hi tommy,
es liegt in der natur der sache,dass wir unterschiedliche auffassungen haben.ich will nun versuchen das was du angesprochen hast aus katholischer sicht zu beantworten und auch zu begründen,warum ich diese interpretation persönlich für glaubwürdiger halte.ich möchte dich damit nicht angreifen, oder dir zu nahe treten,aber ich möchte auch deutlich aussagen,was ich denke und warum ich es denke.
Tommy57 schrieb:Wenn diese Auslegung der katholischen Kirche richtig ist, warum beschreibt dann Petrus selbst in seinem Brief den
Grundstein/ FELSEN als den Christus und nicht sich selbst?
1. Petrus 2:4-8 ( Elberfelder)
es sind 2 unterschiedliche stellen von unterschiedlichen personen in einem unterschiedlichen zusammenhang gesagt. bei der einen redet jesus davon auf petrus seine kirche aufzubauen.unterstrichen wird dies von einigen stellen im neuen testament,aus denen zu erkennen ist,das petrus eine besondere rolle innehat.(z.b. verleugnung jesus,vergebung durch jesu, jesu lässt petrus auf dem see zu sich kommen, jesus sagt zu ihm er solle seine schafe und lämmer weiden, er ist der erste berufene aposten,etc. so detailliert erfolgen berichte über andere jünger nicht).
bei der von dir zitierten stelle hingegen, ist es nicht jesus,sondern petrus selber der schreibt. und er schreibt, dass jesus der eckstein ist von dem die schrift spricht. der eckstein ist jesus, seine kirche hingegen will er auf petrus aufbauen.das sagt aber nicht aus, dass jesus nicht (nach seinem ableben und auferstehung) eben die verantwortung seiner kirche in die hände des petrus -als menschlichen lebendigen vertreter-gibt.
und petrus ist sicher kein diktator der die anderen apostel minder achtet,im alleingang dinge entscheidet oder den obermotz raushängen lässt.ebneso ist es heutzutage mit den bischhöfen und dem pabst in der katholischen kirche, in der jeder gläubige ein stein im bauwekt des ganzen sein kann und der pabst seine entscheidungen z.b. durch synoden diskutieren lässt,
Tommy57 schrieb:Genau....unter der Führung des heiligen Geistes haben die Apostel eng zusammengearbeitet und auf die Einheit im Glauben und Lehre geachtet!
Allerdings war ihnen auch bewusst, dass es nach ihrem Tod zu einem grossen Abfall von der wahren Christenversammlung und ihrer Lehre kommen würde!
Tommy57 schrieb:Des weiteren spricht Paulus im Thessalonicherbrief vom--- grossen Abfall vom wahren Christentum---, ein Abfall der bereits zu Lebzeiten der Apostel anfing:
heute allerdings herrschen trennungen und abspaltungen von der kirche, die jesus begründet hat, und welcher petrus (dem ersten pabst ) eingesetzt hat.
dieser generelle abfall vom glauben begann früh.ein beispiel hierfür sind gnostiker, die den christengemeinden gefälschte briefe der apostel unterschieben wollten, um ihren eigenen glauben zu stärken.das ganze zieht sich durch jahrhunderte und jahrtausende durch und erreicht bislang in unserer zeit den höhepunkt. denn soviele christliche denominationen, die sich von der ursprünglichen katholischen kirche und ihrer gottverliehenen sprirituellen gewalt abgesagt haben gab es wohl noch nie.
wäre ein allumfassender abfall zu zeiten des 1. jahrhunderts passiert, hätte die kirche nicht überlebt und jesus aussage wäre unwahr gewesen.das war aber nicht der fall, seine kirche hat seit dem sie ins leben gerufen wurde bestanden und wird es immer tun. alle anderen christlichen denominationen sind später entstanden und sind nicht die katholische kirche.
am anfang gab es keinen abfall, logisch ist jedoch, dass sobald alle apostel tot waren die christliche lehre in gefahr war und eine anzahl der gläubigen hat sich dazu verführen oder irreleiten lassen nicht der ursprünglichen lehre zu folgen.das ist keine damals abgeschlossene sache, das gibt es damals wie heute, es dauert an.aber die kirche die jesus will ist nicht untergegangen und wird es nie ganz.demnach mag es christgläubige menschen überall geben aber nur eine kirche von jesus.
