@1.21GigawattSorry, ich war die Tage etwas busy... -.-
1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Und was soll ein Grund wenn keine kausale Ursache?
Dazu muss man verstehen, was Kausalität bedeutet bzw. ist. Nämlich eine Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, genauer: eine Relation erklärt auf einer Menge von Ereignissen und Zuständen (d.h. Ereignisse/Zustände fungieren als Ursachen/Wirkungen).
Das kann man sich wie die "kleiner-gleich"-Beziehung vorstellen, die auf der Menge der reellen Zahlen erkärt ist. Diese "kleiner-gleich"-Beziehung gilt aber eben nur für Elemente der Menge, für die sie erklärt ist (hier: Zahlen). Man kann die Relation nicht auf sich selbst anwenden (es macht bspw. keinen Sinn, zu sagen: die "kleiner-gleich"-Relation ist kleiner, gleich oder größer als irgendeine andere Relation). Entsprechend kann man auch die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung (Kausalität) nicht auf sich selbst anwenden, d.h. es gibt keine kausale Ursache für die Kausalität selbst (so wie es bspw. auch keinen Zeitpunkt vor der Zeit gibt oder Ort außerhalb des Raumes).
Andererseits existiert Kausalität aber nicht ohne Vorbedingungen, sondern findet seine Ursache im Vorhandensein einer Raumzeit (inkl. dort enthaltenen Ereignissen und Zuständen). Und damit hast du ein Beispiel für eine nicht-kausale Ursache.
Andere Beispiele hatte ich genannt:
Noumenon schrieb am 24.08.2020:Ja, stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht. Aber andererseits ging es mir ja genau darum: Gewisse Arten von "Ursachen" nicht von vornherein auszuschließen. Bspw. fiele mir noch logische oder naturgesetzliche Notwendigkeit ein. Dass bspw. das Elektron stabil ist (und nicht irgendwann zerfällt), hat bspw. keine kausale Ursache, sondern folgt aus naturgesetzlicher Notwendigkeit. Hier nach einer kausalen Ursache zu fragen, wäre einfach unsinnig, zumal die Stabilität des Elektrons auch kein (raumzeitliches) Ereignis ist, dem ein anderes (raumzeitliches) Ereignis vorausgehen könnte.
Auch wenn hier off-peak widerspricht, ohne es aber zu begründen. Er widerspricht wohl nur "just for fun", wie's scheint...
off-peak schrieb am 25.08.2020:Aber die naturgesetzliche Notwendigkeit ist ja eine kausale Folge einer bestimmten Ursache.
Nein, warum?! Begründung? Beispiel? Irgendwas?
:ask:1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Na klar, sonst müsste man ja erklären wieso diese einzige Manifestation die wir hier haben exakt so ist wie sie ist.
Also abgesehen davon, dass du hier überallzählbar unendlich viele Märchenwelten aus dem Hut zauberst, um die Manifestation einer einzigen Welt (der unsrigen) erklären zu können (was ein klarer Verstoß gegen Occam's Razor ist)...
...macht dir hier, wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit ein Strich durch die Rechnung. Das ist in etwa so, als würdest du behaupten, die durch Shakespeare's Hamlet gegebene Buchstabenfolge sei zufällig entstanden. Und was du hier übersiehst, ist - um bei diesem Vergleich zu bleiben und einen möglichen Einwand vorweg zu nehmen - dass diese Buchstabenfolge eben
nicht genauso wahrscheinlich wie jede andere x-beliebige Buchstabenfolge ist.
Ein anderes Beispiel hatte ich schon in der anderen Diskussion gebracht: Die rein zufällige Entstehung einer komplexen Zelle ist zwar prinzipiell möglich, allerdings so unwahrscheinlich und unplausibel, dass der Lückenbüßer-Zufall für die Entstehung des Lebens ausscheidet und längst moderneren Erklärungsansätzen Platz gemacht hat (=> Abiogenese).
