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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

209 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Corona, Krise, Persönlichkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Peter0167 Diskussionsleiter
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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 10:55
So, jetzt wo sich Corona dem scheinbar vorläufigen Ende nähert, ist eine gute Zeit gekommen, um eine erste Bilanz zu ziehen. Mir geht es hier aber nicht um Zahlen, und ob Strategien nun richtig oder falsch waren, oder wer die Schuld an was auch immer hat ... nein, hier will ich einen Ort schaffen, an dem es persönlich wird.

Persönlichkeiten ändern sich ja bekanntlich selten, aber Krisenzeiten bringen es nun mal mit sich, dass gewisse Verhaltensmuster verstärkt werden können, oder auch gänzlich neue zum Vorschein kommen, die ihr bei euch oder anderen nie erwartet hättet. Wie war das bei euch? Gibt es (neue) Dinge, die ihr bei euch entdeckt habt, die euch überrascht haben? Und wie geht ihr damit um?

Ich denke, als TE sollte ich auch gleich mal den Anfang machen.

Schaue ich auf mein bisheriges Erwachsenenleben zurück, stelle ich fest, dass es vorwiegend von meiner Arbeit geprägt war. Das hört sich im ersten Moment schlimm an, isses aber nicht. Ich bin selbstständig, und ich liebe meine Arbeit. Sie füllt mich quasi vollständig aus. Vermeintlicher Nachteil, meine sozialen Kontakte sind ... sehr übersichtlich :)

Ich empfinde das jedoch keineswegs als störend, im Gegenteil, ich habe dadurch genügend Zeit, mich mit Dingen zu beschäftigen, die ich höher priorisiere, als die "Zwänge", die sich aus sozialen Kontakten ergeben. Andere mögen da anders priorisieren, was auch vollkommen okay ist, jeder kann sein Leben so gestalten, wie es ihm gefällt.

Nun ist es auch so, dass man in "normalen" Zeiten über solche Dinge auch nicht ständig nachdenkt, man lebt sein Leben und ist (zumindest in meinem Fall) auch glücklich damit. Aber nun gibt es auch Zeiten, die eben nicht "normal" sind, wie z.B. die Corona-Krise. Üblicherweise betreffen Krisen immer nur andere, man selbst spürt in der Regel selten etwas davon. Und so verhielt es sich bei mir auch im Fall von Corona.

Mein Privatleben blieb davon bisher komplett unberührt (soziale Kontakte gab es so gut wie keine), beruflich gab es geringfügige Umstellungen, die aber nicht der Rede wert waren. Corona, so schrecklich es auch war/ist, hatte quasi nix mit mir zu tun, ich kannte es im Grunde nur aus den Nachrichten.

Aber je länger die Krise andauerte, desto deutlicher wurden gewisse Verhaltensmuster, die ich in meinem Umfeld, aber in erster Linie über die Medien wahrnahm. Viele Leute klagten über Einschränkungen, die mich persönlich überhaupt nicht betrafen, die mir im Grunde sogar "pupsegal" waren. Um hier nur einige zu benennen, die immer wieder genannt wurden: Biergärten, Kneipen, Clubs, Gaststätten, Hotels, Flugreisen bzw. Urlaub generell, Theater, Kinos, ... etc.

Das sind alles Dinge, die mich persönlich niemals interessierten, ich war in meinem gesamten Leben noch niemals im Urlaub, ich meide Clubs, Theater, Biergärten, Kneipen und co. wie der Teufel das Weihwasser. Keine Sau würde mich jemals in ein Flugzeug bekommen, und ich übernachte auch niemals in einem Hotel.

Also fragte ich mich, was haben all die Leute für ein Problem? Sind die alle verrückt geworden? Treibt man es auf die Spitze, könnte man sagen, dass es Leute gibt, die für ein Glas Bier im Biergarten bereit sind, Menschen zu töten. Und angesichts solcher Ungeheuerlichkeiten, fing ich an, über mich selbst nachzudenken. Stimmt womöglich mit mir irgendwas nicht? Habe ich so eine abartige assoziale Lebensweise, dass ich unfähig geworden bin, lebenswichtige Verhaltensweisen wie das Sitzen in einem Cafe oder einem Biergarten objektiv zu bewerten?

