@Asen_ay Wahrscheinlich ist der Gedanke jetzt noch kein Trost, aber kennst Du das Sprichwort, dass man erst erwachsen wird, wenn man keine Eltern mehr hat? Das klingt auf den ersten Blick hart, aber tatsächlich sind Eltern sehr oft ein fast übergroßes Element im Leben, und viele Menschen haben Schwierigkeiten, sich davon frei zu machen und sich letztlich persönlich ohne den Einfluss der Eltern zu dem Mensch zu entwickeln, der sie eigentlich sind.
Ich finde, indem Du Dich der Situation und seinem Vater zu stellen bereit warst, hast Du gezeigt dass Du erwachsen bist.
Dein Freund ist es noch nicht, er steht noch unter dem Einfluss seiner Eltern. Wie ein Seil, in das er gewickelt ist, und mit dem er nicht der Mensch sein kann, den Du wahrscheinlich schon in ihm gesehen hast.
Das heißt aber nicht, dass er Dich nicht wirklich geliebt hat, und das heißt auch nicht, dass Du hier irgendwie falsch Zeit investiert hast. Du hast etwas in ihm gesehen, das er (noch) nicht sein kann. Und Du bist schon weiter entwickelt als er - dafür kann keiner von Euch beiden etwas.
Vielleicht kannst Du den Vorteil für Dich darin sehen, dass Du schon wesentlich freier in Deinem Denken und Handeln bist, und Dir eine ganze Welt voller Möglichkeiten offensteht, die ihm wahrscheinlich erst in Jahren oder Jahrzehnten offen ist. Sei froh, dass Du diese Welt nutzen kannst, und nicht durch ein Festhalten an ihm ebenfalls in seinem kleinen Mikrokosmos angekettet bist.
Vielleicht trefft Ihr Euch in zehn oder zwanzig Jahren wieder, und seid beide auf einem ähnlicheren Level als jetzt.