Warum wird Alkohol so verherrlicht?

cejar schrieb:Zumindest schmeckt man beim Whiskey die Sorte :)

Meinst du Speyside vs Highland oder Scotch vs. Burbon?

Ich trinke ja gern mal einen guten Single Malt. Am liebsten Laphroaig Quarter Cask - der hat so eine leicht "medizinische" Note, - einen Hauch von Hustensaft. 'D

Kostet so um die 40€ die Flasche, - ist aber jeden Tropfen wert. Hält dann auch fast ein Jahr, bis die Flasche leer ist.

Würde ja auch niemand drauf niemand drauf kommen, sich eine Schachtel beste Pralinen für 20€ zu kaufen, um die dann auf einmal in sich reinzustopfen.^^

Ich will da jetzt gar keine Wissenschaft draus machen, aber man braucht ein Noiseglas, der Whiskey sollte auf Zimmertemperatur sein und vorher Rauchen ist ein No-Go - das versaut die Geschmacksknospen.

Einen Bourbon hingegen - ich nenne das Zeug "Maisschnaps" - kann man ruhig mit billiger Cola "on the rocks" saufen. Wenn man denn will. :)

Aber was den Laphroaig betrifft, da bin ich immerhin nicht ganz alleine:

Seit 1994 ist Laphroaig Hoflieferant des Prince of Wales für Single-Malt-Whisky.

Wikipedia: Laphroaig (Whiskybrennerei)

So, genug Alkoholverherrlichrei für heute! ;p

Yoshimitzu schrieb:Noiseglas

Nosing-Glas

Yoshimitzu schrieb:Einen Bourbon hingegen - ich nenne das Zeug "Maisschnaps" - kann man ruhig mit billiger Cola "on the rocks" saufen

Von Scotch magst du Ahnung haben - von Bourbon offensichtlich nicht. :D

Es gibt ganz hervorragende Bourbons, da würde ich die meisten Scotch Whiskys für stehen lassen.

Groucho schrieb:Nosing-Glas

Du hast die Suppe in dem Haar gefunden! ;D

Hast natürlich recht.

Groucho schrieb:Es gibt ganz hervorragende Bourbons, da würde ich die meisten Scotch Whiskys für stehen lassen.

Man kann halt nicht auf jeder Hochzeit tanzen.

Ich bin generell eher Biertrinker. Ich mag untergärige Biere - also eher herb. Kellerbier, Schwarzbier uswusf.

Ich hab nen Kumpel, der gern Hefeweizen trinkt - damit kannst du mich zB jagen. Geschmäcker sind halt unterschiedlich.

Was ich damit sagen will: Alkohol hat nicht zwingend mit Sauferei zu tun, wie es hier in dem thread manchmal rüberkommt - sondern (auch) mit Genuss.

Allgemeingültig ist, "die Dosis macht das Gift" und "Wenn du keine Drogen verträgst, solltest du keine nehmen!". :)

Yoshimitzu schrieb:Kostet so um die 40€ die Flasche, - ist aber jeden Tropfen wert. Hält dann auch fast ein Jahr, bis die Flasche leer ist.

Würde ja auch niemand drauf niemand drauf kommen, sich eine Schachtel beste Pralinen für 20€ zu kaufen, um die dann auf einmal in sich reinzustopfen

Also ich bin kein Kenner aber 40 Euro für einen ertragbaren Wiskey und 20 für Pralinen, kosten glaub ich sogar die Massenprodukte von Lind, sind jetzt keine Zahlen-Preise die davor schützen dass das Zeug einfach runtergeschüttet wird.

https://www.zeit.de/zeit-magazin/2023/05/leander-haussmann-alkohol-rausch-abstinenz/seite-4

Erstens ist Alkohol ein gutes Mittel, um eine Gesellschaft aufs gleiche Level zu bringen. Wenn alle gemeinsam dem Alkohol zur Genüge zugesprochen haben, lallen in der Regel alle und reden Unsinn. Das ist eine schöne Sache in einer Welt, wo man nicht so viel Unsinn reden darf. Im Suff darf man fröhlich sein, als gäbe es da draußen keine Probleme, man singt auch mal ein Lied.

