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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

209 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Corona, Krise, Persönlichkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 00:13
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Gibt es (neue) Dinge, die ihr bei euch entdeckt habt, die euch überrascht haben?
Im Grunde nicht, nur, das ich jetzt öfter backe u. immer wieder Neues ausprobiere u. ich freue mich, wenn`s schmeckt.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Viele Leute klagten über Einschränkungen, die mich persönlich überhaupt nicht betrafen, die mir im Grunde sogar "pupsegal" waren. Um hier nur einige zu benennen, die immer wieder genannt wurden: Biergärten, Kneipen, Clubs, Gaststätten, Hotels, Flugreisen bzw. Urlaub generell, Theater, Kinos, ... etc.

Das sind alles Dinge, die mich persönlich niemals interessierten, ich war in meinem gesamten Leben noch niemals im Urlaub, ich meide Clubs, Theater, Biergärten, Kneipen und co. wie der Teufel das Weihwasser. Keine Sau würde mich jemals in ein Flugzeug bekommen, und ich übernachte auch niemals in einem Hotel.

Also fragte ich mich, was haben all die Leute für ein Problem?
Das klingt ein wenig komisch. Weil Du auf einige Sachen keinen Wert legst, kann es den Anderen doch fehlen.
Im Moment befinden wir uns in einer Notlage, wo man auf bestimmte Dinge verzichten muss u. da sollte man kein großes Theater machen.

Ich komme mit der augenblicklichen Situation selbst einigermaßen klar, obwohl mir die kleinen Dinge des Lebens im Alltag fehlen.
Beklagen möchte ich mich nicht, Hauptsache, man bleibt gesund u. lange wird dieser Zustand hoffentlich nicht mehr anhalten.

Schrecklich, Abstand zu Menschen halten zu müssen, ihnen aus dem Weg gehen zu müssen.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 00:30
Zitat von boraboraborabora schrieb:Das klingt ein wenig komisch. Weil Du auf einige Sachen keinen Wert legst, kann es den Anderen doch fehlen.
So ist es. Wer vor der Corona-Krise wenig soziale Kontakte hatte, nicht in der Gymnastikgruppe war, nicht regelmäßig 1000 m in der Schwimmhalle schwimmen war oder nicht 2x pro Woche Fitnessstudio hatte, nicht im Verein Schach, Fußball oder Badminton spielen war, nicht im Chor gesungen, im Laienorchester gespielt oder in der Theatergruppe mitgemacht hat, nicht wöchentlich zuhause seine Doppelkopfrunde hatte oder im Bowlingcenter nicht regelmäßig kegeln oder bowlen war, nicht Spaß an Volkshochschulkursen zu diversen Themen hatte, dem wird so was natürlich auch während eines Lockdowns nicht fehlen. Aber anderen fehlt es.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ich komme mit der augenblicklichen Situation selbst einigermaßen klar, obwohl mir die kleinen Dinge des Lebens im Alltag fehlen.
Einige leiden sehr, andere, die schon immer Einzelgänger waren oder zurückgezogen gelebt haben, leiden weniger. Menschen sind halt verschieden.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 00:42
Zitat von AndanteAndante schrieb:Einige leiden sehr, andere, die schon immer Einzelgänger waren oder zurückgezogen gelebt haben, leiden weniger.
Absolut.
Wobei ich persönlich nicht leide, das wäre übertrieben, ich kann jedoch verstehen, das es Menschen gibt, denen etwas fehlt, Hobby u. die damit verbundenen sozialen Kontakte, Geselligkeit, Alltag eben.
Dazu noch die Sorge, sich anzustecken.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 01:27
@Peter0167
Nö, mit dir ist alles ok. Ich glaub die andern haben ein Problem. 😄
Die können sich selbst allein nur schwer ertragen. Die brauchen immer jemand um sich rum, irgendwelche Action, irgendwelches Gelaber. Vielleicht damit sie ihre eigenen Gedanken nicht so hören.

Du kannst halt gut mit dir allein sein. Dir fehlt nichts wenn du allein bist, kannst dich beschäftigen, brauchst nicht zwingend immer irgendjemand oder irgendeinen Ort wo du hingehen kannst, musst nicht überall dabei sein. Ich persönlich finde, da kannst dir was drauf einbilden. Das kann nicht jeder. Die meisten Menschen müssen weil sie keine Wahl haben aber hassen es eigentlich. Mit sich alleine würden sie durchdrehen. Andere wollen sich ständig irgendwie ablenken, immer aktiv sein, überall mitmachen.

