Religion - Eure Meinung!
05.12.2007 um 09:02
NAVIGATO,
Sie sind ein Werkzeug, das vielen schwachen Hoffnung gibt, und die Starken etwas abmildern soll, damit sie nicht auf Kosten der Schwachen leben, und diese ausbeuten.
Eine Religion ist im Prinzip nichts anderes als ein Werkzeug, so wie für einen Handwerker das Werkzeug dazu dient, sein Werk zu vollbringen.
Jetztschauen wir uns mal einen redlichen und wirklich anständigen Handwerker an und gucken, wie die Qualität seiner Werke ist, welche er mittels seiner Werkzeuge erzeugt. Den Tisch und die Stühle, welche er angefertigt hat, fallen schon in Kürze auseinander, auch ist es mit seinen anderen Werken genauso. Natürlich bedauert er diesen Umstand ebenso und weiss gleichzeitig noch nicht recht genau warum das so ist, dass seine Werke keine Qualität in sich bergen –manchmal zweifelt er auch an seiner Fähigkeit-, so dass man seine Werke für einen alltäglichen Gebrauch auch tatsächlich nutzen und gebrauchen könnte.
Eines Tages aber, begegnet er einem Kollegen, der ihm unverblümt aufzeigt, dass seine Werkzeuge zu absolut nichts nütze sind, da die Handsäge aus billigstem und ungehärtetem Stahl sind, daher keine sauberen Schnitte möglich sind, seine Schraubenzieher bei einem bestimmten Moment die Kraft nicht mehr übertragen und so auch keine Schraube wirklich fest und satt angezogen werden kann und mit seinen weiteren Werkzeuge verhält es sich im Prinzip ebenso.
Als dies alles nun dem redlichen Handwerker bewusst geworden ist, schüttelt er den Kopf und denkt sich; „Ach, wie dumm ich doch war und welche Zeit ich vergeudete mit unnützen Werkzeugen stets versucht hatte, qualitative Werke zu vollbringen, welche meiner Umwelt offensichtlich auch dienlich sein würden!“
Nun bereitet es ihm überhaupt keinen Umstand, so dass er nun alle seine unnützen Werkzeuge sich unmittelbar entledigt und sich endlich anständige/qualitative Werkzeuge aneignet, mit denen es ihm nun auf Anhieb gelingt, als Resultat, für jedermann/frau offensichtlich ersehbar und nachprüfbar, dass nun seine Werke tatsächliche Qualität an den Tag legen, welche nicht schon –wie bei seinen vorhergehenden Werken bei der kleinsten Beanspruchung auseinandergefallen waren-, und nun so effektiv seine Umwelt in Staunen und Freude zu versetzen vermag.
Religion ist ein Werkzeug und es liegt nicht an den Menschen, weil sie zu dumm wären NAVIGATO oder zu wenig redlich/fleissig, nein, sie versuchen bloss mit einem unbrauchbaren Werkzeug die beste Qualität zu erreichen, was ihnen aber noch nie gelungen ist und solange wie sie selbst nicht verstehen/merken, dass ihr Werkzeug unbrauchbar für wirklich qualitative Werke ist, so wird ihnen dies auch nie und nimmer je gelingen können, einqualitatives Werk auch zu schaffen… ;)
Ohne Religionen hätten wir immer noch das Gesetz des Stärkeren. Anarchie in letzter Vollendung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein lao tse Fan sowas preferiert.
Mein werter Freund NAVIGATO, bitte bedenke hier Deine Aussage exakt. Als das Weltbild der Kontrolle geschaffen wurde, so ca. vor 4'000 Jahre, ging es mit dem Patriarchat einher und gerade mit diesem krassen Wandel und mit der Installation des HerrGott, wurde gerade der Sozialdarwinismus und das Gesetz des Stärkeren geradezu implementiert.
Was die Anarchie betrifft mein werter Freund, so gehst Du von einer unkorrekten Vorstellung von Anarchie aus. Es gibt keine gerechtere Form des menschlichen Zusammenlebens, als die Anarchie, NAVIGATO. :)
Diejenigen, die es kennen, reden nicht. Diejenigen, die darüber reden, sind weit davon entfernt.
Erst erzählt uns Laotse, dass da ein Urgrund des Daseins ist, nämlich das Tao. Dann erzählt er uns, dass wir dieses Tao nicht erkennen oder auch nur besprechen, sondern nur erfühlen können. Und damit nimmt er natürlich allen Kritiken den Wind aus den Segeln, denn deren Kritik kann ja nur über Worte erfolgen. Jetzt könnten wir natürlich einwenden, dass wir uns alle Mühe gegeben hätten, das Tao zu erfühlen und am Ende doch wieder nichts gefühlt hätten. Was wird uns Laotse darauf antworten?
Er wird uns sagen: Das Tao findet man nicht über Mühen, sondern nur über Mühelosigkeit und ihr werdet finden. Und wir werden schamvoll den Kopf senken und uns den Kopf martern, wie man denn um Himmelswillen Mühelosigkeit trainieren kann. So ist eben Laotse. Da gibt es kein Aha-Erlebnisse, sondern geistige Kopfnüsse. An ihm prallt die abendländisch- intellektuelle Anmache ab wie der Ping- Pong- Ball am Schläger eines chinesischen Tischtennisweltmeisters. Und das hat schon irgendwie Klasse…
Laotse zeigt uns die Grenzen des Verstandes und er bezaubert uns mit der These, dass sich das Wesen des Daseins weniger über rationale Erkenntnis als über das Einfühlen und die rechte Lebenseinstellung erschliessen lässt. Schade nur, dass er immer mehr von Esoterikern in Beschlag genommen wird. Denn die halten sich schon für taoistische Meister im Einfühlen und intuitiven Erfassen des Wahren, nur weil es ihnen drastisch an Verstand und Urteilskraft fehlt. Dabei will Laotse diese beiden Stützpfeiler des Denkens keineswegs auflösen, er plädiert sogar dafür, sie immer wieder zu trainieren. Denn:„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“
Fazit:
Nichtwissen will gelernt sein.