Naja, zumindest habe ich in dieser Krise einiges über mich und andere erfahren. Wie ich das Ganze verarbeiten werde, wird sich noch zeigen. Vielleicht helfen mir dabei ja eure Erfahrungen und Sichtweisen, die hier hoffentlich gleich zahlreich erscheinen. :)


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 13:41
Hallo und danke für den interessanten Beitrag!

Als Teilzeit-selbstständige Ehefrau ohne Kinder muss ich sagen, auch ich habe die Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen und Maßnahmen nur teilweise gespürt. Auch meine sozialen Kontakte, ausgenommen der Familie, lassen sich an einer Hand abzählen. Und die Familie haben wir nach negativen Tests und in abgezählter Personenanzahl trotzdem gesehen.

Beruflich war ich seit langer Zeit nicht mehr gezwungen, das Haus zu verlassen. Auch vor Corona schon nicht mehr.

Wir sind auch vorher noch nie in den Urlaub per Flugzeug oder haben wochenlang Hotels gebucht.

Mal hier und da ein Kurztrip und 2 Tage im Ferienhaus. Das waren schon immer unsere Urlaube. Dazu muss ich sagen: Das fehlt ein bisschen.

Ich würde z.B. auch gerne mal wieder schwimmen gehen, in eine Therme, in die Sauna gehen.

Gleichzeitig bin ich aber nicht dazu bereit, meine Gesundheit oder die anderer aufs Spiel zu setzen.
Irgendwo muss man als Menschheit zusammenhalten können. Und ich habe in Zeiten von Corona gelernt, Menschen aus meinem Umfeld und meinem Leben zu verbannen, die so auf ihren Mallorca Urlaub pochen und bestehen, von ihren angegriffenen Grundrechten sprechen usw.

Zur Zeit gibt es wohl wichtigeres, als mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen.
Zu Hause bleiben, das können viele nicht und das ist in den letzten 1 1/2 Jahren ersichtlich geworden. Da ich aber diesen Egoismus, wenn auch von ihnen ungewollt, nicht nachvollziehen kann, halte ich mich von diesen Menschen fern. Denn ich habe das Gefühl, dass man gerade in einer Krise von genau solchen Menschen keine große Hilfe erwarten kann.

Was ich an mir selbst festgestellt habe ist, dass ich ein schwerwiegendes Helfersyndrom habe.
Noch bevor überhaupt damals die allgemeine Maskenpflicht ausgerufen wurde, hatte ich binnen 3 Tagen für alle Familienmitglieder Masken genäht, weil ich ahnte, dass es dazu kommt.
Während andere Menschen für eine leicht genähte Stoffmaske 20 Euro und mehr verlangten, habe ich sie für 5 Euro angeboten. Ich hätte als kaum bis gar keinen Gewinn daran erzielt. Ich wollte nur, dass alle Menschen eine Maske haben.

Früher bin ich gerne shoppen gegangen. Meist vermutlich aus Langeweile. Dazu habe ich derzeit keine Lust mehr, da Click & Collect, Terminshopping und/oder jedesmal ein negatives Testergebnis mir zu anstrengend und zeitraubend erscheinen.
Ich bin zum absoluten Online Shopper geworden und habe mir gedacht, dass dadurch wenigstens die Paketzusteller ein gesichertes Einkommen während der Krise haben. 😅


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 13:57
@Peter0167
Danke für das Eröffnen dieses auch für mich wichtigen Themas.

Kurz zu mir

Ich bin gern mit Freunden oder Kollegen zusammen, Biergarten hier, da mal Essen gehen. Im Nachtleben bin ich stark Cluborientiert und wenigstens eine Clubnacht in 2 Monaten muss sein, gern auch erst im Hellen wieder heim.
Jetzt könnte man denken, daß ich durch die Lockdowns sehr viel vermisse bzw ich unzufrieden bin - das stimmt nur bis zu einem gewissen Grad.
Ich vermisse den Biergarten am meisten, aber trage alle Maßnahmen mit und verteidige Sie auch wenn es die Situation erfordert, ich habe also ein gewisses Verständnis für die Situation.