Ich bin auch eher so wie du. Hab ich heute erst drüber nachgedacht. Mir geht zuviel Kontakt eher auf den Keks weil ich mich dann schnell so verpflichtet fühle. Klar brauch ich auch Kontakte. Aber ich muss nicht ständig jemand an der Backe oder zu Besuch haben. Sowieso haben für mich die meisten Menschen dasselbe Hobby: über andere abziehen, jemanden in die Pfanne hauen, sich wichtig machen. Darauf hab ich eh keine Lust.
Also mir fehlt weder ein Biergarten, noch Kino, Cafe oder Bar. Da geh ich ohne Corona ja auch nicht ständig hin.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 05:31
Zitat von Samantha70Samantha70 schrieb:Nö, mit dir ist alles ok. Ich glaub die andern haben ein Problem. 😄
Die können sich selbst allein nur schwer ertragen. Die brauchen immer jemand um sich rum, irgendwelche Action, irgendwelches Gelaber. Vielleicht damit sie ihre eigenen Gedanken nicht so hören.

Du kannst halt gut mit dir allein sein. Dir fehlt nichts wenn du allein bist, kannst dich beschäftigen, brauchst nicht zwingend immer irgendjemand oder irgendeinen Ort wo du hingehen kannst, musst nicht überall dabei sein. Ich persönlich finde, da kannst dir was drauf einbilden. Das kann nicht jeder. Die meisten Menschen müssen weil sie keine Wahl haben aber hassen es eigentlich. Mit sich alleine würden sie durchdrehen. Andere wollen sich ständig irgendwie ablenken, immer aktiv sein, überall mitmachen.

Ich bin auch eher so wie du. Hab ich heute erst drüber nachgedacht. Mir geht zuviel Kontakt eher auf den Keks weil ich mich dann schnell so verpflichtet fühle. Klar brauch ich auch Kontakte. Aber ich muss nicht ständig jemand an der Backe oder zu Besuch haben. Sowieso haben für mich die meisten Menschen dasselbe Hobby: über andere abziehen, jemanden in die Pfanne hauen, sich wichtig machen. Darauf hab ich eh keine Lust.
Also mir fehlt weder ein Biergarten, noch Kino, Cafe oder Bar. Da geh ich ohne Corona ja auch nicht ständig hin.
Hier noch ein Dritter, der so ist.


Allerdings ist der Mensch ein Gewohnheitstier und umso leichter es ihm gemacht wird an Gewohntem festzuhalten, für umso selbstverständlicher empfindet er das auch. Treten dann Notlagen ein, die ein Umdenken und eine Anpassung an die entsprechende Notlage erfordern und steht diese Anpassung im absoluten Gegensatz zum bisherigen Gewohnten - dann fällt es dem verwöhnten Gewohnheitstier umso schwerer sich umzustellen und auch Verzicht zu üben.


Und einige kommen hoffentlich auch mal aus ihrer naiven Seifenblase heraus und wissen spätestens jetzt, dass viele unserer Grundrechte nicht unantastbar sind. Bei Etlichen habe ich nämlich den Eindruck bekommen, dass sie bis vor der Krise (und teilweise immer noch) geglaubt haben, dass all unsere Grundrechte ausnahmslos unantastbar wären und komme was wolle, man sie niemals einschränken, in sie eingreifen dürfte.

Ebenso haben einige hoffentlich gelernt, dass die eigenen Rechte da enden, wo Rechte anderer anfangen.

Ebenso, dass Deutschland kein Land ist, in dem Individualismus, Egoismus und Kapitalismus um jeden Preis gelebt und propagiert wird, sondern Gedanken und Taten zum Wohle der Allgemeinheit noch etwas wert sind und Solidarität notfalls auch per Gesetz erzwungen werden kann und das ganz unabhängig von der Corona-Krise.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 06:20
Ich lebe auch eher sehr zurückgezogen, was heisst unter Menschen zu gehen.
Mir fehlt ein Gefühl der Freiheit dazu, durch die Möglichkeit unter Menschen gehen zu können.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 08:32
Zitat von Samantha70Samantha70 schrieb:Ich glaub die andern haben ein Problem.
Ich glaube nicht, dass man sagen kann, jemand habe ein Problem, weil er andere Bedürfnisse hat als andere. Wir Menschen sind unterscheidlich, und was dem einen nichts bedeutet, ist dem anderen eben wichtig. Hat deswegen jemand ein Problem? Ich glaube nicht...

