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Alkohol, der Umgang damit und FASD

243 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alkohol, Schwangerschaft, Entzug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Alkohol, der Umgang damit und FASD

21.05.2022 um 08:34
Gestern kam in der heute show ein Beitrag über die Weinmesse.
Sicher, das ist Satire, aber trotzdem erschreckend, was da so manche umtreibt, die Messe zu besuchen.

Für mich wirkt das ganze wie ein rieiges Theater, wobei man versucht dem Alkoholkonsum einen möglichst professionellen Anstrich zu geben.
Sicher übertrieben, ich weiß.

Jedenfalls bin ich dabei auf Weine ohne Alkohol gestoßen.
Was die als Wein auszeichnet und vom Traubensaft unterscheidet würde mich mal interessieren.
Hat das schon jemand probiert?

https://kolonnenull.com/collections/alle-produkte


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

21.05.2022 um 13:48
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Jedenfalls bin ich dabei auf Weine ohne Alkohol gestoßen.
Was die als Wein auszeichnet und vom Traubensaft unterscheidet würde mich mal interessieren.
Hat das schon jemand probiert?
Ich habe zwar bislang noch keinen alkoholfreien Wein getrunken, dafür aber schon reichlich alkoholfreien Sekt. Sekt ist ja quasi Wein + Blubber und ja, da schmeckt man einen eindeutigen Unterschied. Sowohl zu Traubensaft als auch zu alkoholhaltigem Sekt.

Ganz grob gesagt wird der natürliche Zucker im Traubensaft bei der Herstellung von Wein in Alkohol umgewandelt. Meines Wissens nach wird alkoholfreiem Sekt/Wein der Alkohol nach diesem Prozess wieder entzogen. Deshalb ist das Endprodukt nicht mehr mit dem Ausgangsstoff identisch und deshalb müssen da Menschen aufpassen, die wirklich überhaupt keinen Alkohol mehr konsumieren dürfen, weil bei diesem Vorgang durchaus eine minimale Alkoholmenge von 0,01 % im Produkt verbleiben kann. Diese ist halt so gering, dass man das Produkt dennoch rechtlich als "alkoholfrei" bewerben darf.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

21.05.2022 um 14:05
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Hat das schon jemand probiert?
Ja, ich. Unter anderem auch den von Kolonne Null.
Ich arbeite als Autorin und Texterin und hab vor Jahren angefangen, häufiger Aufträge für Weingüter, Online-Weinshops etc. anzunehmen. Dadurch habe ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt (toll ist hier die "Webweinschule" auf YouTube) und im Laufe dieser Recherchen auch angefangen, regelmäßig bessere Weine zu probieren.

Da alkoholfreie Weine immer mehr zum Trend werden, habe ich mich hier mal durchgetestet.
Grundsätzlich ist meiner Meinung nach in der Kategorie alkoholfrei Weißwein besser als Rotwein (letzterer schmeckt einfach nur wie Traubensaft, dem der Fruchtzucker entzogen wurde).
Wobei am besten alkoholfreier Sekt schmeckt (ich vermute, die Kohlensäure fungiert hier als Geschmacksträger).
Normaler alkoholfreier Weiß-oder Rotwein wird für mich also nie den Genussfaktor eines "richtigen" Weins ersetzen können, aber ein paar Flaschen alkoholfreien Sekt werde ich tatsächlich in meinem nächsten Dänemark-Urlaub mitnehmen.


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21.05.2022 um 19:15
@Sterntänzerin
@RachelCreed

Vielen Dank für eure Schilderungen :D

Sehr interessant, da ich vorher das gar nicht auf dem Schirm hatte.
Ich stelle mir vor, dass es nicht nur der reine Geschmack ist, der anders ist, sondern Alkohol hat ja auch eine gewisse Haptik im Mund, ein leichtes Brennen, ein Prickeln und so.
Daher ist es vermutlich kein "echter" Ersatz.

Aber im Grunde doch für Leute, die Auto fahren müssen o.ä. eine Alternative.

