das damals schon war, weiß ich aber nicht. Der, der ihm das Tor aufschloss war auch nicht als Tauchlehrer oder sowas angestellt, sondern als Industrietaucher, der dafür sorgte das die Höhle betauchbar blieb und sich nicht so viel Schlamm an den engen Stellen ablagerte. Er hatte also nicht die Aufgabe im Kundenkontakt zu stehen und den Schlüssel herauszugeben. Er kannte aber die meisten Taucher dort und blieb auch oft noch bis der letzte Taucher wieder heil nach oben kam. Nur an diesem Tag wohl nicht, da er mit seinem Kollegen nach Hause wollte und der Chef ja noch Abends kam.

@Stradivari
Ben hatte zwar nicht die Zertifizierungen aber unerfahren war er wohl auch nicht. Er hatte wohl mehrere hundert Tauchgänge in seinem Tauchtagebuch eingetragen und auch an der Vortex Spring war er ein oft gesehener Gast. Man kannte ihn. Am Verschwindetag kam er schon früh an und unternahm 2 Tauchgänge, wo Zeugen berichteten, dass er sich auffällig am Eingang der Höhle verhielt. Manche vermuteten, dass er das Tor manipulieren wollte, um dann abends nach Feierabend in die Höhle zu kommen.

Desweiteren hatte McDaniel eine selbstbeschriftete Karte im Auto, die darauf hinwies, dass er schon oft, im für ihm verbotenen Abschnitt unterwegs war.

Was ich noch gefunden habe ist, dass es noch einen anderen unerkundeten Abschnitt gibt, der vom Pianoraum aus zugänglich ist aber heute durch eine Art "Tür" gesichert ist. Vielleicht hatte er die normale Route schon komplett ausgekundschaftet und wollte den neuen Abschnitt kartographieren.

Die Betreiber der Tauchanlage hätten ein Motiv gehabt, seine Leiche aus dem für ihn verbotenen Bereich zu schaffen. So eine Anlage ist eine Goldgrube, und wenn herausgekommen wäre, dass ein Mitarbeiter ihm auch noch das Tor aufgeschlossen hat, hätte man ihnen wahrscheinlich den Laden dichtgemacht. Aus ihrer Sicht hätte es jedoch ausgereicht, seine Leiche irgendwo vor dem Tor abzulegen und ihn am nächsten Morgen zu "finden" und zu bergen. Warum hätten sie sich die Mühe machen sollen, seine Leiche und seine Ausrüstung komplett verschwinden zu lassen?

VanDusen schrieb:Aus ihrer Sicht hätte es jedoch ausgereicht, seine Leiche irgendwo vor dem Tor abzulegen und ihn am nächsten Morgen zu "finden" und zu bergen. Warum hätten sie sich die Mühe machen sollen, seine Leiche und seine Ausrüstung komplett verschwinden zu lassen?

Macht Sinn, aber durfte er nach laden Schluss da überhaupt tauchen oder sollte eigentlich sichergestellt sein, dass bei Feierabend alle aus dem Wasser sind? Bei letzterem wäre es ja schlecht ihn vor dem Tor bzw überhaupt am nächsten Tag zu finden

Flashster schrieb:durfte er nach laden Schluss da überhaupt tauchen oder sollte eigentlich sichergestellt sein, dass bei Feierabend alle aus dem Wasser sind?

Wie soll das funktionieren? Taucher müssen sich anmelden (und zahlen), aber sie müssen nicht auschecken oder so. Anders wäre jedoch nicht nachzuvollziehen, wer da noch im Wasser ist, anders als bei Schwimmern, die man mit bloßem Auge sieht.