Viele meiner Kontakte entwickelten sich jedoch zu Querdenkern. Sie fühlen sich gegängelt von denen da oben.
Denen geht es auch garnicht um den Biergarten oder den Club, das ist nur vorgeschoben. Tatsächlich leiden sie an einem hohem Vertrauensverlust ggü unserer Obrigkeit. Zu allererst wird nicht die Maßnahme hinterfragt sondern das was dahinter stehen könnte, eine Folge des Vertrauensverlustes.
Aber wo kommt dieser Verlust her? Nun, ich habe da meine eigene Theorie... Vor Corona haderten viele schon mit denen da oben, da war die Flüchtlingskrise welche auf verschiedenen Kanälen mit stark manilulierenden Inhalten die öffentliche Meinung in eine Spaltung geführt hat. So eine Spaltung tut weg, manche versuchen ihr Weltbild zu manifestieren und die sich daraus ergebenden zwingenden duhastunrechtichhabrecht-Diskussionen drängten viele nur noch mehr mit dem Rücken zur Wand.
Dann kam Trump, perfekter Nährboden um die entstandene Saat komplett aufgehen zu lassen, seit Trump sind imo Dämme gebrochen, im öffentlichen Diskurs als auch im Miteinander. Jetzt erst Recht muss jeder noch so kleine Einschnitt mit absurden Vergleichen zum WW2 hinhalten.
Meine Konsequenz: ich halte mich mittlerweile aus den Diskussionen raus, hab mich von einigen Bekannten getrennt, sogar Nummern gelöscht und das ist noch nicht das Ende.
Selbst in der eigenen Familie musste ich zuschauen wie die Familienwhatsapp Gruppe mit über 15 Teilnehmern mittlerweile tot ist, es geht ein Riss durch die Familie. Dazu muss ich sagen, daß ich niemals offensiv meine Meinung als Nonplusultra vertreten habe, ich bin auch in extrem aufgeladenen Diskussionen sehr ruhig. Es half nichts, manchmal reicht es einfach nicht der Meinung zu sein und man wird dann als Systemschaf hingestellt, als Erfüllungsgehilfe etc...

Wie gesagt, das ist noch nicht das Ende.

Corona ist definitiv auch ein Charaktertest.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 14:01
Hallo @Peter0167


Ich lese dich immer gerne, und ob es richtig ist was du machst weiß ich nicht.

Man kann auch in ein Bierlokal ein Wasser oder Cola trinken. Alkehol ist nicht verplichtend.
Du verdammt es förmlich, wenn ich dich manchmal so lese.

Ich trinke jetzt mittags und abends auch ein gläschen anti corona. Obwohl ich so gar nicht auf alkehol stehe.

macht aber mollig warm ;-) Heute verzichte ich weil unser Enkelkind kommt. Ich habe nichts getrunken wo ich unser Sohn hatte. Eine muss ja ein klaren Kopf behalten, und da habe ich viele viele jahre nichts getrunken.

Nicht ein schluck. Mir fehlte auch nichts.

Finde es doch raus. Suche dir ein kreis mit freunden die einfach genau wie du interesse haben an die Wissenschaft.

Gibt doch auch Bücher Clubs, oder kegel Clubs.

Versuche doch mal ob es was vor dich sein kann.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 14:05
@behind_eyes
Du sagst es. Auch ich habe in den letzten Monaten festgestellt, dass gerade wenn es ums Impfen geht, viele Bekannte und auch Verwandte anders denken.

Mir wurde vorgeworfen, dass ich dem Staat sofort alles glaube und mich naiv und blind impfen lasse, als Sklave dieser Gesellschaft.
Andersrum habe ich denjenigen gefragt, welchem Querdenker er sofort Glauben geschenkt hat, das negative Gegenteil einer Imfpung zu glauben?