1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Es ist schlicht die mathematisch-logische Tatsache, dass es nichts gibt was die Möglichkeit der Existenz ausschließt
Wenn du diese vermeintlich mathematisch-logische Tatsache nun wenigstens auch noch mit Hilfe der Sprache der Mathematik/Logik zum Ausdruck bringen würdest, wären wir immerhin schon einen kleinen Schritt weiter. So aber klingt das eher nach billigem Abklatsch von Gödel's mathematischen Gottesbeweis.
1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Ich denke nicht, dass Unendlichkeit die Möglichkeit jeglicher für uns vorstellbaren Zustände mit einschließt.
Achso? Sondern? Wo ist die Grenze? Und warum gibt es hier auf einmal wieder den
Ausschluss bestimmter Manifestationen, wo du doch eben noch ganz deutlich und explizit davon sprachst,
"dass es nichts gibt was die Möglichkeit der Existenz ausschließt"...?
:ask:1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Aber, dass einfach so ein Käsetoast spawnt macht keinen Sinn.
Oha! Seit wann ist
Sinn ein Kriterium für das Ob und das So-Sein der Wirklichkeit?
:ask:Das ist ja wirklich was ganz Neues, dass sich die Dinge plötzlich wieder danach richten, ob sie Sinn ergeben...
Damit also auch hier: Was spricht auf einmal
gegen die Möglichkeit der Existenz?! Zumal es doch offenkundig falsch ist, dass ein Käsetoast nicht existieren könne!
Nix für ungut, aber du scheinst dir hier die Dinge permanent zurechtdrehen und -biegen zu wollen, wie sie dir gerade in den Kram passen. Mal spricht nichts gegen die Möglichkeit der Existenz, dann doch wieder, dann doch wieder nicht, dann doch wieder...
1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Noumenon schrieb am 24.08.2020:Es gibt also quasi eine Meta-Zeit, wo das "Potential" hin- und heroszilliert und früher oder später kommt dabei dann - nicht nur ein Käsetoast, sondern - auch mal ein Raumzeit-Gebilde wie das unsrige heraus...? Oder existieren diese Seinzustände gleichzeitig, quasi "parallel"...?
Weder noch. Sind stehen in keinerlei Relation zueinander. Weder einer räumlichen noch einer zeitlichen.
Woher sollte sich eine solche Relation auch ergeben?
Sag'
du's mir.
Du behauptest ja schließlich die Existenz/Möglichkeiten unzähliger Manifestationen, nicht ich.
1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Da Wort Oszillation ist eben vorbelastet. Ich meine damit nur dass das Event mehrmals stattfinden kann. Nicht nacheinander. Nicht zeitgleich. Sondern völlig unabhängig.
(Unterstreichung von mir)
Ja, nur ist "mehrmals" aber insbesondere ein
Temporaladverbial, deren Bedeutung bzw. Abhängigkeit von einem Zeitbegriff hoffentlich nicht näher erläutern werden muss.
1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Das entstehen von Raum, Zeit und Materie aus dem Nichts unterliegt keinerlei physikalischen Bedingungen.
Das ist aber nur eine Behauptung - und zwar genau die, die hier gerade zur Diskussion steht!
1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Also muss die bloße Tatsache, dass die Unmöglichkeit nicht ausgeschlossen bereits hinreichende Bedingung sein.
Da du die noch zu zeigende Behauptung bereits als Begründung anführen willst, haben wir hier eine klassische
petitio principii...
1.21Gigawatt schrieb am 25.08.2020:Versuche hier ja nicht zu überzeugen. Gibt Themen bei denen ich mich auskenne und mir Anmaßen kann zu versuchen andere zu überzeugen. Dieses Thema gehört nicht dazu, schließlich gibt es da ja auch kein gesichertes Wissen.
Will nur die Gedanken teilen um zu hören welche Perspektiven andere haben und wo die Sichtweisen dann voneinander abweichen und warum.
Ja, gut, so geht's wohl 99.9% aller Forenteilnehmer...
:)