Der Sinn des Lebens

-VOLLSTRECKER- schrieb am 16.12.2023:Ich brauche keinen Lebenslauf, kein Grab und erst recht keinen Pfarrer. Ich möchte ganz anonym im Wald bestattet werden.

Möchte ich auch alles nicht, habe als Atheist mit religiösen Bräuchen nichts am Hut. Aber wie ist das denn, wenn man sich so ein anonymes Grab im Wald reserviert hat, aber die gläubige Verwandtschaft nach dem Tod unbedingt eine klassische Beerdigung mit Trauerfeier und Pfarrer abhalten möchte? Können die das dann irgendwie trotzdem durchsetzen? 🤔

@Wintertime
wenn du aus der Kirche ausgetreten bist wird das mit dem Pfarrer sowieso eher schwer. Du musst eben ein Testament machen.

Wer entscheidet über Art und Ort der Bestattung?
Ist über Art und Ort der Bestattung zu entscheiden, kommt es vornehmlich auf den erklärten oder mutmaßlichen Willen des Verstorbenen an. Ist ein solcher Wille nicht erkennbar, entscheidet der bestattungspflichtige Angehörige. Dieser darf auch den Rahmen für Trauerfeier und Bestattung wählen. Streiten sich mehrere Angehörige, hat derjenige das letzte Wort, der laut Bestattungsgesetz des Bundeslandes in der Folge vorrangig zur Entscheidung berufen ist.

Quelle: https://www.testament-erben.de/aktuelles/wer-darf-ueber-beerdigung-entscheiden.html

Laura_Maelle schrieb:Das zeigt, wie hilfreich und sinnvoll ein solches Dokument für die Hinterbliebenen sein kann.

Heute hat mich meine Cousine angerufen und viele Fragen zum Lebenslauf meines Schwagers gestellt, denn sie kommt zur Beerdigung morgen. Auch dafür ist ein geschriebener Lebenslauf sinnvoll, wie sich nun zeigt. Den kann ich ihr jetzt auch per Mail senden mit einem schönen Foto meines Schwagers.

Frau.N.Zimmer schrieb:Du musst eben ein Testament machen.

Bis ein Testament eröffnet wird, ist es lange zu spät. Ich bereite alles vor soweit es geht (Friedwald / Ruheforst auswählen, Urne aussuchen und Kaufen), habe alles schriftlich fest gelegt und einer Person meines Vertrauens die Vollmacht erteilt, alles in meinem Sinne und nach meinen Anweisungen umzusetzen.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Ich bereite alles vor soweit es geht (Friedwald / Ruheforst auswählen, Urne aussuchen und Kaufen), habe alles schriftlich fest gelegt und einer Person meines Vertrauens die Vollmacht erteilt, alles in meinem Sinne und nach meinen Anweisungen umzusetzen.

Finde ich auch am sinnvollsten und besten so. Dann ist auch klar, dass es nach den eigenen Wünschen abläuft.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Bis ein Testament eröffnet wird, ist es lange zu spät. Ich bereite alles vor soweit es geht (Friedwald / Ruheforst auswählen, Urne aussuchen und Kaufen), habe alles schriftlich fest gelegt und einer Person meines Vertrauens die Vollmacht erteilt, alles in meinem Sinne und nach meinen Anweisungen umzusetzen.

Ja, finde ich auch sinnvoll. Das ist optimal, wenn man alles so klar strukturiert vorher regelt. Dies entlastet auch die Angehörigen.

Laura_Maelle schrieb:Dies entlastet auch die Angehörigen.

Vor allem stellt es sicher, dass die Angehörigen gar nicht erst auf die Idee kommen, das sie das nach ihren Vorstellungen gestalten können. Und ich möchte sicher sein, dass es keine kirchliche Trauerfeier gibt, keine Messe gelesen wird und kein Pfarrer bei meiner Beisetzung auftaucht. Bei meiner Beisetzung wird außer meiner Lebensgefährtin sowieso niemand dabei sein und sie wird auch die einzige sein die weiß wo meine Urne begraben ist.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Bis ein Testament eröffnet wird, ist es lange zu spät.

Das kann doch daheim liegen? Die Angehörigen müssen es nur wissen.

Ich hab jetzt nachgesehen, es heisst Bestattungsverfügung, was wir gemacht haben, bei einem Bestattungsunternehmen und haben unsere Bestattung dort auch schon bezahlt.
Da steht sogar drin, dass wir keine
Nicht, weil wir Angst hätten die Hinterbliebenen machen was verkehrt, sondern um ihnen das einfach zu ersparen. Da steht sogar drin, dass wir keinesfalls Lebensläufe wollen.

Laura_Maelle schrieb am 15.12.2023:Für mich hat der Lebenssinn auch viel mit dem freien Willen zu tun, mit der eigenen inneren Autonomie.

Ich hoffe, dass ich im neuen Jahr wieder zu mehr Autonomie gelange, auch äußerlich, vor allem gesundheitlich, was sich auf alles auswirkt in meinem Leben. Wie wenig selbstverständlich das ist, wurde mir gerade in diesem Jahr schmerzlich bewusst. Ich bin froh über jeden Fortschritt.