Wenn man sich mal die Zusammenfassung des Falls + Aussagen der Profitaucher ansieht, glaube ich nicht mehr, dass er in der Höhle ist. Auch interessant ist, als im nächsten Teil über die gefundenen Tanks berichtet wird.
Hier findet man auch die Videos von Dcainret, die sogut wie jeden Winkel der Höhle zeigen. Den letzten Abschnitt der Höhle haben bis heute nur eine handvoll Leute geschafft und das waren und sind die besten der Welt. Dazu gehörte McDaniel bei allen Respekt nun wirklich nicht.

https://www.reddit.com/r/UnresolvedMysteries/comments/9b04lv/ben_mcdaniel_a_scuba_diver_who_vanished_from_and/?utm_source=amp&utm_medium=&utm_content=post_body

Hier könnte man mit den Informationen aus dem Forum, Klarheit im vielen Punkten herstellen.

@SherlockJames

Der Reddit-Thread ist super. Da steht unter anderem, dass Ben seine Tanks abnahm und vor sich her schob, wie ich es vermutet hatte.

Und hier ist ein Video von ihm (mit dem weißen Helm), das zeigt, dass er noch nicht mal richtig tarieren konnte.
https://www.youtube.com/watch?v=VbyoBlQtjNU&feature=youtu.be
Ich kann das einfach nicht mehr mit ansehen :-(

Hier der 3. Teil der Serie. Es wird super ausführlich berichtet über die Suchmaßnahmen, Bens Wissen ums Tauchen ( er war Autodidakt aber trainierte die neu erlernten Techniken nicht ausreichend, er kam innerhalb von 4 Monaten auf sagenhafte 250 Tauchgänge), und er wurde schludrig in seinen Aufzeichnungen.

https://www.reddit.com/r/UnresolvedMysteries/comments/9dmc6z/the_case_of_ben_mcdaniel_a_scuba_diver_who_went/

@VanDusen
Ja, die Reihe ist Klasse. Der Typ war halsbrecherisch unterwegs.

SherlockJames schrieb:Der Typ war halsbrecherisch unterwegs

– und inkompetent. Er konnte es einfach nicht, das sieht man ganz deutlich. In dem Reddit-Thread wird u. a. gerätselt, warum er keinen Trockentauchanzug verwendet hat. Diese Frage kann ich beantworten: Weil man damit beim Tarieren eine weitere Schwierigkeitsstufe hinzufügt, denn es wird zum Druckausgleich auch Luft in den Anzug gepumpt, der einem ansonsten Falten ins Fleisch bügelt. Außerdem muss man höllisch darauf achten, niemals die Füße höher als den Kopf zu haben. Solche Anzüge haben ein Auslassventil, das man meist betätigt, indem man einen Arm hebt. An den Beinen haben sie jedoch kein Auslassventil. Kommen nun die Füße über Kopfhöhe, sammelt sich die gesamte Luft in den Beinen und man wird mit den Füßen voran in Richtung Oberfläche gezogen, immer schneller. Mit so einem Anzug hätte er nicht umgehen können.

Auf jeden Fall scheint es einige Jahre auf unfassbare Weise gut gegangen zu sein. Was anhand der Videos unglaublich ist.

Derjenige, der möglicherweise die Leiche und Ausrüstung weggeschafft hat, muss sich ja in der Höhle und mit dem Tauchen in Höhlen sehr gut ausgekannt haben, oder? Wo man eigentlich wieder bei den Mitarbeitern landet.
Ist es möglich, dass Ben so weit in die Höhle getaucht ist ohne Flaschen zu wechseln?

Der Besitzer des tauchshops ist ja auch auf sehr mysteriöse Weise zu Tode gekommen. Leider ist der Autopsie Bericht bis heute nie veröffentlicht worden.

@flashter

Ja richtig, Dave Shaw wollte Dreyer in einen von ihm entworfenen leichensack packen. Er hatte das mit seinem Tauchpartner als Versuchsperson geübt. Er ging davon aus, das Dreyer nur mehr ein Skelett ist, die Überreste waren aber eher 'seifig' und sind quasi im wasser geschwebt. Durch diesen Irrtum hat er zu viel Zeit gebraucht und sich dann auch noch in Dreyers Ausrüstung verhakt.