Tommy57 schrieb:Tradition und Alter einer religiösen Gemeinschaft bedeuten nicht automatisch Gottes Gutheissung und Segen!
Das machte Jesus deutlich, als er die religiösen Führer der Juden scharf verurteilte, die auf ihre Tradition und Abstammung vertrauten!
Johannes 8:39 - 44 ( Elberfelder)
jesus verurteilt hier nicht die traditionen der pharisäer in bausch und bogen. er verurteilt dass sie sich darauf berufen von abraham abzustammen und deshalb sich des himmels sicher gewähren. dem ist aber nicht so, die körperliche abstammung spielt hierbei keine rolle.
das hat aber mit den traditionen nicht wirklich etwas zu tun.
jesus empfängt auch nikodemus,der pharisäer ist.
im gegenteil, jesus weist sogar seine jünger an traditionen zu befolgen:
matthäus 23, vers 1
"Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern 2 und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. 3 Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen's zwar, tun's aber nicht."
hierum geht es jesus.was sie sagen ist nicht schlecht nur befolgen sie es selber nicht.deshalb schickt auch jesus einen menschen den er vom aussatz gereinigt hat zu den pharisäern und sagt aus"dies soll ihnenn ein beweis für meine gesetzestreue sein".
jesus befolgt selbst jüdische traditionen, z.b. wenn er das passah-mal feiert und wein verwendet.es gibt keine schriftstelle die für das passah mal wein vorsieht,das ist eine jüdische tradition.
2 thessaloniker 2:15:So steht nun fest und haltet euch an die Überlieferungen, in denen ihr durch uns unterwiesen worden seid, es sei durch Wort oder Brief von uns. 1
hiermit wird ebenso ausgesagt,dass jesus wort nicht zwangsläufig der schriftform bedarf sondern auch das gilt,was mündlich überliefert wurde.eben der tradition.
woran erkennen wir menschgemachte und gottgegebene traditionen,woran erkennen wir welche traditionen dauerhaft sind und umgesetzt werden müssen und welche die es nicht sind, nicht gehalten werden sollten oder gar abgeschafft werden sollten?welche sind apostolisch.
die kirche ist apostolisch und wird von gott geleitet und wird nicht untergehen.was also die kirche als tradition nach reichlicher überlegung,gebet,führung des heiligen geistes ,etc. als traditionen vorgibt ist tradition.ansonsten müsste man sagen gottes kirche ist mit den aposteln ausgestorben,was nicht geht weil jesus das gegenteil aussagt.und übrige denominationen sind irgendwann von menschen gestiftet worden und nicht ursprünglich.
Tommy57 schrieb:Gemäss Jesu Aussage im Johannesevangelium wirkte der heilige Geist als Erinnerer und bewirkte so eine unverfälschte Wiedergabe der Lehren Jesu:
Johannes 14:26 ( Elberfelder)
"Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe."
hier wird aber nichts davon gesagt, dass der heilige geist sich zwangsläufig der schriftform bedienen muss.gerade wenn wir von der traditon der kirche sprechen sagt diese stelle eher aus, dass es eben auch heilige traditionen gibt, die mündlich weitergetragen werden können,weil auch sie vom heiligen geist der apostelnachfolger inspiriert sind denen die apostel die hände aufgelegt haben.man wird in der gesamten bibel keine stelle finden,die klar aussagt:nur das geschriebene wort ist glaubwürdig. und um das irgendwo reinzuinterpretieren muss man sich ziemlich verrenken finde ich. gerade die bibel bedurfte ja erst mündlicher überlieferungen die vorangegangen sind.ohne das keine bibel.