Ehrlich gesagt frage ich mich ein wenig, warum man hier eine Wertung abgeben sollte, nach dem Motto "Das Verhalten bzw. Bedürfnis von Personenkreis A ist problematischer als das Verhalten von Personenkreis B". Was spricht dagegen, wenn wir uns gegenseitig mit unseren unterschiedlichen Bedürfnissen einfach akzeptieren, ohne Wertung?


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 09:02
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ehrlich gesagt frage ich mich ein wenig, warum man hier eine Wertung abgeben sollte, nach dem Motto "Das Verhalten bzw. Bedürfnis von Personenkreis A ist problematischer als das Verhalten von Personenkreis B". Was spricht dagegen, wenn wir uns gegenseitig mit unseren unterschiedlichen Bedürfnissen einfach akzeptieren, ohne Wertung?
Weißt du, es gibt Zeiten im Leben eines Menschen, da muss man Stellung beziehen. "Ja oder Nein", "Richtig oder Falsch", "Dafür oder Dagegen".
Man sollte in dieser Krise nicht so tun, als würde es nicht Menschen geben, die Fehler begingen und begehen.
Man sollte in dieser Krise ebenso nicht ausblenden, dass es Menschen gibt, die Verantwortung innehaben und dieser mal schlecht, mal recht, nachkommen.
Anfangen tut es bei der Selbstverantwortung, die jeder bewusste Mensch für sich übernehmen sollte; leider lassen sich viele Menschen in dieser Konsumgesellschaft wie ein Blatt vom Wind mal hierhin, mal dorthin treiben, ziellos und unreflektiert.
Das lässt einen Beobachtenden oder Lesenden dann schnell den Eindruck gewinnen, einen etwas naiven und gleichgültigen Menschen vor sich zu haben. :)


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 09:10
Zitat von Paradigga2.0Paradigga2.0 schrieb:Weißt du, es gibt Zeiten im Leben eines Menschen, da muss man Stellung beziehen. "Ja oder Nein", "Richtig oder Falsch", "Dafür oder Dagegen".
In den meisten Fällen bin ich tatsächlich anders gestrickt, und für mich gibt es meistens eben deutlich mehr Abstufungen als ein pures "Ja oder Nein". Zumindest bin ich meistens geneigt, mir auch die Meinung der anderen Menschen anzuhören, ohne sie gleich pauschal in eine Richtig- oder Falsch-Kategorie einzusortieren.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 09:11
Zitat von martenotmartenot schrieb:In den meisten Fällen bin ich tatsächlich anders gestrickt, und für mich gibt es meistens eben deutlich mehr Abstufungen als ein pures "Ja oder Nein". Zumindest bin ich meistens geneigt, mir auch die Meinung der anderen Menschen anzuhören, ohne sie gleich pauschal in eine Richtig- oder Falsch-Kategorie einzusortieren.
Ja, dann bist du eben ein eher gleichgültiger Mensch.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 09:25
Zitat von Paradigga2.0Paradigga2.0 schrieb:dann bist du eben ein eher gleichgültiger Mensch.
Würde ich nicht so sagen. Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht meistens in eine bestimmte Richtung eher zugehörig fühlen würde, aber dennoch schätze ich es auch, mir die Meinung der anderen anzuhören und einen Perspektivwechsel im Kopf durchzuführen. Ich denke, das hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 09:27
Zitat von boraboraborabora schrieb:Das klingt ein wenig komisch. Weil Du auf einige Sachen keinen Wert legst, kann es den Anderen doch fehlen.
Wenn es nur darum ginge, dass einem irgendwas fehlt, oder das man etwas vermisst, dann hättest du vollkommen recht, dann klänge das mit Sicherheit komisch.

Es geht aber nicht darum, es geht hier um Leben oder Tod. Ich dachte ich hätte das deutlich gemacht, als ich schrieb, dass es einige wenige Menschen gibt, die für ihr persönliches Wohlbefinden inkauf nehmen, dass andere Menschen elendig verrecken.