Über der sinn des Lebens habe ich auch nachgedacht.
Und kam nicht wirklich zu ein ergebniss.

Meine mama hat am ende den Tod herbei gesehnt, und bekam hilfe.
Ich komme aus Holland.

@Laura_Maelle

Wünsche dir ein schönes neues Jahr und hoffe deine träume werden war.
Das schmerz dich nicht immer begleitet.

Danke @klompje1
Gerade erst wurde mir erneut bewusst, wie sinnvoll auch kleine Dinge und Gesten werden können. So half ich in meiner Jugend einem 8-jährigen Jungen, gab ihm Nachhilfe und spielte ihm und seinen Geschwistern Puppentheater vor, denn sie lebten in einem sehr engen, strengen Umfeld und kannten das nicht. Der 8-jährige Junge war so fasziniert und sprach schon damals davon, dieses Geschenk von mir auch anderen Kindern zu bringen, wenn er erwachsen sei. Tatsächlich wurde er Heilpädagoge und Figurenspieltherapeut und hilft nun Kindern, die wie er Mühe haben bei der Einschulung. :)

In diesem Jahr haben sich einige Weichen bei mir verändert durch das große gesundheitsbedingte Tal, durch das ich ging. Ich werde mich noch mehr auf meinen eigenen stoizistischen Weg beschränken und meinen Erfolg und Lebenssinn für mich selbst festlegen. Das mache ich schon länger, gesundheitsbedingt, und es hat sich bewährt, um sich zu regenerieren und bei sich zu bleiben. Ich werde versuchen, Abkürzungen im Leben zu nehmen, indem ich die Philosophie des Minimalismus & Stoizismus noch vertiefter anwende.

Ich möchte im neuen Jahr flexibler werden und den bereits gesetzten Lebenssinn zu erweitern versuchen, indem ich bewusst die Perspektiven variiere und mich davon inspirieren lasse.

Bemerkung: Ich habe folgende Aussage mal hierhin gezogen, weil sie im dortigen Thread OT ist, mir aber diskutabel erscheint.

Doors schrieb:Wenn man aufhört, Wünsche und Pläne zu haben, ist man eigentlich schon tot.

Sehe ich nicht so. Wünsche und Pläne, das sind ja Ich-Gedanken, die man dann auch anthropomorphisierend intelligentesten Tieren wie Elefanten, Kraken, Delfinen, Menschenaffen, Schweine oder auch Papageien zugestehen müsste.
Und obschon ich es nicht weiß und nicht wissen kann, denke ich, dass Tiere kein planvoll-verwirklichendes Zukunftsdenken haben.
-> Deswegen sind Tiere auch seelisch nicht "eigentlich schon tot".

@FlamingO


Ich bezog das auch eher auf Menschen, bzw. ganz egoistisch auf mich, weniger auf andere Lebewesen.

Doors schrieb:Ich bezog das auch eher auf Menschen, bzw. ganz egoistisch auf mich, weniger auf andere Lebewesen.

Okay. :note:

Die Dikussion Trennung-Mensch-Tier-Bewusstsein/Wille fände ich dennoch spannend.

@FlamingO


Ein andermal, wenn ich bzw. mein Geist wacher ist.

Doors schrieb am 13.01.2024:Ich bezog das auch eher auf Menschen, bzw. ganz egoistisch auf mich, weniger auf andere Lebewesen.

Ich würde es nicht so krass formulieren, aber es tut schon ganz gut, ein bisschen nach vorne zu schauen, vielleicht nicht gleich so durchgetaktete Lebenspläne. Das kann auch stressen.

klompje1 schrieb am 25.12.2023:Über der sinn des Lebens habe ich auch nachgedacht.
Und kam nicht wirklich zu ein ergebniss.

Meine mama hat am ende den Tod herbei gesehnt, und bekam hilfe.
Ich komme aus Holland.

Diese Hilfe gibt es auch in der Schweiz. Zum Glück. Gerade im Alter, wenn die Einschränkungen und Schmerzen oft nicht mehr ausreichend zu lindern sind, kann das ein sinnvoller Weg sein. Ich will auch nicht um jeden Preis weiterleben, obwohl ich gerne lebe, trotz Schmerzkrankheit. Noch ist es bei mir nicht so weit.

Nun .. An der Bibel finde ich besonders das Buch Kohelet/Prediger interessant.
Davon leite ich das ab, was für mich persönlich der Sinn des Lebens ist.
Ich denke:

Es gibt keine objektive Wahrheit, außer Gott, und alles ist relativ.
Der Sinn des Lebens, ist Gott zu dienen.

Wer in seinem Leben keinen Sinn findet, sollte sich mal
Gott zuwenden. "Gott zu dienen" ist immer ein guter Sinn
des Lebens. Vor allem wenn man in seinem Leben keinen anderen
Sinn finden kann.