Merkel soll Kanzlerin werden
10.10.2005 um 22:05Merkel entscheidet Kanzlerpoker für sich
Angela Merkel wird Bundeskanzlerin einer großen Koalition. Union und SPD einigten sich am Montag darauf, formelle Koalitionsverhandlungen aufzunehmen. Die Ressortverteilung ist bereits unter Dach und Fach. Der amtierende Kanzler Gerhard Schröder will der künftigen Regierung angeblich nicht angehören.
Vier Wochen Koalitionsverhandlungen
"Die Union übernimmt das Kanzleramt", erklärte Merkel am Montag nach den Sondierungsgesprächen mit der SPD. Beide Parteien erhielten gleich viele Kabinettsposten. Damit sei es nicht möglich, dass "der eine den anderen überstimmt", sagte die CDU-Chefin. Beide Parteien hatten sich in der Sondierung auf Merkel als Kanzlerin geeinigt. Die Koalitionsverhandlungen sollen am kommenden Montag beginnen und bis zum 12. November dauern. Die Spitzengremien der Parteien segneten das Vorhaben mit großer Mehrheit ab.
"Passt nicht in meine Lebensplanung"
Schröder schloss im SPD-Parteivorstand derweil die Übernahme eines Ministerpostens im neuen Kabinett aus: "Dies passt nicht in meine Lebensplanung", sagte er nach Angaben von Teilnehmern. In der Verhandlungskommission von Union und SPD wird Schröder nach Angaben von Parteichef Franz Müntefering aber dabei sein. Dagegen sei noch nicht darüber entschieden, wer in den Reihen der Sozialdemokraten Minister wird, sagte Müntefering am Montag.
Gleich viele Kabinettsposten
Der Vereinbarung zufolge erhält die SPD acht Minister, die Union sechs, da das Amt des Bundeskanzlers und das des Kanzleramtsministers ebenfalls an die Union gehen. Die SPD soll die Ressorts Außen, Finanzen, Justiz, Arbeit und Soziales, Verkehr, Gesundheit, Umwelt und Entwicklungshilfe besetzen. An die Union fallen die Ressorts Innen, Wirtschaft und Technologie, Bildung und Forschung, Verteidigung, Agrar und Verbraucherschutz sowie Familie.
Stoiber statt Clement
Das Wirtschaftsministerium fällt unter die Regie von CSU-Chef Edmund Stoiber und wird um die Kompetenz Europapolitik erweitert. Der amtierende Wirtschaftsminister Wolfgang Clement deutete an, im nächsten Kabinett nicht vertreten zu sein. Als zweiter CSU-Vertreter wird Horst Seehofer für das Verbraucherschutz- und Agrarministerium gehandelt. Seehofer selbst sagte allerdings: Personalspekulationen hätten derzeit keinen Sinn. Auch Stoiber erklärte, es gebe noch keine Festlegung. Die CSU habe aber Anspruch auf zwei der sechs Unionsministerien angemeldet, machte der Regierungschef am Montag deutlich.
Wer wird Vize?
Chancen für den Posten des Außenministers und Vize-Kanzlers werden Otto Schily eingeräumt - trotz seines Alters von 73 Jahren. Auch Verteidigungsminister Peter Struck wird für das Auswärtige Amt gehandelt - was dieser bislang allerdings ausschließt. Zu den fest gesetzten Ressortchefs bei den Sozialdemokraten zählt Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. Auch Justizministerin Brigitte Zypries wird mit großer Wahrscheinlichkeit im Amt bleiben. Favoritin für das Gesundheitsressort bleibt Amtsinhaberin Ulla Schmidt.
Kauder folgt Merkel
Unionsfraktionsvize Wolfgang Schäuble könnte Unionskreisen zufolge Innenminister werden. Im Gespräch sind weitere CDU-Politiker: Das Familienressort übernimmt möglicherweise die niedersächsische Sozialministerin Ursula von der Leyen. Für Bildung wird die frühere baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan gehandelt. Wie die "Welt" berichtet, könnte der hessische CDU-Fraktionschef Franz Josef Jung neuer Verteidigungsminister werden. Der bisherige parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Norbert Röttgen, soll Kanzleramtschef werden. Neuer Fraktionschef und Nachfolger Merkels wird wohl CDU-Generalsekretär Volker Kauder. Auf dessen Posten rückt Fraktionsvize Ronald Pofalla. Bundestagspräsident wird dem Vernehmen nach der bisherige Vize und CDU-Politiker Norbert Lammert.
