US-Army sucht Statisten - Wer piept ist tot

soviel ich weiß, setzt die Bundeswehr aber keine Zivilisten für solche Übungen ein, das hat versicherungstechnische Gründe.

Sumpfding schrieb am 20.02.2008:soviel ich weiß, setzt die Bundeswehr aber keine Zivilisten für solche Übungen ein, das hat versicherungstechnische Gründe.

Quatsch
Die Bundeswehr hat in Wildflecken das VN Ausbildungszentrum. Dort werden alle Einsatzsoldaten und auch Ausländische Soldaten sowie Presseleute auf den Einsatz in Krisengebieten vorbereitet.
Die arbeiten da mit sogenannten Rouleplayern, was nichts anderes als Statisten sind.
Da die über 600 davon haben, ist ein nicht geringer Anteil Zivil. Das sind meistens Russen die dort den ganzen Tag in Pseododörfern wohnen und abends wieder nach hause gehen. Teilweise sind einige Leute schon über drei Jahre da....

Das sind wahrscheinlich noch Kriegsgefangene. ;)
Meine BW-Zeit ist auch schon ein paar Tage her und als bei uns die Wölfe alle inne Wicken waren, wollten wir uns ein paar ausrangierte US-Army-Jeeps für ne Übung holen, aber DAS ging aus versicherungstechnischen Gründen nicht. Daher meine Vermutung, daß es das bei der Bundeswehr mit den Zivilisten nicht gibt!
O, allwissender Stuffz
Ich sags ja, Uffze, Stuffze, Lumpenpack :) :) :D

wieso machen sie das nicht ihrem eigenen land?
wir unterstützen die usa, meiner meinung nach, viel zu sehr. (Zitat von Seite 1, Sorry fuer die Verspaetung)

Hier gibt es kaum arabisch sprechende Menschen, viel mehr Mexikaner und Asiaten. Daher wuerde man die gewuenschte Menge Statisten gar nicht finden.

Sumpfding schrieb:...wollten wir uns ein paar ausrangierte US-Army-Jeeps für ne Übung holen...

Heute kein Problem mehr, wir sind gerade auf Übung und brettern mit nem 3Liter Senator durch die Heide....
Auch beim VN Aubildungszentrum gibt es sowas. Entweder werden fahrbereite Autos vom Schrott geholt oder die lackieren ausgemusterte Fahrzeuge um. Alte Passat oder Opel Vectra z.B.

wieso machen sie das nicht ihrem eigenen land?

Neben Cathryn's Argument, wonach es in den USA kaum arabisch sprechende Menschen gibt, ist es auch der Versuch, die "Bündnispartner" von der Notwendigkeit des Krieges zu überzeugen.

nur welche notwendigkeit?
die eine "bedrohung" abzuhalten, oder bedrohliche waffen zu verkaufen und plänen nachzueifern?

Ich denke das hat noch einen anderen Hintergrund.
Wir machen das ganze bei der Bundeswehr ja auch, und das schon etwas länger als die US Streitkräfte.
Jeder Soldat macht vor seinem Einsatz sowas, nennt sich Handlungstraining. Ich gehe mal davon aus, das es wesentlich besser in Deutschland funktioniert als in den Staaten, weil die Chance grösser ist das die Statisten einen hier wirklich nicht verstehen, weil sie schlicht kein englisch sprechen, über die Fremdsprachenkenntnisse der US Soldaten muss man sich ja sowieso keine Gedanken machen.
Grundsätzlich ist diese Form der Ausbildung eine gute Sache.
Man bekommt zumindest einen kleinen Einblick in die Sitten und Gebräuche des Landes, weiß vielleicht endlich mal etwas besser als bisher was man sich vielleicht verkneifen sollte. Das ganze gibt auch ne gewisse Form von Handlungssicherheit und man ist nicht gleich mit dem Finger am Abzug, weil man die eine oder andere Situation schon mal ähnlich durchgespielt hat...

Streng genommen ist es nicht die US-Army sondern die Nato, auch andere Nationalitäten. Hohenfels gehört sozusagen noch der Nato. Vielleicht ist das auch eine Antwort auf die Frage, warum sie es hier machen. (In USA soll es übrigens auch so ein Camp geben)

Allgemein ist es schwierig bei solchen Themen ein moralisches Urteil abzugeben. Ja es geht um Krieg und darum darin eine wenn auch sehr kleine Rolle zu übernehmen. Umgekeht, wenn man es etwas mehr nach den Konsequenzen beurteilt, darf man schon vermuten, dass wenn die Soldaten das ernst nehmen, durch diese Übungen Konflikte vermieden und Leben geschützt werden. Ich versteh, wenn Leute Skrupel haben, denn Krieg ist nun mal nichts schönes, aber von den Folgen her sehe ich daran nichts schlechtes. Die Wahl heißt ja nicht Krieg oder Frieden, sondern vorbereitete Soldaten oder überforderte Soldaten, die Zivilisten gefährden oder sich selbst.

Ich war mal dort und persönlich kann ich sagen, dass es eine sehr besondere Erfahrung ist, nicht wegen Kriegsspielen (auch wenn das Protestieren auf jeden Fall Spaß macht). Man hat dort fast nichts, was über das absolut Notwendige heraus geht, sieht Wochenlang dieselben Leute, wird für eine kurze Zeit zu einer Großfamilie. Es kann sehr nervtötend sein zu wissen, dass man 4 Wochen nichts hat, aber dann erlebt man auch viele sehr magische Momente, in denen man für einen Augenblick einen Menschen intensiver kennenlernen kann, als man es draußen in Wochen tun. Und dann hat diese ganze Lebensweise etwas sehr natürliches. Ich vermisse es manchmal...

"Ich vermisse es manchmal.."
Weshalb ?