EnyaVanBran schrieb:Ja da ist sicher was dran. Bei uns waren es früher 0,8 Promille, jetzt sind es 0,5. War das bei euch früher auch auf diesem Wert?
In der BRD legte der Bundesgerichtshof 1953 erstmals eine Grenze von 1,5 Promille Alkohol im Blut für Autofahrende fest. 1973 erfolgte eine Senkung auf 0,8 Promille, 2001 auf 0,5 Promille gesenkt.
An das Gezeter der beiden letzten genannte Jahre erinnere ich mich noch, die von 1953 kenne ich die Debatte aus Fachzeitschriften. Vor 1953 gab es überhaupt keine Grenzen, frei nach dem Motto: Tragt mich zum Auto, ich fahr' Euch alle nach Hause!
Heute erscheint es uns unmöglich, dass Menschen anno dunnemals mit 1,5 Promille herum gefahren sind, theoretisch sogar mit Höchstgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften. 1953 wurden nämlich sämtliche Höchstgeschwindigkeiten in der BRD aufgehoben, auch innerhalb geschlossener Ortschaften. Dies galt bis 1957.
Wie singt doch der Ostmärker?
In unserem Stammcafé, do lauft da Überschmäh', Wir sind die stadtbekannten Leistungstschecheranten. Uns sieht man nie nüchtern, weil nüchtern samma schüchtern, da sind wir nicht drauf und kriag'n die Papp'n net auf. Wir holen uns die Power aus dem Wein, ob süß ob sauer, oder geben uns die Kraft mit dem Gerstensaft! Hängen wir im Öl am Hocker sind wir fidö' und locker; weil erst ein Rausch im Schädel macht das Leben edel! Wir jetten in der Fetten mit unserer Raket'n und hängen wie die Kletten in den Gaststätten. Wir jetten in da Fett'n, wann wir die nicht hätt'n tät'n, dann wär'n wir nicht zu retten. Wir jetten in da Fett'n mit unserer Raket'n, weil erst in da Glut, da sind wir gut. Und der Finanzminister, ohne Chancen ist er, weill, wenn wir nicht mehr löten, gehn die Steuern ihm flöten. Uns're Trinkertradition ist das Rückgrat der Nation, weil wenn unserans nix tschechert, da Staat zusammenbrechert! Und auch den Gastronomen würd' ihr täglich' Brot genommen, damit sie nicht stempeln müssen, müssen wir noch mehr gießen. Quasi wir als Arbeitgeber opfern selbstlos uns're Leber und trinken einen Schnaps gegen den Wirtschaftskollaps! Wir jetten in der Fetten mit unserer Raket'n und hängen wie die Kletten in den Gaststätten. Wir jetten in da Fett'n, wann wir die nicht hätt'n tät'n, dann wär'n wir nicht zu retten. Wir jetten in da Fett'n mit unserer Raket'n, weil erst in da Glut, da sind wir gut. Täglich ma ma Sperrstund, des is zwar net sehr g'sund ... danach mit drei Promille steigen wir in die Mobile. Da kann es schon passier'n, daß wir einen niedaführ'n, doch das gilt zum Glück als Kavaliersdelikt.
(EAV)
Die legale Drogenmafia und der via Steuern daran mitverdienende Staat haben logischerweise kein Interesse daran, dass Menschen weniger der legalen Droge Alkohol konsumieren. Daher sind auch alle Präventionsprogramme halbherzig bis verlogen.
Es gibt in der BRD nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen rd. 10 Millionen Alkoholgefährdete, 2 Millionen Menschen mit einer behandlungsbedürftigen Alkoholabhängigkeit und jährlich rund 75.000 Alkoholtote*. Alkohol ist, neben Tabak, die Haupt-Krebsursache. Etwa jedes 4. Krankenhausbett ist mit einem Opfer organischer Schäden des Alkohols belegt. Jedes Jahr werden in der BRD etwa 10.000 Kinder mit alkoholbedingten Behinderungen geboren. Fast 3 Millionen Kinder wachsen in Familien mit Alkoholproblemen auf. Alkohol ist eine der Hauptursachen für Beziehungs- und Familienprobleme, für Beschaffungs- und Gewaltkriminalität sowie Arbeits- und Verkehrsunfälle.
Etwa jeder 10. Arbeitnehmer hat ein Alkoholproblem.
Jeder 10. Pilot, der Dich fliegt.
Jeder 10. Arzt, der Dich operiert.
Jeder 10. Gefahrgut-Trucker neben Dir auf der Autobahn.
Jeder 10. Mitarbeiter in der Kommando-Zentrale des AKWs in Deiner Nachbarschaft.
Jeder 10. Busfahrer, der Dein Kind zur Schule fährt.
Prost!
*Man stelle sich vor, ein Unternehmen würde ein Haushaltsgerät oder Kraftfahrzeug auf den Markt bringen, das pro Jahr so viele seiner NutzerInnen töten würde.