Natürlich gibt es Dinge, die auch ich vermisse, aber die sind im Vergleich zu einem Menschenleben nicht mal eine Erwähnung wert, daher erwähne ich sie auch nicht. In Pandemiezeiten haben gewisse Dinge einfach keine Relevanz, und wenn ich Menschen sehe, die das nicht erkennen, bzw. die es erkennen und dennoch ein Glas Bier im Biergarten, oder das Rudel-Kuscheln nachts um 3 Uhr im Park für wichtiger erachten, ... dann finde ich das komisch, sogar mehr als komisch, so komisch, dass mir sogar das Lachen vergeht.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 10:06
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich glaube nicht, dass man sagen kann, jemand habe ein Problem, weil er andere Bedürfnisse hat als andere.
Da stimme ich dir voll und ganz zu, aber darum geht es hier doch gar nicht. Hier soll es darum gehen, inwiefern jemand bereit ist, Bedürfnisse zurückzustellen, weil sie viel schwerer wiegende Bedürfnisse von anderen tangieren.

Meine Aufzählung (Kino, Club, Cafe...etc.) habe ich nicht gebracht um zu zeigen, dass diese Bedürfnisse nicht legitim sind, ich wollte damit ausdrücken, dass sie nichts im Vergleich zu einem Menschenleben sind. Wenn ein Honk wie ich darauf gänzlich verzichten kann, dann muss es doch verdammt noch mal auch möglich sein, dass es auch andere können, zumindest temporär für ein paar Jahre.

Irgendwann kommen auch wieder bessere Zeiten, und dann kann jeder unbeschwert seinen Bedürfnissen wieder nachgehen. Aber bis es so weit ist, stellt ein abweichendes Verhalten in der Tat ein Problem dar. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es gegen die grundlegenden Normen menschlichen Zusammenlebens verstößt, die ich für noch bedeutsamer halte, als jegliche lokale Rechtsprechung.

Die mutwillige Missachtung jeglicher Normen, empfinde ich als zutiefst asozial. Und ganz ehrlich, ich möchte mit solchen Menschen, die eine solche Haltung aktiv vertreten, auch nie wieder etwas zu tun haben. Und ich sage es noch mal abschließend ganz deutlich, ich meine damit niemanden, der seine Theaterbesuche vermisst, oder gern wieder in den Biergarten gehen würde. Und ich wollte/will auch keine unterschiedlichen Interessen bewerten oder der Gleichen, ich sage nur, das hat in Zeiten wie diesen alles keine Relevanz.

Jetzt zählt nur eines, wir müssen zusammenstehen (aber mit Abstand :)), und diese Krise so gut es geht meistern. Auch wenn es bedeutet, persönliche Befindlichkeiten zurückzustellen. Und dazu gehört auch, Fehlverhalten offen zu benennen. Was in normalen Zeiten "komisch" rüberkommt, kann in Pandemiezeiten Leben retten!

So, ich habe fertig...


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 10:10
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Da stimme ich dir voll und ganz zu, aber darum geht es hier doch gar nicht.
Es handelte sich auch um eine Erwiderung auf eine konkrete Anmerkung in einem vorangegangenen Beitrag. Solche Anmerkungen und Erwiderungen orientieren sich manchmal nicht unmittelbar daran, worum es hauptthematisch gehen soll, denke ich. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich hier mit meiner Erwiderumg von der Hauptthematik zu stark abgewichen bin.

Ging es nicht auch generell um den Themenkomplex Selbstreflexion, und haben nicht auch solche Gedanken wie die von mir formulierten hier ihren Platz? Letztlich dreht es sich doch irgendwie darum, wie jeder von uns mit der Pandemie umgeht, und welche Gedanken daraus resultieren?


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 10:21
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Wenn ein Honk wie ich darauf gänzlich verzichten kann, dann muss es doch verdammt noch mal auch möglich sein, dass es auch andere können, zumindest temporär für ein paar Jahre.
Das Problem dieser Leute ist nicht das "Können", sondern einzig und allein das "Wollen", was es umso schlimmer macht.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 10:43
@martenot
Das was ich sagte, war nicht als Angriff gegen irgendjemand gemeint. Sieh es mit einem Augenzwinkern. Woran ich beim Schreiben dachte war, daß viele Menschen mit und ohne Corona immer mit Gewalt ihren Willen durchsetzen wollen. Ohne Rücksicht auf irgendwas oder wen. Ich denke, das liegt daran, daß sie sehr weit weg von sich selbst sind. Im Inneren, weißt wie ich meine?

Rücksicht nehmen ist doch vielen schon ohne Corona ein Fremdwort. Und ich denke, ich liege gar nicht so falsch, wenn ich sage, daß viele auf diese "Freiheiten" gerade jetzt pochen weil sie sonst sich selbst ausgeliefert wären. Das ist kein Urteil, es ist nur eine Beobachtung.