Quelle:http://onnachrichten.t-online.de/c/57/20/89/5720890.html (Archiv-Version vom 13.10.2005)
mfg
Credendo Vides
E nomine patre
et fili
et spiritu sancti Amen
Angela Merkel wird Bundeskanzlerin einer großen Koalition. Union und SPD einigten sich am Montag darauf, formelle Koalitionsverhandlungen aufzunehmen. Die Ressortverteilung ist bereits unter Dach und Fach. Der amtierende Kanzler Gerhard Schröder will der künftigen Regierung angeblich nicht angehören.
Vier Wochen Koalitionsverhandlungen
"Die Union übernimmt das Kanzleramt", erklärte Merkel am Montag nach den Sondierungsgesprächen mit der SPD. Beide Parteien erhielten gleich viele Kabinettsposten. Damit sei es nicht möglich, dass "der eine den anderen überstimmt", sagte die CDU-Chefin. Beide Parteien hatten sich in der Sondierung auf Merkel als Kanzlerin geeinigt. Die Koalitionsverhandlungen sollen am kommenden Montag beginnen und bis zum 12. November dauern. Die Spitzengremien der Parteien segneten das Vorhaben mit großer Mehrheit ab.
"Passt nicht in meine Lebensplanung"
Schröder schloss im SPD-Parteivorstand derweil die Übernahme eines Ministerpostens im neuen Kabinett aus: "Dies passt nicht in meine Lebensplanung", sagte er nach Angaben von Teilnehmern. In der Verhandlungskommission von Union und SPD wird Schröder nach Angaben von Parteichef Franz Müntefering aber dabei sein. Dagegen sei noch nicht darüber entschieden, wer in den Reihen der Sozialdemokraten Minister wird, sagte Müntefering am Montag.
Gleich viele Kabinettsposten
Der Vereinbarung zufolge erhält die SPD acht Minister, die Union sechs, da das Amt des Bundeskanzlers und das des Kanzleramtsministers ebenfalls an die Union gehen. Die SPD soll die Ressorts Außen, Finanzen, Justiz, Arbeit und Soziales, Verkehr, Gesundheit, Umwelt und Entwicklungshilfe besetzen. An die Union fallen die Ressorts Innen, Wirtschaft und Technologie, Bildung und Forschung, Verteidigung, Agrar und Verbraucherschutz sowie Familie.
Stoiber statt Clement
Das Wirtschaftsministerium fällt unter die Regie von CSU-Chef Edmund Stoiber und wird um die Kompetenz Europapolitik erweitert. Der amtierende Wirtschaftsminister Wolfgang Clement deutete an, im nächsten Kabinett nicht vertreten zu sein. Als zweiter CSU-Vertreter wird Horst Seehofer für das Verbraucherschutz- und Agrarministerium gehandelt. Seehofer selbst sagte allerdings: Personalspekulationen hätten derzeit keinen Sinn. Auch Stoiber erklärte, es gebe noch keine Festlegung. Die CSU habe aber Anspruch auf zwei der sechs Unionsministerien angemeldet, machte der Regierungschef am Montag deutlich.
Wer wird Vize?
Chancen für den Posten des Außenministers und Vize-Kanzlers werden Otto Schily eingeräumt - trotz seines Alters von 73 Jahren. Auch Verteidigungsminister Peter Struck wird für das Auswärtige Amt gehandelt - was dieser bislang allerdings ausschließt. Zu den fest gesetzten Ressortchefs bei den Sozialdemokraten zählt Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. Auch Justizministerin Brigitte Zypries wird mit großer Wahrscheinlichkeit im Amt bleiben. Favoritin für das Gesundheitsressort bleibt Amtsinhaberin Ulla Schmidt.
Kauder folgt Merkel
Unionsfraktionsvize Wolfgang Schäuble könnte Unionskreisen zufolge Innenminister werden. Im Gespräch sind weitere CDU-Politiker: Das Familienressort übernimmt möglicherweise die niedersächsische Sozialministerin Ursula von der Leyen. Für Bildung wird die frühere baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan gehandelt. Wie die "Welt" berichtet, könnte der hessische CDU-Fraktionschef Franz Josef Jung neuer Verteidigungsminister werden. Der bisherige parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Norbert Röttgen, soll Kanzleramtschef werden. Neuer Fraktionschef und Nachfolger Merkels wird wohl CDU-Generalsekretär Volker Kauder. Auf dessen Posten rückt Fraktionsvize Ronald Pofalla. Bundestagspräsident wird dem Vernehmen nach der bisherige Vize und CDU-Politiker Norbert Lammert.
Quelle:http://onnachrichten.t-online.de/c/57/20/89/5720890.html (Archiv-Version vom 13.10.2005)
mfg
Credendo Vides
E nomine patre
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et spiritu sancti Amen