Da es hier ein Mysteryforum ist, sollte die Überschrift eigentlich lauten: die guten Seiten des Menschen.
Ja, der Mensch hat dunkle Seiten, allerdings würde ich sagen, dass sie eigentlich die Grundwesenszüge der Menschen sind.
Wir bekriegen uns wegen nichts und wieder nichts.
Nichts? Nein, das ist nicht wahr.
Wir haben uns selbst etwas erschaffen, was ein Mittel zum Zweck ist. Etwas, das ein System konfiguriert und weswegen nicht nur das System floriert, sondern der Mensch manipuliert und sich selbst korrumpiert.
Wir drucken Zahlen auf ein Papier und versehen es mit etwas Farbe, schon ist es uns mehr wert als irgendein Menschenleben.
Aber ich will jetzt nicht über das böse System schwafeln, da gähne ich schon langsam selber. *gähn*
Nee, ich möchte dem Menschen jetzt etwas Aufmerksamkeit geben, dessen Innenleben und seine Wirkung.
Der MenschTsunamis, Erdbeben, Tornados, Sandstürme, Vulkanausbrüche...
Naturkatastrophen?
Nein, ich kenne da eine ganz besondere: der Mensch!
Für niemanden ist es neu, wir reden schlecht über unsere Spezies. Wir wissen auch genau, wieso.
Erstens, weil wir im Leben viele Menschen kennenlernen, über die man sich aufregen könnte, denen man den Tod an den Hals wünscht, die man am liebsten selber für immer verschwinden lassen würde... oder einfach mal kräftig schütteln wollen. In der Hoffnung, dass somit irgendwie Verstand reinweht.
Dann sieht man natürlich viel in der Zeitung, Mord hier, Attentat da, Genozide und Diktatur.
Es ist allgegenwärtig und kaum zu übersehen.
Aber wir kennen uns auch selbst.
Wir können uns selber von gar nix freisprechen.
Auch wir lügen mal, verletzen andere, wohlwissend, dass das, was wir tun, verletzend ist und benehmen uns wie die letzten Arschgeigen aus dem hinterletzten Dorf.
Natürlich killt nicht jeder von uns irgendwen und sicherlich gibt es auch die, die wirklich immer vorbildlich waren... aber dass das nicht die Masse ist, ist klar.
Sollte klar sein, manchmal glorifiziert sich der Mensch ja auch mal und lobt sich in die Eiswaffel, da muss man doch mal mit Nachdruck sagen, dass das nicht wahr sein kann. Um an dieser Stelle mal ehrlich zu sein.
Original anzeigen (0,2 MB)Gut oder Böse?Oh ja, es gibt viele Dinge, die zeigen, dass der Mensch gut sein kann, dass er auf andere achtet, dass er bindet.
Wir sind soziale Menschen, wir brauchen andere Menschen.
Aber wieso ticken wir so, dass es oft so aussieht, als wollen wir das Gegenteil erreichen?
Ist es doch nicht so, dass wir andere nicht brauchen, nicht wollen, nicht an unserer Seite haben können?
Wieso nutzen wir manche aus, tricksen sie aus, fügen ihnen Leid zu, sind unfair oder manipulieren sie?
Und wieso schreien wir dann auf, wenn andere Menschen andere töten?
Wissen wir überhaupt, was wir wollen?
Ich habe oft auch Probleme, das Gute in Menschen zu sehen.
Und ich kenn mich. Ich kann auch nicht immer gut sein, obwohl ich mein Bestes gebe, es zu versuchen.
Aber wieso bin ich das dann nicht?
Vermutlich, weil es oft Toleranzgrenzen gibt.
Manchmal mögen wir einfach andere nicht und dann ist ein Nießer von ihm schon zu viel.
Allmystery schrieb am 20.10.2009:Wer glaubt, dass sich die Resultate ausschließlich auf heuchelnde Priesterschüler beschränken, schaue einfach mal in die Nachrichten. Erinnern Sie sich an den Fall, in dem ein Geschäftsmann auf einem Münchner Bahnhof bei Tageslicht von zwei Jugendlichen totgeprügelt wurde während mindestens ein Duzend Menschen tatenlos zusahen? Es fällt uns anscheinend sehr leicht nichts zu tun.
Es ist beeindruckend, wie es läuft.
Man guckt lieber zu und zündet sich ne Kippe an, statt mal hinzugehen und zu helfen.
Aber dauernd hört man von anderen Leuten: »
boah, ich hätte dies und das getan«!
Vielleicht waren unter den Anwesenden solche Leute dabei.
Natürlich gibt es auch Leute, die schon eingegriffen haben und geholfen haben, aber mich beschleicht das Gefühl, dass es irgendwie immer nur bei Kindern und Frauen geschieht.
Derjenige, der einer Schülerin zu Hilfe kam und dann gleich mal niedergestochen wurde, ja, den Fall kennen wir alle.
Oder der Typ, der auf die Straße hechtet, um ein kleines Mädchen von der Straße zu schubsen, weil ein LKW mit voller Geschwindigkeit auf sie zugerast kommt.
Ich fange an, zu glauben, dass wir ein erwachsenes Menschenleben als nicht wertvoll betrachten, aber irgendwie immer davon reden, wie unbezahlbar ein Menschenleben ist. Widersprüche ohne Ende, dabei halten wir uns für so schlau. Und heilig.
Komischerweise interessieren wir uns null, aber nach Katastrophen können wir wieder trauern.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nach einem erholsamen Schlaf in einer falschen Welt aufgewacht bin.
Ich versuche immer, zu reflektieren, was ich tun würde.
Ich weiß es nicht, aber es kann auch sein, dass es nicht die Bosheit ist, die uns abhält, sondern vielleicht auch Ratlosigkeit. Man kann nie bewerten, wie es anderen in solchen Situationen geht, Vermutungen anzustellen wäre also nicht gerade die einzig richtige Wahrscheinlichkeit.
Wir haben ja auch einen Sinn für Gefahren und gerade dieser Sinn kann uns davon abhalten, das richtige zu tun.
Andererseits gibt es aber auch die, die ihr Handy zücken und eine Schlägerei filmen und sie dann ins Netz stellen.
Das ist wohl kein Schutz, eher eine Form von Sadismus.
Das passt dann ja wieder perfekt ins Bild.
Ach ja, manche Menschen stehen nicht drauf, wenn sie bei irgendwas ertappt werden.
Zum Glück gibt es immer irgendwelche Ausreden.
Beleidigungen, Betrug, Gewalt...
All das ist Vorsatz. Natürlich nicht die Gegenwehr.
Es basiert dann vermehrt auf den Eigennutz, auf die eigenen Vorteile, auf die eigene Person.
Ich erinnere mich an den Typen, der aus Lust und Laune mal ein Mädchen in der U-Bahn Station von der Treppe gekickt hat. Ohne einen Grund und völlig aus dem Nichts.
Ja, sie hat mir ernsthaft Leid getan und für mich ist das unbegreiflich. Naja, aber dann auch wieder nicht.
Wir wissen, dass es solche Menschen gibt.
Und wir sind alle so.
Der eine extrem, der andere weniger und dann gibt es noch die, die den Vogel ganz abschießen.
Man fragt sich da ja immer, warum? Warum passiert das?
Ja, die Frage stell ich mir immer. Wieso sind wir so?
Wo wir doch eigentlich friedlich zusammenleben wollen.
Der Mensch - ein Paradoxon!