Das ist eine gute Beschreibung davon, welche Dynamik sich entwickelt und zeigt gut auf, warum Nichttrinker da als außen vor wahrgenommen werden.
In gewisser Weise sind sie vielleicht sogar gefährlich, da noch bei Verstand :D

Bundeskanzleri schrieb: Zitat Leander Haußmann: Das ist eine schöne Sache in einer Welt, wo man nicht so viel Unsinn reden darf. Im Suff darf man fröhlich sein, als gäbe es da draußen keine Probleme, man singt auch mal ein Lied.

Da bin ich nicht immer einverstanden mit diesen Aussagen. Alkoholbedingte Enthemmung mündet nicht immer in ausgelassene Fröhlichkeit und harmlose Unsinnigkeiten, sondern kann auch unangenehme Auswirkungen haben, bei denen Kränkungen, Beleidigungen, Gehässigkeiten, Aggressionen rauskommen.

Bei mir wirkt sich der Alkohol übrigens in der Regel nicht so aus, dass ich fröhlich plapperfreudig werde, sondern ich werde einfach müde. Das fühlt sich zwar körperlich ganz angenehm (weil entspannt) an, aber an der allgemeinen trinkbedingten Fröhlichkeit nehme ich meistens auch nicht teil, weil ich es mir dann lieber irgendwo gemütlich mache. Der Vorteil der alkoholischen Müdigkeit ist immerhin, dass mein Trinkverhalten selbstlimitierend ist. Nach spätestens zwei Gläsern Wein bin ich zu schläfrig, und ich habe dann keine Lust mehr, weiterzutrinken. Entweder, ich steige dann um auf Nichtalkoholisches, oder ich gehe heim, um mich ins Bett zu legen.

martenot schrieb:bin ich nicht immer einverstanden mit diesen Aussagen. Alkoholbedingte Enthemmung mündet nicht immer

Da stimme ich dir zu.
Aber das ist die Wahrnehmung vieler Menschen in diesen Situationen.

Wenn du da nicht mittrinkst, verweigerst du dich dieser Gruppenstimmung.

Berryl schrieb:Also ich bin kein Kenner aber 40 Euro für einen ertragbaren Wiskey und 20 für Pralinen, kosten glaub ich sogar die Massenprodukte von Lind, sind jetzt keine Zahlen-Preise die davor schützen dass das Zeug einfach runtergeschüttet wird.

Nagut, dann lebst du halt in anderen finanziellen Verhältnissen. :)

Whiskey vom Discounter kriegst du so ab 6 oder 7€.

Wer gerne Whiskey trinkt, kennt sicher auch Horst Lüning. Mein Lieblingsclip (er verkostet da das Zeug vom Discounter):

Whisky Verkostung: Discount Whiskys

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

'D

martenot schrieb:Da bin ich nicht immer einverstanden mit diesen Aussagen. Alkoholbedingte Enthemmung mündet nicht immer in ausgelassene Fröhlichkeit und harmlose Unsinnigkeiten, sondern kann auch unangenehme Auswirkungen haben, bei denen Kränkungen, Beleidigungen, Gehässigkeiten, Aggressionen rauskommen.

Ich habe das ganze Interview mit Haußmann gelesen und der erzählt ganz schön dünnes Zeug.
Zumal wenn es so weit ist, dass die Leute lallen, dann ist es zu weit., würde ich sagen.

Wobei ich nichts gegen eine von Alkohol befeuerte lockere Stimmung habe, nur gibt es leider viele die dann über den Punkt hinweg trinken und sich abschießen, dass ist dann nicht mehr lustig.

Berryl schrieb:Also ich bin kein Kenner aber 40 Euro für einen ertragbaren Wiskey und 20 für Pralinen, kosten glaub ich sogar die Massenprodukte von Lind, sind jetzt keine Zahlen-Preise die davor schützen dass das Zeug einfach runtergeschüttet wird.