So einen geringen Alkoholgehalt haben ja auch andere Lebensmittel.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

21.05.2022 um 19:19
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:deshalb müssen da Menschen aufpassen, die wirklich überhaupt keinen Alkohol mehr konsumieren dürfen, weil bei diesem Vorgang durchaus eine minimale Alkoholmenge von 0,01 % im Produkt verbleiben kann.
Ich trinke ja gar keinen Alk und weiß deshalb auch nicht, wie er schmeckt. Alkoholfreien Getränken traue ich nie über den Weg, nicht nur weil eben eine minimale Restmenge noch drin ist - für mich schmeckt es total nach Alk und das finde ich dann echt unangenehm. Auch wenn der Geschmack vermutlich leicht anders ist, ich erkenne das natürlich nicht. ^^


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

21.05.2022 um 19:37
@Luminita

Ich finde tatsächlich, dass alkoholfreier Sekt ganz anders schmeckt als der mit Alkohol bzw. fällt da natürlich das Brennen im Mund weg, das der Alkohol erzeugt. Ich hasse dieses Brennen, es übertüncht bei mir auch immer den ganzen Geschmack, den das Getränk angeblich hat, sodass ich Alkohol auch eher selten und meistens in verdünnter Form genieße. Sekt dann meistens mit Orangensaft, sofern es nicht die eine, eher süße Sorte ist, die ich auch pur trinke (was nur dann der Fall ist, wenn ich diesen Sekt selbst kaufe, weil er nicht im Supermarkt zu bekommen und verhältnismäßig teuer ist).


Alkoholfreien Sekt kann ich mir hingegen ganz pur hinter die Binde kippen - auch wenn ich auch hier eine ganz bestimmte Marke bevorzuge - zumal der Restalkoholgehalt so gering ist, dass man davon nicht mal angetrunken wird (also zumindest solange man sich das Zeug nicht gerade hektoliterweise gibt). Solange man weder Alkoholiker noch Kleinkind ist, würde ich das alkoholfreien Sekt für unbedenklich halten.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

21.05.2022 um 19:41
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Solange man weder Alkoholiker noch Kleinkind ist, würde ich das alkoholfreien Sekt für unbedenklich halten.
Zumal es ja auch in natürlichen Lebensmitteln ein minimaler Alkoholgehalt vorkommt, ohne dass er zugesetzt wurde.

https://utopia.de/ratgeber/alkohol-in-lebensmitteln-so-viel-steckt-in-banane-und-co/
Teilweise entsteht der Alkohol aber auch durch einen natürlichen Gärungsvorgang, beispielweise bei fermentiertem Gemüse, Hefeteig, Kefir oder reifem bis überreifem Obst. Vor allem sehr zuckerhaltiges Obst ist betroffen. Bananen können bis zu 0,6 Volumenprozent Alkohol enthalten.
Da sollten die 0,01 , die @Sterntänzerin genannt hat, keine Rolle spielen.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

21.05.2022 um 20:02
Ja, der Alkoholgehalt ist so minimal, dass er wirklich nicht die geringste Menge mehr spielt.
Um eine Wirkung zu merken, die einem Glas normalem Wein entspricht, müsste man ganz schnell hintereinander über zwanzig Gläser alkoholfreien trinken.


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21.05.2022 um 20:28
Verdammt, das sollte natürlich "dass er nicht die geringste Rolle mehr spielt heißen.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

22.05.2022 um 16:13
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Sekt dann meistens mit Orangensaft, sofern es nicht die eine, eher süße Sorte ist, die ich auch pur trinke (was nur dann der Fall ist, wenn ich diesen Sekt selbst kaufe, weil er nicht im Supermarkt zu bekommen und verhältnismäßig teuer ist).
Da bin ich voll bei dir, ich mag Sekt pur auch nicht gerne, schon gar nicht, wenn er trocken ist.
Hast du schon mal Asti Martini versucht? Den mag ich sehr gerne und den gibt es bei uns auch in jedem Supermarkt.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

20.08.2024 um 09:28
... ich knüpfe einfach mal in diesem Alkohol-Thread hier weiter an.
Aktuell sorgt die liebe DGE, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., mit einem neuen Positionspapier für Medienecho:
Positionspapier
Alkohol - Zufuhr in Deutschland, gesundheitliche sowie soziale Folgen und Ableitung von Handlungsempfehlungen
Übersicht: https://www.dge.de/wissenschaft/stellungnahmen-und-fachinformationen/positionen/alkohol/
PDF-Dokument: https://www.dge.de//fileadmin/Bilder/wissenschaft/referenzwerte/DGE-Position_Alkohol_EU_2024_10.pdf

