jester schrieb:´´Nichts´´ ist doch nichts was man messen kann sondern eher die Abwesenheit von ´´etwas´´
man kann nichts nicht noch nichtiger machen nichts ist einfach nichts... auch ist es nicht möglich die Dunkelheit dunkler zu machen...
Aus Nichts folgt immer Nichts. Allerdings folgte aus Nichts Alles, jedoch ohne dass es Nichts noch geben könnte, weil diese Logik bereits in die Logik der "Weisheit von nichts" hineinfällt, die ich hier ein bisschen ausführlicher darlege. Aus nichts folgt immer etwas, sonst würde es sich nicht um nichts handeln. Es geht hier mehr um den Sprachgebrauch und da ist nichts als Abwesenheit von "etwas", wie du es selber definierst, beschreibbar. Auch die Gesamtheit deutschen Sprache kann "nichts" nur als "nicht im Mindesten etwas" oder "keine Sache" definieren und nicht noch als "überhaupt nichts" (Nichts) bestimmen. Aus keiner Sache folgt jedoch etwas, immer, sonst, so behaupte ich, könnten wir nichts nicht als nichts erkennen und nicht über nichts reden. Es ist nicht so wichtig, woraus nichts folgte, wobei auch das möglich ist, zum Beispiel folgt nach einer chemischen Verpuffung nichts, sondern dass aus nichts etwas folgt, nämlich im Beispiel die Möglichkeit der Wiederbefüllung des Reagenzglases, wo plötzlich nichts wurde.
Aus keinem Sonnenschein folgt in der Sprache immer etwas, selbst wenn wir uns auf einem Planeten außerhalb der Erde befinden, nämlich mindestens der Sonnenaufgang. Die Aussage "Ich sehe kein Licht" macht nur Sinn, wenn ich wieder Licht sehen werde oder plötzlich mit der Folge erblindet bin, mich ohne den Sehsinn in der Welt zu orientieren. Das Witzige ist, dass meiner Hypothese nach aus nichts mehr als nur eine Folge immer auftreten kann, nämlich aus keinem Sonnenschein der Sonnenaufgang, der Mondaufgang oder der Wegzug eines Objektes von der Sonne (Mond, Wolken). Während aus meist, aber auch nicht immer etwas Konkretes folgt, muss das aus "Kein Sonnenschein" nicht sein, sondern es könnte auch Regen oder dauerhafte Bewölkung bzw. Nebel die Folge aus "Keinen Sonnenschein" sein.
Das ist nicht sooo revolutionär, bedeutet aber, dass, wenn wir über nichts reden, nie sicher wissen, was daraus folgt, "dass nichts ist", was allgemein verunsichern sollte, im Gegensatz zu Situationen, wenn wir von etwas sprechen. Aus Sonnenschein folgt Sonnenbrand je nach einer bestimmten Länge, Wärme und Sehvermögen. Klar kann AUF Sonnenschein auch Regen oder Bewölkung folgen wie aus "Keinem Sonnenschein", jedoch kann AUF "Keinen Sonnenschein" viel mehr folgen, nämlich ein Sonnenaufgang und ein Sonnenuntergang vor einem erneuten Sonnenaufgang, was AUF Sonnenschein zum Beispiel nie folgen kann. Ferner kann AUS KEINEM SONNENSCHEIN trotzdem UV-Lichtbestrahlung folgen (UV-Licht durch Lichtbrechung der Wolken, im Schatten) und vieles, das aus Sonnenschein nicht folgt. Sachlich steht das Wörtchen "nichts" für viele und viel mehr Möglichkeiten als "etwas" bzw. "etwas Konkretes, das da ist", und sorgt so für epistemische Unsicherheit bei Rednern und Zuhörern, die über nichts erzählen, weckt Interesse und Wissensbegierde, weswegen wir es spannend finden, uns über "nichts" zu unterhalten. Übertreibt man es, kann es langweilen, wie vielleicht diese kleine "Weisheit von nichts".