Yo ganz offenbar bist du kein Kenner.
Ob ein Whisky runter geschüttet wird, hängt nicht vom Preis ab, sondern von der Einstellung des Trinkers.
Und nein, die Massenprodukte bei LIDL kosten nicht 40€.

Und richtig gut trinkbaren Whisky bekommt man auch unter 40 €uro
Ein 10 Jahre alter Glenfarclas ist ein super Whisky und hat vor zwei Jahren so um die 30 Euro gekostet.
Eagle Rare ein Spitzen Bourbon für 36€
Und hochklassigen Rum bekommt man auch schon unter 30 Euro.

Natürlich sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt, was den Preis betrifft. Ich hatte mal einen 18 Jahre alten Glenfarclas für ca 80€, der hat mir leider nicht viel besser geschmeckt als der 10 Jahre alte für 30.

Yoshimitzu schrieb:Wer gerne Whiskey trinkt, kennt sicher auch Horst Lüning. Mein Lieblingsclip (er verkostet da das Zeug vom Discounter)

Na logi kennen wir den Horst. :D

Mein Lieblingsclip ist der, wo er einen schwedischen Whisky verkostet und nachdem er ihn runter gecshluckt hat ein erschrockenes "BRENNT!" Der Gesichtsausdruck und der Tonfall..grandios. :D Leider finde ich den Clip nicht wieder, ich frage mich, ob er den wieder gelöscht hat, weil seine Reaktion so extrem war.

Groucho schrieb:Ich habe das ganze Interview mit Haußmann gelesen und der erzählt ganz schön dünnes Zeug.

Ich habe zeitweise mal einen Nebenjob an einem Opernhaus gehabt und mitbekommen, dass insbesondere in Kreisen der künstlerischen Leitung und des Regieteams sehr gern und reichlich getrunken wurde. Es schien da zum guten Ton zu gehören, ordentlich Wein zu trinken.

Einer der Regisseure, mit denen ich damals zu tun hatte, ist dann auch ziemlich unerwartet kurz nach der Premiere eines seiner Stücke verstorben, und viele mutmaßten damals, dass das auch mit seinem Trinkverhalten zu tun gehabt hatte.

Groucho schrieb:Yo ganz offenbar bist du kein Kenner.

Will ich auch garnicht bestreiten.
Mein Trinkverhalten gegenüber diesen ganzen Spezialitäten ist da schon: Hauptsache es knallt, rein damit.
Einige meiner Freunde sind in dem Bereich unterwegs und kaufen auch mal 100 Euro Flaschen.
Bin immer wieder überrascht was die in Trinkrunden da so rausschmecken wollen.

Berryl schrieb:Will ich auch garnicht bestreiten.
Mein Trinkverhalten gegenüber diesen ganzen Spezialitäten ist da schon: Hauptsache es knallt, rein damit.
Einige meiner Freunde sind in dem Bereich unterwegs und kaufen auch mal 100 Euro Flaschen.
Bin immer wieder überrascht was die in Trinkrunden da so rausschmecken wollen.

Den meisten "Ungeübten" wird es am Beispiel Wodka oder Tequila recht deutlich, weniger beim Whiskey. Während Du so den typischen "deutschen" Wodka, wie Gorbatschow und Moskovskaya eigentlich nur eiskalt oder gemixt runterbekommst, wird guter Wodka - so ab Grey Goose aufwärts bei Zimmertemperatur getrunken und er schmeckt auch nach etwas. Genauso Tequila - Sierre Tequila mit dem Hut als Deckel schmeckt wie Putzmittel im Vergleich zu gutem Tequila, ich hatte mal eine Flasche die ging eher in Richtung Cognac vom Eigengeschmack im Gegensatz zu dieser Farblosen Plörre.

Groucho schrieb:Meinst du Speyside vs Highland oder Scotch vs. Burbon?

Natürlich letzteres - Burbon, Scotch (also nicht Malt) und Malt Whiskey unterscheidet sich deutlich.