Mir ist aufgefallen, daß Menschen sich das ganze Jahr nicht um ihre Anverwandten kümmern und dann als Corona kam, plötzlich lauthals schreien, das sie ihre Familie sehen wollen. Auf einmal hing man so übertrieben aufeinander, als wäre es das letzte Mal. Warum fällt denen das erst jetzt ein? Es hat sie doch vorher auch nicht wirklich interessiert. Ist denen dann endlich klar geworden, daß es schneller vorbei sein kann als man gucken kann? Ich bin mir nicht sicher, denn an ihrem Verhalten insgesamt, hat das ja nicht viel geändert.

Man kommt eben nicht weit wenn jeder macht wonach ihm grad der Sinn steht. Mir fehlt ein bissel dieser allgemeine Zusammenhalt.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 13:18
Ich muss ja sagen, in mancher Hinsicht bin ich froh, dass es die aktuelle Situation gibt...

Nun zeigen Leute immer deutlicher, wie sie wirklich gegenüber anderen (fremden) Menschen ticken, welche Einstellung sie zu Psyche anderer haben und wo es trotz vordergründiger Gutherzigkeit ("Solidarität" - "müssen uns gegenseitig helfen") ganz offensichtlich an echtem Respekt mangelt, Respekt der auch und vor allem damit zu tun hat, die Probleme anderer zu akzeptieren und nicht in irgendeiner Form negativ zu kommentieren.

Dieser Thread zeigt auch gut, was auch ein Problem ist.
Es wird ständig anderen Usern etwaige Wünsche zu Dingen die man gern machen möchte abgesprochen, keinerlei Respekt gegenüber den kleinen oder auch größeren Leiden eingeräumt, das Leiden oder die Sorgen anderer bewertet bis die Schwarte kracht - und ich bin mal richtiger Spielverderber und sage knallhart: gehts noch?

NIEMALS irgendwo sollte man sich überhaupt anmaßen, zu entscheiden was Menschen vermissen sollen und was nicht, niemals soillte jemand bewertende Aussagen darüber treffen, worunter jemand leidet und worunter nicht. Wenn es einem schwer fällt, es zu akzeptieren oder zu verstehen dass es Personen gibt, denen die Situation enorm zusetzt, ok - dann kann man darüber auch reden und vielleicht findet man ja selber heraus wo man vielleicht bei sich selbst ansetzen kann um da zusätzliche Erkenntnisse zu bekommen. Aber so wird nur mehr Öl ins Feuer gegossen, und das wobei man das eventuell nicht mal merkt.
Es gibt hier kein pauschales "richtig", es gibt kein "Falsch", jeder hat irgendwo - selbst wenn er es nicht weiß oder glaubt es nicht zu merken - mit der aktuellen Situation zu kämpfen. Akzeptiert es, dass jemand halt unbedingt wieder in den Biergarten will, sich nach Grillrunden sehnt, Freizeitparks besuchen oder sogar einfach mal nur ohne Maske Bahn fahren will. Wer weiß hier genau, wie es den anderen Usern mit der Situation geht, was derjenige braucht und worunter er leidet? Moralisieren, erhobene Zeigefinger schwenken und Angst machen ändert nichts, es macht die Situation nicht besser. Wer das glaubt, sorry, den muss ich enttäuschen. Wäre es so, müsste die Gesellschaft ja glücklicher als jemals zuvor sein... - ist sie aber nicht.