Darauf kam keine plausible Antwort.
Ob wir nun den Obrigen glauben oder die Querdenker glauben den Querdenkern. Auf einen Nenner werden wir nie kommen. Das ist meine Erkenntnis. Sei es beim WW, Corona, Trump oder sonst was.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 14:06
ps, ich weiß du magst nicht gerne schreiben , mit jemand die, die Rechtschreibung nicht beherrscht ;-)

Musstes du gerade durch :-D


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 14:23
Zitat von LeilaJohnsonLeilaJohnson schrieb:Ob wir nun den Obrigen glauben oder die Querdenker glauben den Querdenkern. Auf einen Nenner werden wir nie kommen.
Naja aus meiner Sicht ist der Kern der Spaltung in meinem Umfeld folgender: viele nehmen für sich in Anspruch "selber zu denken, sich zu informieren", tatsächlich folgen sie mehr oder weniger blind der Argumentation von Anderen, genau das was mir vorgeworfen wird. Dabei habe ich mit "Glauben" nix am Hut, ich schaue mir alles an. Ich bin sogar in mehr als einem Dutzend Querdenkerhrupoen auf Telegram um mich auf dem Laufenden zu halten. Die neueste VT kann mir da niemand erzählen. Also ich mache es mir schon nicht sehr leicht, sehe aber das der Vertrauensverlust bei Vielen die Hemmschwelle drückt, gerne auch mal den Strick für Merkel zu fordern. Das ist schon heftig wenn man das so sieht.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 14:31
Zitat von LeilaJohnsonLeilaJohnson schrieb:Zur Zeit gibt es wohl wichtigeres, als mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen.
Zu Hause bleiben, das können viele nicht und das ist in den letzten 1 1/2 Jahren ersichtlich geworden. Da ich aber diesen Egoismus, wenn auch von ihnen ungewollt, nicht nachvollziehen kann, halte ich mich von diesen Menschen fern. Denn ich habe das Gefühl, dass man gerade in einer Krise von genau solchen Menschen keine große Hilfe erwarten kann.
Genau diesen Eindruck habe/hatte ich auch, und zwar schon lange vor Corona. Ich will jetzt auch nicht anfangen zu pauschalisieren, die große Mehrheit der Urlauber sind ganz sicher liebe und nette Menschen mit Verantwortungsgefühl, meine Vorbehalte beziehen sich da eher auf einen verschwindend kleinen Anteil.

Viele werden sich vielleicht noch an die große Tsunami-Katastrophe mit hunderttausenden von Toten erinnern. Auch wenn die Geschehnisse weit weg erschienen, war ich emotional sehr betroffen, und litt mit den Menschen, die quasi mit einem Schicksalsschlag alles verloren haben. Und in dieser Phase wurde eine Reportage im Fernsehen ausgestrahlt, die mich zutiefst schockiert hat.

Da wurden Urlauber gezeigt, die bereits kurz nach der Katastrophe auf einem beräumten Teil eines Strandes in ihren Liegestühlen lagen, sich bedienen ließen und sichtlich vergnügt waren ... während ca. 300m weiter die angeschwemmten Leichen geborgen wurden. Da ist bei mir irgendwas ausgehakt, und fortan habe ich ein gestörtes Verhältnis gegenüber Urlaubern. Ich bekomme diese Bilder auch nicht mehr aus dem Kopf, egal wie ich mich bemühe.

Heute kommen natürlich noch andere Vorbehalte hinzu, die im Wesentlichen mit dem Klimawandel zu tun haben, aber das ist eine andere Baustelle.

Um deine Konsequenz, gewisse Kontakte abzubrechen, kann ich dich nur beneiden. Gerade im familiären Kreis stelle ich mir das sehr schwierig vor. Zum Glück habe ich in meiner Familie keine solch krassen Fälle, dafür aber um so mehr bei meinen Kunden, auf die ich leider auch angewiesen bin. Ich habe ne Weile lang versucht, nicht auf solche Gespräche einzugehen, inzwischen bin ich jedoch auch so weit, dagegen zu argumentieren, auch wenns zwecklos ist. Ich denke, solche Menschen werden auf absehbare Zeit recht einsam werden :)


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 14:33
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Aber je länger die Krise andauerte, desto deutlicher wurden gewisse Verhaltensmuster, die ich in meinem Umfeld, aber in erster Linie über die Medien wahrnahm. Viele Leute klagten über Einschränkungen, die mich persönlich überhaupt nicht betrafen, die mir im Grunde sogar "pupsegal" waren. Um hier nur einige zu benennen, die immer wieder genannt wurden: Biergärten, Kneipen, Clubs, Gaststätten, Hotels, Flugreisen bzw. Urlaub generell, Theater, Kinos, ... etc.
Oh, ich dachte immer, ich wäre die einzige, die das so sieht. :D

