Warum ist Selbstvertrauen so schwer zu definieren?

Viele Bücher die über Selbstvertrauen spreachen, meinen dass die Definition von Selbstvertrauen sehr schwer zu definieren ist, weil viele Sachen da zusammenspielen. Aber jetzt frage ich euch..

Warum ist es so schwer zu definieren was Selbstvertrauen eigentlich bedeutet ?

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Und wie findet ihr die Definition dass Selbstvertrauen bedeutet :

bequeme Neutralität + Erfahrung = Selbstvertrauen

bequeme Neutralität bedetet: dass man alle möglichen Ergebnisse, negative und positive Akzeptiert und zu sagen " ich habe das noch nie gemacht aber ich schaffe es" + Erfahrung

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Und was bedeutet für euch Selbstvertrauen ?

Mr.Crime schrieb:Warum ist es so schwer zu definieren was Selbstvertrauen eigentlich bedeutet ?

Weil Selbstvertrauen vielleicht individuell zu betrachten ist und schlecht zu kategorisieren ist.
Selbstvertrauen ist ja kein Schalter, den man umlegen kann, sondern da spielen viele Faktoren aus der frühkindlichen Prägung mit rein und jeder Mensch ist anders.
Das wäre mein erster Gedanke dazu.

@Stumpf
Kannst du mir vielleicht ein Beispiel gaben ?

Mr.Crime schrieb:Kannst du mir vielleicht ein Beispiel gaben ?

Das lässt sich schwierig an Beispielen erklären, es kommt darauf an, wie behütet ein Kind aufwächst, welche Familienstrukturen vorliegen, ob es sich um ein gesundes Elternhaus handelt etc.

Der Begriff Selbstvertrauen impliziert das "selbst", ein Vertrauen in die eigene Person, dazu bedarf es aber in der Kindheit auch eine Sensibilisierung der Eltern, ein Kind lernt sich auf seine Empfindungen verlassen zu können, das gehört zu einer gesunden Entwicklung dazu.

Da ist es wichtig, dass das Kind diese Empfindungen auch fühlen darf, denn wird es in seiner Selbstwahrnehmung nicht ernstgenommen, spaltet es diese Gefühle von sich ab, es fühlt sich falsch, nicht richtig, also muss das weg.

Das Kind lernt also, nicht auf das zu vertrauen, was es fühlt und selbst wahrnimmt, sondern es lernt, Gefühle zu unterdrücken.
So entsteht ein enormes Ungleichgewicht in der Selbstwahrnehmung, das Kind lernt, dass seine Empfindungen scheinbar nicht richtig sind.

Ganz einfaches banales Beispiel:
Das Kind verletzt sich, das Knie ist blutig und es weint.
Der Vater kommt hinzu und sagt "stell dich nicht so an".
Das Kind lernt so, dass seine Emotionen und Wahrnehmungen eben falsch sein müssen, es kann sich nicht auf sich selbst verlassen.

Ich bitte dich meine teilweise unlogischen Sätze zu entschuldigen, momentan bin ich unkonzentriert, hoffe, du verstehst dennoch in etwa, was ich sagen wollte.

@Stumpf
Ganz im Gegenteil. Deine Sätze sind verständlich. Hast mich zum Nachdenken gebracht. Aber wenn das stimmeb sollte was du sagst dann kann nicht jeder Selbstvertrauen aufbauen oder doch ?

Mr.Crime schrieb:Aber wenn das stimmeb sollte was du sagst dann kann nicht jeder Selbstvertrauen aufbauen oder doch ?

Du hast vollkommen Recht, nein, das kann nicht jeder, zumindest nicht ohne Arbeit an sich selbst, denn wenn man das Thema nun komplett an der Wurzel packen möchte, so landen wir beim Urvertrauen und dann sind wir bei den Säuglingen angelangt.

Man kann sich teilweise gar nicht vorstellen, was alles in unserem Unterbewusstsein verankert ist.

Mr.Crime schrieb:was du sagst dann kann nicht jeder Selbstvertrauen aufbauen oder doch

Doch jeder.
Kannst du schwimmen?

@behind_eyes ja kann ich warum ?

@Mr.Crime
Dann hast du dir hinsichtlich der Angst zu ertrinken das Selbstvertrauen erworben selbstständig zu schwimmen, ohne fremde Hilfe über Wasser zu bleiben. Du vertraust deinen Schwimmkünsten soweit das du auch in tiefem Wasser schwimmen gehst.
So ist das mit allem... wirklich mit allem.
Heißt aber nicht das es leicht ist sich das zu erarbeiten. Es erfordert meistens Mut, auch mal die Fähigkeit Stolz oder Scham abzulegen.

@Mr.Crime
Wenn du magst, lies dich da mal ein, es geht um Entwicklungstrauma.
So einfach ist das nämlich alles nicht, das meiste läuft unbewusst in uns ab, da können wir von außen bewusst überhaupt nicht herankommen, Schalter an, Selbstbewusstsein da, funktioniert nicht:

Wenn Kinder ein negatives Selbstbild prägt

Meist reichen unscheinbare, doch prägende Erfahrungen, durch die Kinder ein negatives Selbstbild entwickeln

https://blog.lebensbruecke.de/start/entwicklungstrauma

Ich hatte nach meiner Ausbildung großes Selbstvertrauen, ich bin endlich im Leben angekommen gewesen. Hatte Freunde, hatte meine ersten Beziehungen (und was dazugehört) etc...

Nach der Ausbildung schwindetete mein Selbstvertrauen immer mehr, ich bekam jede Menge Job absagen, war Arbeitslos, hatte kein Geld und eine Partnerin die mich dann verlassen hat.

Mittlerweile ist das alles fast 10 Jahre...und mein Selbstvertrauen ist auf guten Niveau, zwar nicht wie damals während der Ausbildung aber ich bin glücklich wie es ist.

Selbstvertrauen bezeichnet einfach nur das Vertrauen, das man in sich selbst hat.
Ist doch eigentlich sehr selbsterklärend.
Wo liegt da jetzt das Verständnisproblem? :|

@Mr.Crime
wieso ist das schwer zu definieren? Es ist das Vertrauen, dass Du in Dich hast, was Du kannst, was Du schaffst, dass Du Probleme lösen kannst.

Ich weiss, was ich kann - und auch, was ich nicht oder weniger gut kann. Wenn ich nicht weiss, ob ich etwas kann, dann probiere ich es einfach aus und bin hinterher schlauer. Scheitern gehört zum Handwerk, bzw. zum Leben dazu.

"Hey, Boss, hast du jemals etwas so schön zusammenkrachen sehen?" (Alexis Sorbas)