Ja, ich weiß - gleich kommts wieder: "stell dich nicht so an", "verweichlicht, wärste mal im Krieg gewesen", "jaaaaaa also ich vermisse nix, weil ja Stubenhocker" und so weiter, möglicherweise ist auch die pauschale Kritik an "Generation Z" nicht weit, wie von oben herab über junge Menschen gesprochen wird. Und das alles nur, um sich selbst einzureden, stets das gute zu tun und sich selbst ein gutes Gefühl zu geben, als würde man "gemeinsam" gegen den "großen Feind" (= Virus) kämpfen - echter Zusammenhalt funktioniert aber nicht - das ist kein "gemeinsam" wenn man die Leute nicht gemeinsam auf diese Reise mitnimmt und ihnen zuhört - indem man andere nicht ernst nimmt, deren Wünsche, Sorgen und Ängste runterputzt oder einfach ignoriert ändert sich dadurch gar nichts. Es funktioniert auch nicht, wenn man es sich einfach macht und in Schubladen denkt (ihr wisst schon, was ich meine).
Akzeptanz und Respekt gegenüber denen, denen es nicht so gut geht, ist unverzichtbarer Bestandteil eines Umgangs, der lösungsorientiert ist und vor allem im Kern darum geht den Menschen zu helfen und das zu geben was sie aktuell so dringend brauchen: Unterstützung, Freude, irgendwo ein Stück Glück in den sonst so düsteren Zeiten. DAS ist Zusammenhalt, nicht das was politisch forciert wird und "beklatscht" wird.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 13:35
Zitat von koef3koef3 schrieb:Dieser Thread zeigt auch gut, was auch ein Problem ist.
Es wird ständig anderen Usern etwaige Wünsche zu Dingen die man gern machen möchte abgesprochen, keinerlei Respekt gegenüber den kleinen oder auch größeren Leiden eingeräumt, das Leiden oder die Sorgen anderer bewertet bis die Schwarte kracht - und ich bin mal richtiger Spielverderber und sage knallhart: gehts noch?
Anderen Bedürfnisse abzusprechen, weil man selber sie nicht nachvollziehen kann und nach eigener Aussage "nicht hat", ist eine leichte Übung. Als selbstgewählter Eremit eine Pandemie durchzuhalten, eine leichte Übung.

Ich möcht nicht wissen, wie der Wind sich plötzlich dreht, wenns umgekehrt wäre. Mal angenommen beim Eremiten würden vom Staat erzwungen plötzlich fremde Leute einquartiert ( zB Geflüchtete), weil es um Leben und Tod geht. (Wies in der Realität oft ist, keiner will sie, also ertrinken sie im Mittelmeer.) Das Geschrei wäre wahrlich groß und ich bezweifel ganz stark, so wie viele hier ihre selbstgewählte Isolation und ihr antisoziales Verhalten abfeiern, dass sie das dulden würden. Man muss sich nur mal den Thread zum unangemeldeten Besuch durchlesen. Spannend.

Vielen ist nicht klar, wie die Maßnahmen ins private Leben der Menschen eingreifen. Es wird abgetan als wäre es nichts, weil der ein oder andere Einzelgänger nicht verstehen kann, warum es anderen wichtig ist sich sozial umzutun.

JA, ich vermisse Partys, feiern, Clubs, Open Airs, Urlaube und JA ich werde das wieder tun, sobald ich es irgendwie unter geltendem Recht darf und werde keine Minute länger verzichten, als gesetzlich notwendig.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 13:53
Zitat von capslockcapslock schrieb:Als selbstgewählter Eremit eine Pandemie durchzuhalten, eine leichte Übung.
Ich denke, für jeden Menschen gibt es Maßnahmen, die ihm persönlich leicht fallen würden, weil sie zufälligerweise mit eigenen Bedürfnissen zusammenpassen (so wie es sich eben für manche Menschen recht einfach gestaltet, die Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren einzuhalten, da man sowieso kein Bedürfnis danach hat). Unpassend finde ich es halt, wenn man dieses eher zufällige Zusammentreffen als eigene Leistung präsentiert bzw. diejenigen Leute abwerten möchte, bei denen es eben nicht so gut passt, und für die Maßnahmen eine größere Herausforderung darstellen.

Ich versuche halt, mich auch in andere Menschen reinzudenken, denen es anders ergeht als mir. Menschen, die andere Bedürfnisse, Notwendigkeiten, Empfindungen, Ängste etc. haben als ich. Und deswegen mag ich es nicht, Menschen deswegen kritisieren zu wollen, weil sie mit bestimmten Maßnahmen und deren Umsetzung Schwierigkeiten haben, auch wenn es mir selbst leicht fällt.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

19.05.2021 um 13:55
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Es geht aber nicht darum, es geht hier um Leben oder Tod. Ich dachte ich hätte das deutlich gemacht, als ich schrieb, dass es einige wenige Menschen gibt, die für ihr persönliches Wohlbefinden inkauf nehmen, dass andere Menschen elendig verrecken.
Das haben sicher viele vor Augen, dennoch ist die ganze Situation, mit Verlaub gesagt, sch....e.
Sicher gibt es auch (wenige) Leute, die die Gefahr ignorieren.
Wer sowas wie ein Eigenbrödler ist, hat natürlich kein Verständnis für Leute, die unter der Situation leiden und viele Dinge, Normalität, vermissen.


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