...und die Presseinfo (es ist eher die, die copied und gepasted wird als das PDF):
Presseinformation

Am besten null Promille – neues DGE-Positionspapier zu Alkohol
Lang­e galt Alk­o­hol in Maßen als ak­zep­tabel. Ein a­bend­lich­es Glas Bier oder Wein wur­de mit ei­ner et­was ge­ring­er­en Sterb­lich­keits­wahr­schein­lich­keit in Ver­bin­dung ge­bracht – be­zeich­net als das so ge­nann­te „French Paradox“. Die Deut­sche Ge­sel­lschaft für Er­nähr­ung e. V. (DGE) hat ein neu­es Po­si­tions­pa­pier zu Al­ko­hol ver­öf­fen­tlicht. Es er­setzt den bis­her her­aus­ge­ge­ben­en Ref­er­enz­wert für die Al­ko­hol­zu­fuhr.
Quelle: https://www.dge.de/presse/meldungen/2024/dge-positionspapier-zu-alkohol/

Um das vorab klarzustellen: Wir müssen nicht darüber diskutieren, welche Probleme Alkohol bzw. Alkoholismus macht und welche gesundheitlichen Schäden er verursachen kann. Es geht also überhaupt nicht darum, irgend etwas zu relativieren. Aber was die DGE mal wieder treibt, ist unwissenschaftliche Propaganda, wenn man es so streng formulieren will. Was ich jetzt mal tue, um einen Akzent zu setzen. Es kommt nämlich immer darauf an, was man wie formuliert und wie begründet - und welches faktische Fundament das dann hat. Dieser Verein veröffentlicht Meinungen, die ein ausgewählter Kreis von Personen formuliert, über die man sich "berät", vielleicht auch zofft, und das, was dabei raus kommt, wird als offizielle Richtlinie für die deutsche Bevölkerung verstanden.
Diese braucht wohl eher keine Meinung irgendeines Gremiums, um zu ahnen oder zu wissen, dass Alkoholkonsum gefährlich ist. Was sie brauchen könnte, wäre eine klare und nüchterne wissenschaftliche Analyse des Themas und daraus abgleitete Schlussfolgerungen. Das hat mal wieder nicht stattgefunden. Oder wird verschüttet von wissenschaftlich irrelevantem Kram.

Da jemand die Kritik schon treffend formuliert hat, spare ich mir die Zeit und zitiere Auszüge eines Artikels von Uwe Knop. Den finde ich zum Teil gut, weil er es irgendwie geschafft hat, trotz seiner beharrlichen Standpunkte eine Stimme im Mainstream zu bekommen (das auch noch in einem Online-Magazin, in dem es vor gekauftem Ernährungs- und Gesundheits-Bullshit nur so strotzt). Zum anderen Teil rege ich mich auch oft genug über ihn auf. Sei's drum. Hier formuliert er eine treffende Kritik sehr deutlich. Wobei die Headline wahrscheinlich von einem Praktikanten stammt :palm:
DEG fordert Null-Promille
Kein Tropfen mehr! Was der Alkohol-Alarm konkret für Sie bedeutet
Quelle: https://www.focus.de/experts/deg-fordert-null-promille-kein-tropfen-mehr-was-der-alkohol-alarm-konkret-fuer-sie-bedeutet_id_260236573.html
Dieses Beispiel zeigt erneut, dass der moralische Zeigefinger ("Trink´ keinen Alkohol!") über der wissenschaftlichen Evidenz steht, denn: Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass ein moderater Alkoholgenuss krank macht oder gar früher sterben lässt. (...)

Wieso gibt es keine Beweise, dass moderater Alkoholgenuss krank macht oder gar „tötet“?
Das ist einfach erklärt: Die Ernährungswissenschaften sind einer sehr bemitleidenswerten Lage, weil sie keine Beweise ( Kausalevidenz ) sondern nur banale statistische Zusammenhänge ( Korrelationen ) liefern kann - und diese Beobachtungen lassen ausschließlich Vermutungen, Hypothesen und Spekulationen zu. Die unglaublich zahlreichen Limitierungen (die Sie hier finden) führen dazu, dass dieser Forschungszweig dem Lesen einer Glaskugel gleicht.