Ich verstehe das auch nicht und beobachte verwundert in meinem Umfeld Leute, die so was sonst auch nicht in Anspruch nahmen, aber jetzt meinen, ihnen würde das fehlen.
Es fahren sogar Leute in den Urlaub, die vorher keinen Wert darauf legten, weil zu teuer, aber sobald man es nicht mehr tun sollte (verboten war es ja leider nie so richtig), steigt anscheinend das Verlangen dazu.
Wir hätten letztes Jahr unseren ersten gemeinsamen größeren Urlaub nur zu zweit gehabt (vorher sind wir ab und an mit Freunden verreist), aber den haben wir natürlich abgesagt, aus Vernunftgründen und wir sind immer noch froh darüber so entschieden zu haben.

Jetzt scheinen sich auch Leute plötzlich impfen lassen zu wollen, die es vorher nicht wollten, weil ja der Sommerurlaub schon gebucht ist, wenn es so sein sollte, kann ich das nicht nachvollziehen...
Überhaupt über Urlaub in so einer Situation nachzudenken verstehe ich nicht...

Mir persönlich fehlt eigentlich nichts, ich bin da genügsam, kein Partyhoppler und kann mich auch zu Hause gut beschäftigen.
Mein Partner sieht das genauso und wir haben keinerlei Probleme (allein der Arbeitsweg ist schwierig, weil öffentliche Verkehrsmittel in denen sich oft nicht alle an die Regeln halten und auf der Arbeit gab es auch schon Coronafälle).
Ein Vorteil: Immer mehr Restaurants liefern jetzt auch, Restaurantbesuche waren bei uns eh immer rar gesät (wir haben ein einziges Lieblingsrestaurant in dem wir öfter waren) und jetzt haben wir eine sehr große neue Auswahl an Essenssachen an die wir sonst nicht rangekommen wären.

Mir ist es schon unangenehm, wenn ich sage, dass wir fast nur Vorteile und wenig bis keine Einschränkungen haben, weil ich ja weiß, dass es eben den meisten nicht so ergeht...


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 14:38
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Das sind alles Dinge, die mich persönlich niemals interessierten, ich war in meinem gesamten Leben noch niemals im Urlaub, ich meide Clubs, Theater, Biergärten, Kneipen und co. wie der Teufel das Weihwasser. Keine Sau würde mich jemals in ein Flugzeug bekommen, und ich übernachte auch niemals in einem Hotel.
Meinen Glückwunsch, du bist Corona-proof. Ich leider nicht: 2018 und 2019 war ich jeweils rund 300 Tage im Jahr auf Reisen, primär geschäftlich, aber der Übergang zwischen geschäftlich und privat ist bei mir fließend, ich differenziere da nicht mehr. Clubs und Kneipen sind ebenfalls nicht mein Ding, aber ich gehe sehr, sehr gerne in gute Restaurants, ins Theater und in die Oper. Wenn ich daheim bin, bekoche ich gerne meine Freunde.

In den Zeiten der Corona-Pandemie ist fast all das flachgefallen, mit Ausnahme der geselligen Runden in meiner Küche. Die sind seitdem besser denn je, weil ich öfters Köche, zu denen ich zuvor ins Restaurant gepilgert wäre, bei mir daheim kochen lasse. Dennoch kann ich es kaum abwarten, bis dieser Scheiß endlich vorbei ist und ich wieder halbwegs normal leben kann.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 14:41
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Du verdammt es förmlich, wenn ich dich manchmal so lese.
Ich nehme an, du spielst auf den Drogen-Thread an :)

Ja, da habe ich einfach mal verbal reingeschlagen, ist sonst eigentlich nicht meine Art. Und ich gönne dir auch dein Gläschen "Anti-Corona" ... alles gut.
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:ps, ich weiß du magst nicht gerne schreiben , mit jemand die, die Rechtschreibung nicht beherrscht ;-)
Das ist oft nur vorgeschoben, in echt mag ich einige Typen/Typinnen einfach nur nicht. Bei dir ist das was anderes, zudem scheint Deutsch auch nicht deine Muttersprache zu sein ... also nochmal: alles gut! :)


