@Exodus08 Die Menge allein ist kein Kriterium für Abhängigkeit. Es gibt eine sogenannte low-dose-dependency bei Leuten, die abends nur ein Glas Wein trinken - aber Panikattacken bekommen, wenn sie dieses eine Glas Wein nicht bekommen. Auch hier haben wir es mit einer Abhängigkeit zu tun, wie man sie beispielsweise auch bei Wenig-Rauchern kennt. Die Zigarette nach dem Essen
muss sein, sonst gibt's Probleme.
Es ist keine Schande und kein moralisches Versagen, alkoholkrank zu sein, so wenig, wie zuckerkrank oder krebskrank zu sein. Wirklich etwas ändern kann aber nur der Kranke selbst. Da hilft alles Alkoholwegschütten ebensowenig wie moralinsaure Vorträge. Wo keine Krankheitseinsicht ist, da besteht auch nach Ansicht des Kranken, keine Notwendigkeit (und auch kein Wille) zur Veränderung.
Wer es, aus welchen Gründen auch immer, nicht allein schafft, trocken zu werden und zu bleiben, der sollte sich Hilfe suchen. Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, eine ambulante oder stationäre Therapie. Hilfsangebote gibt es genug - man muss sie nur annehmen.
Für Angehörige und Freunde kann es, zumal, wenn Syptome von Co-Abhängigkeit oder ein erheblicher Leidensdruck vorliegen, ebenfalls hilfreich sein, sich über die Krankheit schlau zu machen oder sich Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe zu holen.
Eine zentrale Quelle für Rat und Hilfe wäre die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen:
http://www.dhs.de/ (Archiv-Version vom 29.12.2011)