@spektikus spektikus schrieb am 25.06.2011:Noch total fertig, weil ich nicht wusste wie es mit dem Mädchen weiter gehen soll, kam plötzlich wieder ein wenig Hoffnung, als meine Freunde in verborgener Sprache über ein mögliches Treffen redeten. Die ganze Geschichte fing jedoch erst dann richtig krass(negativ gemeint) zu werden, als in der Arbeit ein Arbeitskollege von seinem Tag erzählte, und es mich so ziemlich an meinen erinnerte, teilweise Detailgenau. Von da an war nichts mehr wie es war. Seit diesem Zeitpunkt fühle ich mich verfolgt, beobachtet und ausspioniert. Als würde ich kein Leben mehr haben, als wäre alles nur noch lernen, testen und ausspionieren. Und das alles in der gesamtne Stadt, als hätte ich keinen Zufluchtsort, als ob überall jeder mir was sagen möchte, als ob jeder mich kennen würde, als ob meine Gedanken und Gefühle wie ein offenes Buch wären.
Für mich klingt das wie ein Abgleiten in eine Psychose. Mach jetzt nicht gleich die Luken dicht, hör erstmal zu.
Jedem kann das passieren, insbesondere, wenn Haschisch im Spiel war, wie bei Dir.
Du solltest Dich mit dem Gedanken anfreunden, daß Deine Auffassung und Interpretation der Dinge, die Du erlebst, hörst und siehst, evtl. verzerrt ist.
Es erfordert Selbstbeobachtung, das herauszufinden. Der Weg, sowas zu erkennen ist, sich selbst/ die eigenen Wahrnehmung, in Frage zu stellen.
Schau mal, Du glaubst, alle in der Stadt reden über Dich. Denk mal drüber nach, ist das realistisch?
Können die Dich überhaupt alle kennen, und bist Du tatsächlich so wichtig für all diese fremden Menschen, daß sie über Dich reden müßten? Sag Dir mal selbst, daß solch eine Paranoia auch eine total übersteigerte Wahrnehmung der eigenen Wichtigkeit ist.
Möglicherweise hast Du z.Zt. einen so gehetzten Blick, daß die Leute auf Dich aufmerksam werden, Dich anschauen und sich fragen, "Was ist denn mit ihm los?" Das war´s dann aber auch schon.
Jedesmal, wenn Du so einen Gedanken hast, der sich in einen Verfolgungswahn einfügt, solltest Du Dich selbst sozusagen von außen betrachten und diesen Gedanken hinterfragen.
Für Menschen, die sich mit den VTs beschäftigen, ist eine paranoide Phase gar nicht ungewöhnlich. Man fängt an zu glauben, daß man sofort irgendwo auf ne Liste gesetzt wird, wenn man bestimmte Links anklickt, man glaubt, plötzlich über ein unglaublich wichtiges und seltenes Geheimwissen zu verfügen und man sieht überall Bestätigungen für das, was in den VTs gesagt wird - aber weißt Du, die Amis glauben auch, daß sie nach und nach von den Deutschen besetzt werden, weil sie oft auf ihren Flughäfen deutsche Soldaten ankommen sehen, und nicht wenige. Tatsächlich handelt es sich um deutsche Bundeswehr-Piloten, die für bestimmte Flugtrainingseinheiten nach USA reisen, wo ihnen Flugzeuge und Landschaft zur Verfügung gestellt werden...
Tatsache ist, daß die Dinge, die im Internet stehen, sozusagen "freigegeben" wurden, und daß jeder Knopf die wissen darf. Millionen von Menschen wissen die schon. Du bist nur ein Leser von vielen, kein Agent und niemand, der verfolgt werden müßte.
Denk immer dran, das ist nur die Übersteigerung Deiner Wichtigkeit - und frag Dich mal, ob nicht vielleicht genau da der Hund begraben liegt. Vielleicht ist Dein Wunsch, wichtig zu sein, so groß, daß Du dafür auch den Verfolgungswahn und all diese Ängste in Kauf nimmst, nur um in der Illusion leben zu können, daß Du für alle wahnsinnig wichtig bist und alle sich für Dich interessieren.
Zweitens ist die Gesellschaft nicht für Dich verantwortlich, sondern in dem Alter, in dem Du bereits bist, beginnt Deine eigene Verantwortung für Dich. Solange Du anderen die Schuld und Verantwortung zuschiebst, bist Du ein Opfer und wirst es bleiben.
Es ist DEINE Aufgabe, Dich für Dich zu interessieren, die Verantwortung für Dich zu übernehmen, und ich meine auch, daß Du Dir dabei helfen lassen solltest, bevor die Paranoia Dich völlig unzugänglich macht, denn dahin führt sie, wenn Du den Prozeß nicht unterbrichst. Sie bringt Dich dahin, daß Du jeden Menschen, der mal anderer Meinung ist als Du, als gegen Dich verschworen erleben wirst, und aus der Falle kommst Du dann nicht mehr so schnell raus.