Yoshimitzu schrieb:Ich trinke ja gern mal einen guten Single Malt. Am liebsten Laphroaig Quarter Cask - der hat so eine leicht "medizinische" Note, - einen Hauch von Hustensaft. 'D

Ich empfinde Laphroig als viel zu torfig, ich bekomme das Zeug nicht runter. Von den günstigeren Malts war ich eher Bowmore-Fan, der ist nicht so torfig.

Aber generell - Malt-Whiskey ist viel zu geschmacksintensiv um sich damit so richtig einen hinter die Binde zu gießen, das war eher ein sanfter Begleiter an entspannteren Abenden.

Yoshimitzu schrieb:Kostet so um die 40€ die Flasche

Ich kenn mich ja nicht so gut aus, aber sind 40 Euro bei gutem Whiskey nicht eher günstig?

cejar schrieb:Den meisten "Ungeübten" wird es am Beispiel Wodka oder Tequila recht deutlich, weniger beim Whiskey. Während Du so den typischen "deutschen" Wodka, wie Gorbatschow und Moskovskaya eigentlich nur eiskalt oder gemixt runterbekommst, wird guter Wodka - so ab Grey Goose aufwärts bei Zimmertemperatur getrunken und er schmeckt auch nach etwas. Genauso Tequila - Sierre Tequila mit dem Hut als Deckel schmeckt wie Putzmittel im Vergleich zu gutem Tequila, ich hatte mal eine Flasche die ging eher in Richtung Cognac vom Eigengeschmack im Gegensatz zu dieser Farblosen Plörre.

Tequila bin ich auch raus.
Wodka schmeckt für mich jeder nach nix.
Wobei ich da eh nur Three Sixty oder ganz ganz selten mal den Goose trink.
Trink generell recht wenig Schnapps und wenn dann hauptsächlich so Klare die hier aus so kleinen privaten Destillen kommen.
Da finde ich kann man aber schon Unterschiede zu den Industrieprodukten im Supermarkt finden was den Geschmack und die Bekömmlichkeit betrifft.

@Berryl

Genau darum geht es - bei denen bist Du nicht gezwungen es auf 0 grad runterzukühlen, weil es sonst unerträglich wäre, das Zeugs runterzukippen. Oder Zitrone und Salz dazuzunehmen um den ekelhaften Geschmack zu übertünchen.

Ich erinnere mich an alte Zeiten, als ich noch Alkohol trank. Damals im Hafen hatte ich guten Kontakt zur Besatzung eines Frachters aus der UdSSR. Da gab es morgens zur Begrüssung im Sommer ein randvolles 0,2 Liter-Glas mit lauwarmem Wodka. Danach ging die Arbeit dann doch etwas unkonzentrierter von der Hand.

Doors schrieb:Da gab es morgens zur Begrüssung im Sommer ein randvolles 0,2 Liter-Glas mit lauwarmem Wodka.

Ohje, allein der Gedanke daran lässt mich ein wenig Übelkeit verspüren. Wobei ich glaube ich noch nie bewusst Wodka getrunken habe, aber ich glaube, es schmeckt hauptsächlich alkoholisch und ist recht hochprozentig, oder?

@martenot

Wenn ich mich recht erinnere, war der Geschmack in etwa der von Lackverdünner. Vielleicht war es ja auch welcher.

Ich hatte mal eine Freundin im Alten Land, einem grossen Obstanbaugebiet vor den Toren Hamburgs. Die Familie hat sich ihren Obstschnaps schwarz gebrannt. Der lag so bei 90% Alkoholgehalt. Damit hätte man wohl auch fliegen können. Jedenfalls sollte man nicht gleichzeitig trinken und rauchen.

Doors schrieb:Wenn ich mich recht erinnere, war der Geschmack in etwa der von Lackverdünner.

Scheußlich.... Ich kriege nicht einmal kleine Schnäpse runter, wobei man es wegen der geringen Menge noch irgendwie reinkippen kann, aber der Genuss ist vergleichbar mit übelschmeckenden Medikamenten.