Das schreibt im Übrigen auch die DGE in ihrem aktuellen Positionspapier: „Die Aussagekraft von Metaanalysen von Kohortenstudien zur Beziehung zwischen Alkoholkonsum und Gesamtmortalität ist durch methodische Schwierigkeiten stark limitiert ... die Schätzungen des alkoholbedingten Sterberisikos variieren je nach Studiendesign zudem erheblich und sind somit schwierig zu interpretieren.“

Auch stellt die DGE klar: „Die Ergebnisse eines systematischen Reviews mit Metaanalyse zeigen keine statistisch signifikanten Unterschiede im Mortalitätsrisiko zwischen Personen mit gelegentlichem Alkoholkonsum (< 1,3 g/d) und Alkoholkonsum in geringen Mengen (1,3– < 25 g/d) bzw. moderatem Alkoholkonsum (25–< 45 g/d) und lebenslanger Abstinenz.“ Also wer wenig bis moderat trinkt, lebt rein statistisch genauso lang wie Abstinenzler.

Und da es keine Kausalevidenz für die krankmachende Wirkung der wenig-moderaten Mengen gibt, muss man sich fragen: Warum auf einmal „null Promille“? Wahrscheinlich vollzieht die DGE einen „Kotau vor dem moralinsauren Zeitgeist“ - also. alles was kulinarischen Genuss bringt, muss gesellschaftlich „geächtet“ werden.
Es geht dann noch allgemein gehalten weiter ...
Was ist denn von den DGE-Regeln im Allgemeinen zu halten?

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Antwort ganz einfach: „ Kein gesunder Mensch braucht eine einzige Ernährungsregel “. Denn die DGE-Regeln fehlt vollumfänglich die wissenschaftliche Evidenz, dass sie die Gesundheit der Bürger fördern. Hinzu kommt: Es gibt es bis heute weder einen einzigen Nutzennachweis dieser Empfehlungen noch kann ein Schaden sicher ausgeschlossen werden. Niemand kann also sagen, ob diese Essregeln vielleicht gar negative Effekte ausüben werden.
... und es geht immer noch weiter. Als Notiz hier im Thread reicht das aber schon.
Na dann, hoch die Tassen! :freibier::weizenbier::wein::vodka: :melden: :murks:


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

20.08.2024 um 11:58
Zitat von NemonNemon schrieb:Wieso gibt es keine Beweise, dass moderater Alkoholgenuss krank macht oder gar „tötet“?
Das ist einfach erklärt: Die Ernährungswissenschaften sind einer sehr bemitleidenswerten Lage, weil sie keine Beweise ( Kausalevidenz ) sondern nur banale statistische Zusammenhänge ( Korrelationen ) liefern kann
Genau das Gleiche mit dem bösen, zu dunkel gebräunten Grillsteak. Oder mit der schädlichen deutschen verarbeitete Wurst. Oder das tödliche rote Fleisch.
Zitat von NemonNemon schrieb:Wahrscheinlich vollzieht die DGE einen „Kotau vor dem moralinsauren Zeitgeist“ - also. alles was kulinarischen Genuss bringt, muss gesellschaftlich „geächtet“ werden.
War es nicht auch die DGE, die neuerdings vom Verzehr von Frühstückseiern abrät, was aber keine ernährungswissenschaftliche Gründe hatte, sondern es sich herausgestellt hat, dass es um das Tierwohl geht? Zumindest hat erhöhter Alkoholkonsum tatsächlich nachgewiesene direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, was das aber mit Ernährung zu tun hat, ist mir nicht bewusst. Kenne keinen, der sich mit Alkohol ernährt. Lange Zeit war Alkohol neben Tabak das einzige legal erhältliche Rauschmittel und dafür wurde und wird es auch genutzt.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

20.08.2024 um 12:35
Wie will man sowas auch realistisch ermitteln können?
Ich trinke am WE meine zwei Gläser Rotwein, wenn ich Freunde zu Besuch habe oder eingeladen bin, auch mal mehr.
Dafür achte ich auf meine Ernährung, nasche kaum, mache dreimal die Woche Sport und lege ein, zwei Mal im Jahr Trinkpausen von mehreren Wochen ein.

