Ich möchte diesen Thread wieder ein beleben, u.a. weil es auch einen neuen Podcast zu diesem Fall gibt:
https://steadyhq.com/de/moerderisch/posts/84de6aa6-6a55-44b7-aeeb-466ce9f626f4
Diese Podcast-Serie ist generell genial, deshalb eine absolute Empfehlung sind diesen anzuhören. Dort werden sehr klar die Versäumnisse der Polizei angesprochen, obwohl es sonst nicht viele neue Fakten gibt.
Das einzige für mich neue war, dass Martina auch öfter mit dem Fahrrad gefahren sein soll (obwohl das am Tattag im November wohl kein Thema war) und dass der zuständige Ermittler mit der Aussage zitiert wird, dass er sich sicher sei, dass der Täter im engsten Umfeld zu finden ist. Ob der Ermittler jetzt spezifische uns nicht bekannte Informationen hat oder nur einfach das ausgeht, dass es eben am wahrscheinlichsten ist, dass der Täter aus dem Umfeld kommt, kann ich nicht sagen.

Ich halte die Szenarien von @Betje (3.4.23) und @Schneewi77chen (5.7.23) auch für sehr schlüssig. Dieser unbekannte Fahrer und das Geheimnis, das Martina daraus gemacht hat, halte ich für den Schlüssel in diesem Fall. Deshalb verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht, warum dieser in neueren Beiträgen, u.a. dem oben, nur so am Rande erwähnt wird. Im ursprünglichen Aktenzeichen XY Bericht spielt er und die Aussage der Freundin eine entscheidende Rolle.
Ebenso verstehe ich nicht, warum dem Urlaubstag so wenig Bedeutung beigemessen wird. Die Aussage des Freundes, dass diesen der Täten nachträglich eingetragen hat, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Wie schon in einem vorherigen Beitrag geschrieben, gibt es in jeder Firma klare Prozesse wie Urlaube beantragt und genehmigt werden. Ob elektronisch wie heute oder nur mündlich wie vielleicht oft früher. D.h. Martina hat diesen einen Urlaubstag wohl bewusst genommen. Urlaub an irgendeinem Tag Mitte der Arbeitswoche nimmt man sich nur, wenn man etwas spezifisches an diesem Tag vorhat.

Ich hatte vor einiger Zeit die Gelegenheit mir den Stadtteil Dürnau (der Stadt Vöcklabruck) anzusehen und war da etwas überrascht. Ich hatte mir das alles viel ländlicher und weniger dicht bebaut vorgestellt.
Im Wesentlichen ist das ein in den 1950er und 1960er Jahren entstandener, sehr dicht bebauter Stadtteil mit vielleicht 1.500 – 2.500 Einwohnern. Im ziemlich typischen Layout und mit der typischen Architektur solcher Satellitenstadtteile von Industriestäten.
Die Bushaltestelle liegt an der Haupt- und Durchzugsstraße (Dürnauer Straße) in der Nähe des Zentrums des Ortsteils. Auf der einen Seite der Straße gibt es Einfamilienhaussiedlungen (wo auch Martina gewohnt hat), auf der anderen 3-5 stöckige Wohnhäuser. Alle Gebäude, die heute dort stehen, hat es schon zu Zeiten von Martina gegeben, das sieht man sehr gut, da ist seither nicht viel gebaut worden.
Ich würde den Stadtteil nicht als sozialen Hotspot bezeichnen, aber man sieht genau, dass heute wie damals dort eher die einfachen Menschen leben.
Die große Durchzugsstraße in der Gegend ist die Bundesstraße 1, die von Salzburg nach Wien führt. Nach dem 2. Weltkrieg was das die Haupt-Ost-West Achse von Österreich, zu Zeiten von Martina hat es aber schon die Autobahn A1 gegen, die mehr oder weniger parallel verläuft. Die Dürnauer Straße zweigt etwa 2 km vor der Bushaltestelle von der Bundesstasse 1 ab und mündet dann wieder in diese in der Stadt Vöcklabruck.
D.h. die Dürnau Straße ist jetzt nicht so die Hauptdurchzugsstraße, für die ich sie ursprünglich gehalten habe. Obwohl es am Ende des Stadtteils eine große, bekannte Firma gibt und man diese Straße vielleicht als Umfahrung verwenden kann, wenn es auf der Bundestrasse 1 Stau gibt. D.h. man muss schon einen gewissen Grund haben, diese Straße zu nehmen, dass ist nicht Hinz-und-Kunz Durchzugsverkehr.
Ändert jetzt nichts an meiner Überzeugung, dass der Schlüssel für den Fall bei dem ominösen Fahrer liegt, ist aber ein finde ich interessantes Detail.