Deal mit Bestattern Ärzte ließen Patienten sterben
21.09.2006 um 22:34| 21.09.06, 14:42 |
Ausgerechnet in derErste-Hilfe-Ambulanz der serbischen Hauptstadt Belgrad sollen zwei Ärzte durchunterlassene Hilfe den Tod Dutzender Patienten verschuldet haben, um vonBestattungsunternehmen „Provisionen“ zu erhalten.
Der Ambulanz-Direktor BorkoJosifovski hat nach Medienberichten vom Donnerstag die beiden Mediziner beschuldigt, seitApril durch den Verzicht auf Wiederbelebung den Tod von wenigstens 49 Kranken verursachtzu haben. Die beiden Ärzte hätten dann private Beerdigungsunternehmen vom Ablebeninformiert und dafür jeweils bis zu 200 Euro „Belohnung“ erhalten.
Inzwischenwurde der Ambulanz-Direktor wegen der Vorfälle vom Gesundheitsministerium entlassen. DieStaatsanwaltschaft hat erste Ermittlungen aufgenommen. Den beschuldigten Ärzten wurdezunächst das Gehalt um 10 Prozent gekürzt. Allein 16 Mediziner sollen mit privatenBestattern eine Abmachung haben, berichtete die Zeitung „Blic“. Die übrigen Mediziner inder Belgrader Erste-Hilfe-Zentrale sind geschockt. „Wir sind doch keine Monster“, sagteneinige von ihnen. „Wir arbeiten doch verantwortungsvoll!“
Visitenkarte desBestatters zurückgelassen
Zahlreiche Zeitungsleser haben die Darstellung desjetzt entlassenen Ambulanz-Chefs in Briefen bestätigt. Sie berichteten von Fällen inihren Familien, in denen die Ambulanz-Ärzte keinerlei Hilfen oder Medikamente gewährt undstattdessen die Visitenkarte des Bestatters zurückgelassen hätten. „Letztes Jahr ist meinVater gestorben“, heißt es da zum Beispiel. Während auf die Notärzte lange gewartetwerden musste, „erschien der Bestatter drei Minuten nach Feststellung des Todes“.
In der 1,5-Millionen-Metropole Belgrad gibt es über 100 Bestattungsfirmen, die umAufträge konkurrieren. Nach Informationen aus der Branche sind die Unternehmen, dieÄrzten Provisionen für gemeldete Todesfälle zahlen, um ein Vielfaches teurer als derDurchschnitt. Doch die durch den Todesfall erschütterten Verwandten nähmen diese teurenDienste ohne Preisvergleich in Anspruch.
Ein Grund für den Skandal dürfte auchin den niedrigen Bezügen der Ärzte liegen. Die staatlich beschäftigten Mediziner kommenoft nicht einmal auf 500 Euro. Da sie davon nicht ihr Leben bestreiten können, sind sieauf Nebeneinkünfte angewiesen.
Ob es sowas auch in Deutschland gibt?
Ausgerechnet in derErste-Hilfe-Ambulanz der serbischen Hauptstadt Belgrad sollen zwei Ärzte durchunterlassene Hilfe den Tod Dutzender Patienten verschuldet haben, um vonBestattungsunternehmen „Provisionen“ zu erhalten.
Der Ambulanz-Direktor BorkoJosifovski hat nach Medienberichten vom Donnerstag die beiden Mediziner beschuldigt, seitApril durch den Verzicht auf Wiederbelebung den Tod von wenigstens 49 Kranken verursachtzu haben. Die beiden Ärzte hätten dann private Beerdigungsunternehmen vom Ablebeninformiert und dafür jeweils bis zu 200 Euro „Belohnung“ erhalten.
Inzwischenwurde der Ambulanz-Direktor wegen der Vorfälle vom Gesundheitsministerium entlassen. DieStaatsanwaltschaft hat erste Ermittlungen aufgenommen. Den beschuldigten Ärzten wurdezunächst das Gehalt um 10 Prozent gekürzt. Allein 16 Mediziner sollen mit privatenBestattern eine Abmachung haben, berichtete die Zeitung „Blic“. Die übrigen Mediziner inder Belgrader Erste-Hilfe-Zentrale sind geschockt. „Wir sind doch keine Monster“, sagteneinige von ihnen. „Wir arbeiten doch verantwortungsvoll!“
Visitenkarte desBestatters zurückgelassen
Zahlreiche Zeitungsleser haben die Darstellung desjetzt entlassenen Ambulanz-Chefs in Briefen bestätigt. Sie berichteten von Fällen inihren Familien, in denen die Ambulanz-Ärzte keinerlei Hilfen oder Medikamente gewährt undstattdessen die Visitenkarte des Bestatters zurückgelassen hätten. „Letztes Jahr ist meinVater gestorben“, heißt es da zum Beispiel. Während auf die Notärzte lange gewartetwerden musste, „erschien der Bestatter drei Minuten nach Feststellung des Todes“.
In der 1,5-Millionen-Metropole Belgrad gibt es über 100 Bestattungsfirmen, die umAufträge konkurrieren. Nach Informationen aus der Branche sind die Unternehmen, dieÄrzten Provisionen für gemeldete Todesfälle zahlen, um ein Vielfaches teurer als derDurchschnitt. Doch die durch den Todesfall erschütterten Verwandten nähmen diese teurenDienste ohne Preisvergleich in Anspruch.
Ein Grund für den Skandal dürfte auchin den niedrigen Bezügen der Ärzte liegen. Die staatlich beschäftigten Mediziner kommenoft nicht einmal auf 500 Euro. Da sie davon nicht ihr Leben bestreiten können, sind sieauf Nebeneinkünfte angewiesen.
Ob es sowas auch in Deutschland gibt?