Lebensentstehung - Einmalig oder automatisch?
12.06.2023 um 22:43Simplex schrieb:Ich nehme dich als sehr kritisch und reflektierend wahr, @paxito .Danke, das gebe ich gern zurück.
Simplex schrieb:Magst du etwas darüber sagen, welche Überlegungen oder Erfahrungen dich zu diesem Glauben geführt haben?Sicher, aber die Kobolde lassen wir an der Stelle mal weg. Unsere Auffassung was lebendig sei gehen wir erstmal von uns selbst aus. Erweitern das dann um Ähnliches - Tiere, Pflanzen, Pilze, später mikroskopisches Leben, Bakterien, Viren usw.
Wesentlich ist das wir bestimmte Merkmale die wir an uns selbst erkennen in etwas anderem wieder finden (Bewegung, Fortpflanzung, Wachstum usw.).
Das ist eine Kategorienbildung die am Ende beliebig ist oder zumindest sehr weit oder sehr eng gefasst werden kann - je nach Bedarf.
Ich bin mir recht sicher, dass wir im Universum auf Phänomene treffen werden, auf die bestimmte Merkmale zutreffen und die wir - so gewollt - als lebendig bezeichnen könnten. Das gibt es schon auf der Erde, Grenzphänomene, Viren oder Prione.
Ich will an der Stelle nicht die Lebendigkeit von Prionen diskutieren, sondern klarstellen, dass „lebendig“ eine Frage der Definition ist. Das sollte spätestens klar werden, wenn man sich mit „künstlichen Lebensformen“ befasst. Können Roboter leben? Programme? Was soll das heißen?
Darum der Satz:
paxito schrieb:"etwas das wir Leben nennen könnten" tatsächlich reichlich auftrittes ist unglaublich schwierig eine klare Trennung von Leben/Nichtleben vorzunehmen ohne am Ende auf uns selbst oder irgendwelche spirituellen Konzepte (wie die Seele) zurück zu greifen.
Und ich denke das wir schon in diesem Jahrhundert Phänomene begegnen werden, die den „traditionellen“ Begriff von Leben herausfordern werden. Von künstlichen Intelligenzen, organischen sich selbst replizierenden Maschinen bis hin zu Entdeckungen auf dem Titan. Im Grund sind wir mitten in dieser Zeit der Entdeckungen.
Aber - das hat nichts mehr mit Leben wie auf der Erde zu tun, Leben wie wir es sind. Es gibt keine Empathie, kein Verständnis, keine Möglichkeit da irgendeine Form des „Wir“ zu finden. Selbst mit einer simplen Amöbe teilen wir mehr Gemeinsamkeiten. In diesem Sinne, das wir da draußen etwas finden könnten mit dem wir - überspitzt gesagt - reden könnten, da denke ich das wir allein sind. Wir können schon nicht mit der Amöbe reden, der Abgrund zu völlig anderen Lebensformen (selbst wenn es auf Kohlenstoff basierende Lebensformen auf einem anderen erdähnlichen Planeten wäre) ist nicht zu überbrücken. Wir können das dann lebendig nennen, im Grunde haben wir aber nicht mehr damit gemein, als mit einem Stein.
@THX1138
sehr gute Kommentare, damit muss ich mich erstmal beschäftigen