In der Persönlichkeit verletzt - wie damit umgehen?

@kleinundgrün
Allein durch den von dir zitierten Halbsatz weißt du doch schon, woher der Wind weht und wo die Reise hin führen soll.

Metallica schrieb:Ich soll die Abmahnung erhalten weil mir ein "kleiner" Fehler passiert ist worauf sich ein Kunde beschwert hat. Vor einem Jahr ist mir schon eimal ein Fehler (ein anderer aber) unterlaufen worauf es auch schon einmal eine Beschwerde gab.

Du hast es ja selbst in Anführungszeichen gesetzt, da solltest du dich fragen, ob es nicht wirklich etwas sein kann, das eine Abmahnung rechtfertigt. Dabei sei aber auch angemerkt, dass eine Abmahnung an sich nicht überbewertet werden sollte. Selbst gerechtfertigte Abmahnungen werden oft von denen, die sie erhalten, nicht eingesehen, bzw ihr Fehlverhalten. Also in erster Linie mal hinterfragen, inwiefern ein Fehler gemacht wurde und da auch wirklich mal selbstkritisch in Gericht gehen.

Metallica schrieb:Meine Vorgesetzte hat mich regelrecht zur Sau gemacht. Die Abmahung soll ich kassieren Sie kontrolliert mich nun ständig wodurch sie mich noch mehr verunsichert und wo Fehler vorprogrammiert sind. So blöd es sich anhören mag, aber ich fühle mich nun arg in meiner Persönlichkeit verletzt.

Naja, deine Vorgesetzte ist ja auch für dich und deine Leistung verantwortlich, es ist auch ihr gutes Recht, deine Leistung zu kontrollieren. Schließlich fällt es auch auf sie zurück. Und da muss man auch damit klarkommen, dass zumindest zeitweise etwas schärfer kontrolliert wird. Da zählt auch die Aussage "da sind Fehler vorprogrammiert" nichts, denn wenn du dich an die Anweisungen hältst und normal deinen Job machst, ist es eben nicht vorprogrammiert. Mit diesem "Druck" muss man umgehen können, das sind ganz normale Anforderungen an jeden Job.

Metallica schrieb:Meine Gedanken kreisen ständig um den Vorfall. Ich kann Abends nicht mehr abschalten, kann das kommende Wochenende nicht geniessen und habe im Moment überhaupt keine Freude mehr am Leben. Wie gehe ich nun damit um? Was kann ich tun dass ich mich wieder besser, vor allem selbstbewusster fühle und ich mich auch wieder auf Dinge im Leben freuen kann?

Nimm es dir nicht so zu Herzen, es ist "nur" eine Abmahnung und es gibt ein Leben außerhalb der Arbeit.
Zumal immer noch aussteht, ob sie wirklich gerechtfertigt ist und auch formal in Ordnung geht.

Mein Tipp:
Abwarten, bis es druckreif ist und dann zum Betriebsrat, den eventuell vorher schon mal informieren. Wenn es nur diese 2 Sachen waren innerhalb eines Zeitraums von über einem Jahr, wird es vermutlich eh keine Konsequenzen haben.
Beruf dich auf dein Recht, aber auch da immer mit Bedacht. Und ja, Fehler passieren, aber man muss sich auch eingestehen, dass man tatsächlich auch Fehler gemacht hat. Das machen viele eben nicht.

Da mir nun Heute das betreffende Schreiben ausgehändigt wurde hole ich den Thread nochmals hervor:
ich solle mir das übers Wochenende anschauen und dann unterschrieben zurück geben. Da sind aber einige Punkte die ich für Fragwürdig halte und ob ich dies so hinnehmen muss. Zu einem ein "Vergleich zu anderen Kollegen". Der genau Satz lautet: "dass es zu Frau ...im Vergleich zu anderen Kollegen/Kolleginnen ungewöhnlich viele Fehler gibt, die sich in einem definierten Zeitraum häuften". Dann das zweite wäre "Frau ....wurde darauf hingewiesen, dass bei weiteren berechtigten Fehlern durchaus der Weg der Ermahnung oder Abmahnung seitens Personal geprüft wird". Wie gehe ich nun vor? Muss ich das so unterschreiben oder kann ich was dagegen setzen? Über das Wochenende kann ich mich natürlich auch nicht mehr von einem Anwalt beraten lassen. Bin für jede Antwort dankbar.