Ich denke aber dass Dreyer durch die Verwesung vielleicht zumindest etwas leichter war als Ben.

Der Vorfall erinnert mich auch ein wenig an den Tod von Yuri L. im Blue Hole, Dahab/Ägypten. Unter folgendem Link gab es dafür eine gute Erklärung, bitte bis zum Beitrag vom 18.01.2008 um 12:54 Uhr herunterscrollen:

https://taucher.net/forum-das_video_hat_mich_hart_erwischt_...-ioz75300?page=2

VanDusen schrieb:Wie soll das funktionieren? Taucher müssen sich anmelden (und zahlen), aber sie müssen nicht auschecken oder so.

Ja okay dachte ggf ist da ich sag Mal um 18 Uhr Ende und dann muss man halt raus sein (klar kann man sich da verstecken aber wäre dann illegal) und dann werden Umkleidekabine usw zu gemacht. So dachte ich. Aber gut zu wissen

Den Reddit Thread schau ich mir Mal an. Ich hatte nur irgendwie einen kurzen Teil da gefunden und da wurde nicht so viel diskutiert

VanDusen schrieb:Ich kann das einfach nicht mehr mit ansehen :-(

meinst du weil er teilweise so "zur decke geschwebt" ist oder woran machst du das aus? Ich hab halt keine Ahnung, das fiel mir jetzt laienhaft auf

Flashster schrieb:meinst du weil er teilweise so "zur decke geschwebt" ist oder woran machst du das aus?

Ja, unter anderem. Er war offenbar stark positiv tariert, was so ziemlich das Letzte ist, was man sich in einer Höhle wünschen würde. Ich weiß nicht, wie es in dieser speziellen Höhle ist, aber generell besteht in beengten Umgebungen immer die Gefahr, sich an irgend etwas zu schneiden oder zu schürfen, was man aufgrund der anästhesierenden Wirkung des kalten Wassers kaum bemerkt. Man sieht das Blut lange, bevor man den Schmerz spürt – aber am Rücken sieht man es halt nicht.

Außerdem hingen seine Flaschen irgendwie zu locker, schlackerten viel zu viel, und die ganze Art, wie er sich bewegte, machte einen äußerst unguten Eindruck: zu hektisch, zu unkontrolliert, zu viele Flossenschläge, zu wenig Rücksicht auf die anderen Taucher um ihn herum. Profis sind sparsam in ihren Bewegungen, verschwenden keinen einzigen Atemzug auf unnötige Manöver, halten ihre Pulsfrequenz niedrig, strahlen eine Ruhe aus wie Buddha.

Nach dem Betrachten dieses Videos habe ich einen Sinneswandel durchlaufen, muss ich zugeben. Ich glaube nicht (mehr), dass dieser Typ physisch in der Lage war, Engstellen in der Höhle zu passieren, welche echte Profis vor Herausforderungen gestellt haben. Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, dass seine Tauchgangs-Logs und seine Skizzen der zuvor unerforschten Höhlenlandschaft Bullshit waren, mit dem er zuvörderst sich selbst beeindrucken wollte.

Hier zum Thema, wie er schon des öfteren in die Höhle gekommen ist, ohne Schlüssel.

Taucher haben herausgefunden, wie Ben das Tor manipuliert hat. Das Tor ist kaum mehr als eine Bewehrung, die wohl oder übel an einer engen Stelle in der Nähe des Klavierraums in der Höhle geschweißt ist. In der Mitte befindet sich ein Loch, das groß genug für einen Taucher ist, und ein weiteres Stück geschweißte Bewehrung befindet sich in dem Loch, das als Tür dient. Die Tür ist an einer Seite angekettet und wirkt wie Scharniere, damit sich die Tür drehen kann. Auf der anderen Seite der Tür können Taucher eine Kette entriegeln, um die Tür zu öffnen. Ben hatte die Ketten und Schlösser an der Scharnierseite (die sich nicht öffnen sollte) entfernt und durch seine eigenen ersetzt. Dies würde es ihm ermöglichen, die Scharnierseite zu öffnen, um die Höhle zu betreten und zu verlassen, ohne dass seine eigenen Schlösser klüger wären.