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18.05.2021 um 14:46
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Ich leider nicht: 2018 und 2019 war ich jeweils rund 300 Tage im Jahr auf Reisen, primär geschäftlich, aber der Übergang zwischen geschäftlich und privat ist bei mir fließend, ich differenziere da nicht mehr. Clubs und Kneipen sind ebenfalls nicht mein Ding, aber ich gehe sehr, sehr gerne in gute Restaurants, ins Theater und in die Oper.
Ganz ähnlich ergeht es mir normalerweise auch. Reisen war schon seit meiner Jugend eine meiner größten Leidenschaften, und ich liebe es, ins Kino, Theater und in die Oper zu gehen. Damit habe ich in den früheren Jahren einen Großteil meiner Freizeit verbracht, und ich liebe es und es fasziniert mich wirklich.

Da hat mir Corona schon wirklich fast alles genommen, was mich normalerweise begeistert. Zum Glück sind mir wenigstens noch die Spaziergänge geblieben, die ich fast täglich wie eine Art Mini-Reise zelebriere. Die Isar rauf und runter spazieren, Englischer Garten kreuz und quer, in die Schlossparks und durch schöne Stadtviertel.... Aber pures Zuhausebleiben ist für mich tatsächlich auf die Dauer eine Belastung und fühlt sich doch eher an wie eine Haftstrafe. Ich bin nie ein sehr häuslicher Typ gewesen, und ich bin einfach nicht so gestrickt.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 14:46
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Da wurden Urlauber gezeigt, die bereits kurz nach der Katastrophe auf einem beräumten Teil eines Strandes in ihren Liegestühlen lagen, sich bedienen ließen und sichtlich vergnügt waren ... während ca. 300m weiter die angeschwemmten Leichen geborgen wurden. Da ist bei mir irgendwas ausgehakt, und fortan habe ich ein gestörtes Verhältnis gegenüber Urlaubern. Ich bekomme diese Bilder auch nicht mehr aus dem Kopf, egal wie ich mich bemühe.
Das ist echt ne Nummer. Und da kommt wieder mein Helfersyndrom hervor. Hätte ich das Geld gehabt, dorthin zu fliegen, hätte ich entweder beim Aufräumen geholfen oder anstelle des Fluges das Geld gespendet.
Es gibt natürlich auch noch die Aussagen, dass gerade die Urlauber mit ihren Portemonnaies den Leuten dahinten am meisten helfen. Irgendwo verstehe ich solche Aussagen auch, denn Geld hilft nun mal und viele Region leben gerade zu von der Touristik. Andersrum gefällt mir da die Zeitspanne nicht. Dann hätten sie mit anpacken sollen, anstatt sich bedienen zu lassen.


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18.05.2021 um 14:49
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Meine Konsequenz: ich halte mich mittlerweile aus den Diskussionen raus, hab mich von einigen Bekannten getrennt, sogar Nummern gelöscht und das ist noch nicht das Ende.
Das scheint ja eine gängige Lösung zu sein, auch wenn die Gräben dadurch nur noch tiefer werden. Kommunikation wäre sicher die bessere Lösung, aber in diesen Fällen wohl komplett aussichtslos. Bleibt also abzuwarten, ob sich die Wogen irgendwann wieder glätten. Ich hoffe es zumindest, denn sonst hätten die Spalter am Ende doch noch gewonnen.


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18.05.2021 um 14:53
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Kommunikation wäre sicher die bessere Lösung, aber in diesen Fällen wohl komplett aussichtslos.
Ich versuche eigentlich immer, die Kommunikation nie abbrechen zu lassen. Allerdings kenne ich auch keine hartnäckigen Corona-Leugner. Die Leute in meinem sozialen Umfeld sind überwiegend selbst zwiespältig beim Thema Corona, unterstützen einerseits die Maßnahmen, und leiden aber auch gleichzeitig mehr oder weniger darunter. Da lässt sich schon immer noch recht gut diskutieren.