Ist mein Risiko jetzt genauso hoch oder niedrig wie bei jemandem, der genauso viel trinkt, aber seltener oder keinen Sport macht, 5 mal die Woche zu McDonald's geht und jeden Tag 3 Schokoriegel verdrückt?

Es ist schlicht unmöglich, nur aufgrund der Menge und Häufigkeit eines moderaten Alkoholkonsums irgendwelche Vorhersagen zur Sterblichkeit zu treffen. Weil es da einfach zu viele andere Einflussfaktoren gibt.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

20.08.2024 um 13:21
Zitat von ToxidToxid schrieb:Kenne keinen, der sich mit Alkohol ernährt
Mit gewisser Berechtigung merkt Knop ja auch an:
Was generell wundert: Alkohol ist kein Lebensmittel, das zur Ernährung beiträgt. Alkohol ist eine psychotrope, also hirnaktive Droge, die berauscht. Die Menschen trinken Alkohol wegen seiner Wirkung auf die Psyche, auf das Hirn, auf die Emotionen - aber normalerweise nicht, weil sie Hunger oder Durst haben. Die Bewertung des Alkohols wäre demnach eher etwas für die Deutsche Gesellschaft für Psychologie oder themenaffinere Institutionen.
Quelle: ebd.
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:Es ist schlicht unmöglich, nur aufgrund der Menge und Häufigkeit eines moderaten Alkoholkonsums irgendwelche Vorhersagen zur Sterblichkeit zu treffen. Weil es da einfach zu viele andere Einflussfaktoren gibt.
Ganz genau. Und es muss einfach auch jeder erwachsene Mensch irgendwann mal ehrlich für sich selbst festgestellt haben, wie viel er verträgt, mal ganz platt ausgedrückt.

Wobei: "erwachsen" --- na ja, das kann schon mal was dauern, ehrlich gesagt. Bei Vielen markiert ja das Ende der lustigen Studentenzeit und der Eintritt ins Berufsleben spätestens einen Punkt, ab dem man das definitiv im Griff haben sollte :freibier:


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

20.08.2024 um 15:09
Zitat von ToxidToxid schrieb:Zumindest hat erhöhter Alkoholkonsum tatsächlich nachgewiesene direkte Auswirkungen auf die Gesundheit, was das aber mit Ernährung zu tun hat, ist mir nicht bewusst. Kenne keinen, der sich mit Alkohol ernährt. Lange Zeit war Alkohol neben Tabak das einzige legal erhältliche Rauschmittel und dafür wurde und wird es auch genutzt.
Da Alkohol anders als z.B. Zigarettenrauch durch die Verdauung geht macht es m.E. schon Sinn, Alkohol zur Ernährung zu zählen. Auch zahlreiche Rezepte mit z.B. Wein und Bier sind verbreitet, sodass mich
Kenne keinen, der sich mit Alkohol ernährt.
durchaus wundert: Kein Coq au vin, keine Fischgerichte mit Weißwein, keine Süßspeise (Nachspeise, Praline, Marmelade) mit Alkohol, Rum- und Eierlikörkuchen isst niemand, wird nirgendwo angeboten?

(Verteidige keinen Alkohol. Ich persönlich trinke keinen Alkohol und esse keine Speisen Alkohol. Dass Alkohol oft in Form von Getränken daherkommt die einen zusätzlichen Nährwert haben und in Speisen verarbeitet wird ist aber Fakt und z.B. bei Tabak/Nikotin nicht der Fall. Ich konsumiere keinen Alkohol und ich rauche nicht. Bzgl. Alkohol muss man schon mal fragen ob in Speisen (k)einer drin ist, während man bei Nikotin nicht in die Verlegenheit kommt.)