Quelle: Reddit

Das mit der Info, dass Teile seiner angeblichen Zertifikate und Lizenzen seine EIGENE Handschrift trugen und dass er sich vor Freunden, Familie und anderen als Tauchlehrer ausgab erscheint mir einfach nur noch kriminell.

Der Thread bei Reddit ist ne Goldgrube was die Infos angeht.

VanDusen schrieb:strahlen eine Ruhe aus wie Buddha.

Da musst ich schmunzeln ;)

VanDusen schrieb:Ich glaube nicht (mehr), dass dieser Typ physisch in der Lage war, Engstellen in der Höhle zu passieren, welche echte Profis vor Herausforderungen gestellt haben.

Und was denkst du dann wo er hin ist? Glaubst du man kann mit so viel "Gepäck" in einen Spalt gedrückt werden und verschwinden? Also vom Wasserstrom?

Flashster schrieb:Wieviele Flaschen braucht man dann überhaupt, um soweit zu kommen? Da hätte er doch einige dabeihaben müssen, auch kleinere, denn einen Antriebsschlitten oder wie das heißt hatte er ja nicht und mit z.B. 6 Flaschen am Mann hätte er ja ein paar zurücklassen müssen, die gefunden worden wären.
ja das interessiert mich auch, ich würde denken, wenn er etwas Ahnung hatte - und, auch wenn ich keine Ahnung vom Tauchen habe, ist es für mich kein Geheimnis, dass man ggf unterwegs die ein oder andere neue Flasche gebrauchen kann - sollte er die leeren bzw. neuen Flaschen ja da gelassen haben. Er hatte am Ende ja sicher nicht alle am Mann, wenn er auf den letzten Metern verschwunden ist oder nimmt man die alle mit?

Wie siehst du das mit den Flaschen? Wie lange kommt man denn in etwa mit einer Flasche eigentlich so hin? also kann man damit einmal die ganze Höhle durchtauchen oder brauch man dafür eh schon definitiv mehrere Flaschen ? @VanDusen

Bei Aussagen wie: „Der ist 100% nicht mehr hier in der Höhle“ muss ich zwangsläufig an Tanja Gräff denken.
Da waren sich auch alle sicher, dass sie definitiv nicht genau da ist.

Ich persönlich tippe darauf, dass er da noch ist.

Flashster schrieb:Und was denkst du dann wo er hin ist? Glaubst du man kann mit so viel "Gepäck" in einen Spalt gedrückt werden und verschwinden? Also vom Wasserstrom

Wenn überhaupt, wäre er herausgedrückt worden, denn die Strömung geht in Richtung Vortex Bowl.

Flashster schrieb:Wie siehst du das mit den Flaschen? Wie lange kommt man denn in etwa mit einer Flasche eigentlich so hin? also kann man damit einmal die ganze Höhle durchtauchen oder brauch man dafür eh schon definitiv mehrere Flaschen ?

Das ist extrem schwer zu beantworten, weil wir die erreichte maximale Tauchtiefe und die Aufenthaltsdauer auf den jeweiligen Tauchtiefen nicht kennen. Der Gasverbrauch hängt direkt von der Tauchtiefe ab, in 20 m Tiefe z. B. verbrauchst du bei gleichem Atemverhalten doppelt so viel Gas wie bei 10 m Tiefe. Nach den Regeln der Kunst hätte er Druckluft + Austauchflaschen für den Bereich 0-30 Meter, 2 Flaschen Nitrox für den Bereich 30-35 Meter plus zwei Flaschen Trimix plus Backups mitführen müssen. Leider jedoch kenne ich selbst in meinem unmittelbaren Bekanntenkreis Flachzangen, die sich solch einen Tauchgang mal ganz locker mit zwei Druckluftflaschen zutrauen würden.