@Metallica

Ich würde meinen Vorgesetzten sagen, dass ich ihr Schreiben zunächst einmal mit meinem Rechtsanwalt durchgehen würde, ob ich bereit wäre, es zu unbterzeichen oder nicht. So lange mögen sie sich bitte gedulden. "Über's Wochenende" geht ja schon mal gar nicht in arbeitsrechtlichen Angelegenheiten.

@Metallica

Wenn du nur zwei Fehler gemacht hast, ist die Formulierung eine reine Farce und grenzt an Verleumdung.
Geh da aufjedenfall mit deinem Anwalt drüber, das ganze riecht mir stark nach Mobbing am Arbeitsplatz.

Nyler schrieb am 16.07.2015:Verstehe grad nicht was du nicht verstehst, wenn ich schreibe, man sollte vielleicht auf Schlichtung aus sein und nicht auf Krawall:D

Es wäre Schlichtung, nicht Krawall zum Betriebsrat zu gehen. Der vertritt die Arbeitnehmer. Und ehrlich gesagt muss sich dieser auch nicht alles vom Vorgesetzten gefallen lassen.

Die Frage ist außerdem ob eine Abmahnung in so einem Fall überhaupt gerechtfertigt ist.

http://www.haufe.de/recht/arbeits-sozialrecht/arbeitsrecht-10-dinge-die-sie-ueber-abmahnungen-wissen-sollten_218_78076.html

@Pallas

Dann ließ mal was ich sonst noch so zum Thema geschrieben habe und reiß bitte nicht eine einzelne Aussage aus dem Zusammenhang. Es ging nämlich darum offene Türen beim Betriebsrat eben nicht einzutreten, sondern objektiv an die Sache ranzugehen.

Deine zitierte Aussage bezog sich auf Tussinelda, die mich nicht richtig verstanden hat oder verstehen wollte.

@Nyler

Ich habe keine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen, sondern dich zitiert und darauf geantwortet.

Wie wäre deine Lösung? Das Gespräch mit der Vorgesetzten suchen? Ich weiß nicht, ob das in dem Fall möglich ist, vor allem wenn die Chefin den TE auf den Kieker hat.

@Pallas

Hab dem TE u.a. den Hinweis gegeben, beim Betreibsrat offene Türen nicht einzutreten, sondern sachlich an die Situation ranzugehen. Nochmal zur Erklärung, das bedeutet nicht das er die Möglichkeit zum BR zu gehen nicht nutzen soll, sondern das er sein Problem einzig sachlich darstellt. Dieser Hinweis erschien mir angebracht wenn jemand derartige Probleme in einem Mysteryforum vorträgt.

Im Grunde bin ich doch derselben Meinung wie du, mich versteht hier nur keiner :D

@Metallica
Du musst gar nix unterschreiben, damit geht es schon mal los.....Du kannst den Erhalt bestätigen, musst Du aber auch nicht.....ansonsten können die Dir auch keinen Zeitrahmen vorgeben.....also spreche mit einem Rechtsanwalt, das Mindeste, was Du tun solltest ist eine Gegendarstellung verfassen und Dich an den Betriebsrat wenden, den hättest Du dabei haben sollen, als Dir das Schreiben gegeben wurde......ich verstehe nicht, warum man nicht den Betriebsrat nutzt, wenn doch einer vorhanden ist oder man sich, falls man dem Betriebsrat nicht vertraut, an die Gewerkschaft wendet......man muss kein Mitglied sein, um Rat zu bekommen