Einen Rausch hatte ich noch nie (und möchte auch keinen, finde die Vorstellung nicht schön). Gründe sind vielerlei, u.a.: Bereits beim Probieren kleiner Mengen (Viertelglas Sekt, Mundvoll Wein in einem Alter um die 16 Jahre) hat mir der Geschmack und die schon bei der Menge bemerkte Wirkung nicht zugesagt: So wie schlecht geschlafen oder als sei eine Erkältung im Anmarsch. Nein danke. Das verschönert keinen Abend/ Anlass. Bin viel lieber klar im Kopf, frisch und munter.
Bei Bier (auch alkoholfrei) und Schnaps fand und finde ich schon den Geruch aus der Entfernung, z.B. wenn in einem Restaurant jemand neben mir ein Bier hatte oder wenn zum Schluss ein Schnaps, Pflaumenwein "aufs Haus" serviert wurde derart eklig dass dergleichen nie in meinen Mund kam.
Somit für mich als "Zutat die ich nicht mag" abgehakt und fertig. Kein, wie öfter von anderen vermutet, "schade dass du Alkohol nicht magst, da entgeht dir was".
Weil dann oft die Frage kommt "was du so trinkst": Mag keine Softdrinks. Leider oft so dargestellt, man würde Bier trinken weil einem Cola zu süß ist... es gibt auch andere Optionen. Ein Wasser gibt's überall, und wenn das dann sogar noch sprudelt und ein bisschen Zitrone drin ist passt's. Mag auch sehr gerne verschiedenste Tees (ungezuckert; je nach Restaurantauswahl findet man da auch gute Sachen und nicht nur Beutelchen; für zu Hause steht eine tolle Auswahl bereit), finde Gemüsesäfte oder saure Obstschorlen (z.B. Zitrone, Ingwer, Pfefferminze - kein Zucker, Mineralwasser drauf) für etwas Besonderes echt lecker.

Knop:
Die Menschen trinken Alkohol wegen seiner Wirkung auf die Psyche, auf das Hirn, auf die Emotionen - aber normalerweise nicht, weil sie Hunger oder Durst haben.
Das; sicherlich (eine Option ohne ist ja immer vorhanden) aber auch aufgrund des Geschmacks der Getränke und dann ggf. weiterverarbeiteten Speisen in denen er steckt. Ansonsten gäbe es kaum z.B. alkoholfreies Bier (ja, ich weiß, < 0,5 %), oder alkoholfreies Amaretto- und Rumaroma (meines Wissens gar kein Alkohol enthalten) für die Zubereitung von Süßspeisen.
Die Erinnerung dass zu diesem Geschmack auch mal eine Wirkung gehört spielt sicherlich eine Rolle den Geschmack auch ohne Alkohol zu mögen; den geschmacklichen Grund würde ich aber nicht von der Hand weisen. Obwohl ich selbst den Geschmack/Geruch gar nicht mag.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

20.08.2024 um 16:19
Alkohol trinke ich selbst nie, weil ich den Geschmack nicht mag.

Stark alkoholisierte Menschen finde ich unangenehm; den Geruch und das Gequatsche.

Früher war ich mal - zum Glück nicht lange - mit jemanden zusammen, der ein Alkoholproblem hatte. Dieser nähere Einblick war erschreckend. Er hat zwar "nur" am Wochenende getrunken (konnte in der Woche ganz normal zur Arbeit gehen) und auch nur bei sich Zuhause - das aber exzessiv.

Unangenehm waren seine Monologe und der Hang zur Streitsucht, zum paranoiden Denken und zu unbegründeten Eifersuchtsanfällen. Da war es egal, was ich kommuniziert habe, ob ich überhaupt etwas gesagt habe....er konnte sich alleine in Wut denken und reden.

Typisches Beispiel, an das ich mich erinnere:

Er legte eine Platte auf. Ich sagte aus Höflichkeit, dass ich den Song schon mal gehört habe und kenne.

Er: "Moment mal. Den Song kennt fast keiner, ist ein Geheimtipp, kennen nur ich und mein Freund xy. Du hattest Kontakt mit xy?

Ich: Ich kenne deinen Freund xy nicht mal.

Er wurde immer lauter, unterstellte mir zu lügen, steigerte sich in die Vorstellung rein, dass ich etwas hinter seinem Rücken mit seinem Freund hätte und schmeißt mich schließlich raus.

Am nächsten Tag konnte er sich an nichts mehr erinnern.