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18.05.2021 um 14:56
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Das scheint ja eine gängige Lösung zu sein, auch wenn die Gräben dadurch nur noch tiefer werden
Lösung ist das keine, ich tue mich ohnehin schwer damit nur aufgrund Meinungsverschiedenheit eine Freundschaft zu beenden, ich ertrage sehr viel. Aber gerade mitt der Legitimierung von Gewalt, mit diesen absurden Theorien würde es mir vereinzelt doch zu krass. Das ist auch mit Kommunikation nicht mehr zu lösen.
Letztens einen Spruch gelesen, der das gut symbolisiert:

"Nur weil etwas Fakt ist, heißt es nicht das es wahr ist"

Ja, wie geht man mit sowas um, im persönlichen sozialen Netz? Ich hätte da gerne eine Lösung...


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18.05.2021 um 15:01
Ich habe während der Krise einige Menschen so richtig kennengelernt.

1. Die, die an Corona glauben und sich jetzt auch einfach impfen lassen.

2. Die, die Corona geleugnet haben, dann plötzlich gesehen haben, dass Corona echt ist, sich jetzt aber nicht impfen lassen.

3. Die, die an Corona glauben, sich aber jetzt nicht impfen lassen.

4. Die, die nach allem Corona immer noch für ein Hirngespinst halten.

5. Die, die denken Corona sei das falsche Wort. Eine Biowaffe zur Ausdünnung der Menschheit, entworfen von den Großmächten der Welt, bei dem alle Ärzte und Krankenschwester diesen Riesenschwindel unterstützen.

Ist dazu noch was zu sagen? Leider war es zu Beginn der Ausbreitung des Virus nicht ersichtlich, wie unterschiedlich die Menschen 1 später darüber denken werden. Ich finde es schade und gleichzeitig traurig, dass wir alles Menschen sind, aber im Vertrauen und Wissen soweit auseinander driften.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 15:01
Zitat von martenotmartenot schrieb:Zum Glück sind mir wenigstens noch die Spaziergänge geblieben, die ich fast täglich wie eine Art Mini-Reise zelebriere.
Bei mir sind es Radtouren. Theoretisch besitze ich genügend Bücher, um es daheim jahrelang aushalten zu können, ohne mich zu langweilen, aber ich spüre, dass mir das Alleinsein psychisch zusetzt. Ein Buch von Anfang bis Ende zu lesen ist mir fast schon zu anstrengend geworden. Außerdem bin ich anfällig für Marotten geworden: Erst bei dem siebten Rennrad begann es mir zu dämmern, dass das vielleicht doch ein bisschen exzessiv ist. Zuvor waren es japanische Kochmesser, die ich stundenlang auf Rasiermesserschärfe geschliffen habe.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

18.05.2021 um 15:07
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Bei mir sind es Radtouren. Theoretisch besitze ich genügend Bücher, um es daheim jahrelang aushalten zu können, ohne mich zu langweilen, aber ich spüre, dass mir das Alleinsein psychisch zusetzt.
Radtouren sind auch eine tolle Möglichkeit. Leider hatte ich zuletzt kein funktionierendes Fahrrad mehr gehabt, was sich im letzten Jahr nachteilig bemerkbar gemacht hat.

Theoretisch kann ich mich auch sehr gut mit Büchern beschäftigen, aber wenn ich dauernd allein in meiner Wohnung bleibe, werde ich trotzdem sehr bald depressiv und ich entwickle schrullige Verhaltensweisen. Auf die Dauer tut mir das überhaupt nicht gut.


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18.05.2021 um 15:09
Zitat von LeilaJohnsonLeilaJohnson schrieb:1. Die, die an Corona glauben und sich jetzt auch einfach impfen lassen.
Eigentlich gehören fast alle mir näher bekannten Menschen dieser ersten Kategorie an, mit einer kleinen Ausnahme: eine Kollegin von mir (die ausgerechnet Medzin studiert hat, obwohl sie nicht praktiziert), ist Impfskeptikerin und will sich nicht impfen lassen. Da sie aber weiß und akzeptiert, dass Corona gefährlich ist, zieht sie es vor, dauerhaft zuhause zu bleiben (was für mich keine langfristige Option wäre).


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