Schon krass, was Alkohol mit Menschen machen kann.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

20.08.2024 um 16:59
Zitat von Alexandra00Alexandra00 schrieb:Stark alkoholisierte Menschen finde ich unangenehm; den Geruch und das Gequatsche.
In der Tat.
Früher war ich mal - zum Glück nicht lange - mit jemanden zusammen, der ein Alkoholproblem hatte. Dieser nähere Einblick war erschreckend. Er hat zwar "nur" am Wochenende getrunken (konnte in der Woche ganz normal zur Arbeit gehen) und auch nur bei sich Zuhause - das aber exzessiv.
Regelmäßiger oder starker Alkoholkonsum (jeglicher mit dem Ziel betrunken zu werden) wären für mich ein Grund eine Beziehung nicht anzufangen.
Ausfallendes Verhalten. Unzuverlässigkeit (selbst wenn ruhig) wegen "Kater". Suchtverhalten selbst (auch eine Art von Verantwortungslosigkeit). Und so weiter.
Zitat von Alexandra00Alexandra00 schrieb:Er legte eine Platte auf. Ich sagte aus Höflichkeit, dass ich den Song schon mal gehört habe und kenne.

Er: "Moment mal. Den Song kennt fast keiner, ist ein Geheimtipp, kennen nur ich und mein Freund xy. Du hattest Kontakt mit xy?

Ich: Ich kenne deinen Freund xy nicht mal.
Oh Schreck... Gut dass schnell Schluss war.
Zitat von Alexandra00Alexandra00 schrieb:Unangenehm waren seine Monologe und der Hang zur Streitsucht, zum paranoiden Denken und zu unbegründeten Eifersuchtsanfällen. Da war es egal, was ich kommuniziert habe, ob ich überhaupt etwas gesagt habe....er konnte sich alleine in Wut denken und reden.
*grusel* All das fände ich äußerst beängstigend.

(Derartiges entfernt mitzubekommen - kein Familienmitglied, kein Partner; typische Verhaltensweisen Betrunkener bekommt man aber dennoch mal mit - war für mich übrigens immer ein Grund mir zu sagen: Betrunkenheit ist für mich absolut no-go. Ich habe Alkohol in Kleinstmengen, siehe oben, mal probiert und hätte es für mich, wenn es mir sehr gut geschmeckt hätte, okay gefunden evl. ab und zu ein halbes/ kleines Glas eines Getränks mit wenig Alkoholgehalt zu trinken. Schmeckt und bekommt mir aber partout nicht, also kommt auch das nicht in Frage. Betrinken, "abschießen" wäre für mich persönlich aber absolut no-go. Allein wenn ich an Kontrollverlust (auch körperlich), Erinnerungslücken, Verhalten das nicht dem entspricht was man in nüchternem Zustand durchführt oder als einem zuträglich ansieht... denke.
Hatte selbige Einstellung übrigens auch im Jugendalter, entsprechend keinen Alkohol- oder sonstigen Drogenkonsum.)


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20.08.2024 um 17:32
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Kein Coq au vin, keine Fischgerichte mit Weißwein, keine Süßspeise (Nachspeise, Praline, Marmelade) mit Alkohol, Rum- und Eierlikörkuchen isst niemand, wird nirgendwo angeboten?
Stimmt schon, da hast du sicher recht, wobei es dort ja meist um den Geschmack geht. Ich stelle es mir schwer vor, sich mit Schwedeneisbecher zu berauschen. Oder mit der Entensauce, da braucht dann schon nen paar Liter.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

20.08.2024 um 17:37
Zitat von ToxidToxid schrieb:Stimmt schon, da hast du sicher recht, wobei es dort ja meist um den Geschmack geht.
Wenn ich abends ein Glas Wein oder einen Whisky trinke, geht es mir auch ausschließlich um den Geschmack.
Alkoholrausch? Ja, hatte ich früher häufig, mittlerweile widert mich der Gedanke daran an.


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Alkohol, der Umgang damit und FASD

20.08.2024 um 17:55
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn ich abends ein Glas Wein oder einen Whisky trinke, geht es mir auch ausschließlich um den Geschmack.
Sehe ich genauso, ich liebe Rum. Aber ein Glas reicht mir völlig, sich damit abschießen wäre viel zu schade. Viele sehen das leider anders, die kippen sich den billigsten Fusel rein, die Menge macht‘s.


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