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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

209 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Corona, Krise, Persönlichkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

22.05.2021 um 09:20
Zitat von YoooYooo schrieb: Ich weiß, es ist egoistisch, aber als ich heute beruflich unterwegs war, durch den ganzen Stadtverkehr, massen an Fußgängern und Fahrradfahrer dachte ich mir nur: Ich will Corona wieder ham!😩🥺
Das Problem ist schon auch "etwas hausgemacht". In den letzten Jahrzehnten haben sich der Freizeitbereich und die Freizeitangebote immens ausgedehnt und Shopping wurde immer mehr "zum Event". Ich bin so alt, ich kann mich noch daran erinnern, dass die Innenstädte noch nicht verkehrsberuhigt waren und man nur in die Stadt fuhr, wenn man etwas brauchte (neue Winterschuhe, Schulsachen, etc.). Davor telefonierte meine Mutter jedoch alle Cousins und Bekannte ab, ob man die auch irgendwo gebraucht kaufen konnte - Klamotten waren so teuer, dass sie so lange weitergeben wurden, bis sie nicht mehr tragbar waren (und sie wurden geschont, es gab Schul- und Freizeitklamotten). In der Stadt musste man Geld in die Parkuhr werfen, ging also zielgerichtet in den Laden, kaufte die Schuhe und fuhr wieder heim.

Jetzt trifft man sich in der Stadt, schlendert durch die Läden, nimmt Sachen mit die man gar nicht braucht. Es gibt die Fußgängerzonen, zahlreiche Cafés, to go Angebote und die Leute mögen das. So sehr, dass sie es schmerzlich vermissen, wenn es nicht mehr da ist. So sehr, dass (siehe Beispiel Tübingen) man auch mehrere Stunden Anfahrt auf sich nimmt, um es zu haben. Letzendlich fußt auch unser Wirtschaftsaufschwung darauf, dass oft Sachen gekauft werden, die man gar nicht braucht. Wir haben auch drei Fernseher - wäre früher undenkbar gewesen - und unsere Kinder heulen schon, dass es Freunde gibt, da gehört das in jedem Kinderzimmer zur Standardausstattung (bei manchen gar das Auto zum 18. Geburtstag). Hier müsste ein generelles Umdenken stattfinden - was vermutlich aber dauerhaft zu einem Wirtschaftscrash führen würde.

Genauso der Eventbereich. Bei uns im Dorf beschränkte der sich auf eine große Wiese zum Fußballspielen, einen Spielplatz (der nach heutigen Standards sehr basic war, aber uns ewig viel Spaß brachte) und den angrenzenden Wald und im Sommer einen Baggersee. Da verbrachten wir Stunden - bauten "Lager", etc. Dann hatten wir verschiedene Freunde auf Bauernhöfen, wo wir öfter mal mithalfen und uns groß und erwachsen fühlten :-)). Vereine gab es den Musikverein, Fußballverein, die Landjugend und die Ministranten. Damit hatte sich das. Da trat man mindestens einem bei ... Unsere Eltern hätten uns Samstagmorgen nicht 100km weit zu irgendwelchen ausgefallen Sportturnieren gekarrt oder Unsummen in eine Ausrüstung gesteckt. Inzwischen gibt es betonierte Bolzplätze, einen Basketballplatz, vier ausgefeilte Spielplätze, aus dem alten Hallenbad ist nun ein exklusiv für Schulen genutztes Lehrschwimmbecken geworden und das neue Bad ist dreimal so groß, die Stadtbibliothek muss die Kinder nun "locken", damit gelesen wird, es gibt einen Nachtbus, dass man in der Stadt weggehen kann, es gibt ein ausgefeiltes Ferienprogramm.... und trotzdem meckern die Leute unentweg, dass nichts "für die Kinder getan wird" und das sie sich langweilen. Man ist auch gerne bereit, dafür zu investieren: Wir wohnen z.B. in der Nähe des Europaparks, wo der Eintritt für fünf Leute bei 270€ liegt und das Rulanticaspaßbad müsste so bei 130€ liegen. Mein Vater (in den 80ern Topverdiener) hätte uns den Vogel gezeigt und niemals für einen Tagesausflug so viel Geld hingeblättert. Auch bei der Schulwahl: Jede weiterführende Schule hatte den gleichen Fächerkanon, man durfte auch die Grundschule nicht aussuchen, daher gab es bei den weiterführenden Schulen nur eine Möglichkeit, die auch mit Bus und Fahrrad erreichbar ist.

Die Leute sind nun Überfluss und einen anderen Lebensstandard gewöhnt. Mein 13 Jähriger Sohn fährt mit dem Rad ins Eiscafé und holt sich ein Spaghettieis to go für 5€. Der Downfall ist, dass man kostenfrei Dinge, mit denen man früher die Freizeit verbracht hat, belächelt und/ oder als langweilig empfindet.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

22.05.2021 um 16:42
@martenot

Mir geht es dabei nicht darum, dass an Corona Menschen sterben - was natürlich sehr bedauerlich ist (Meine älteste Schwester starb im Dezember daran), sondern nur um den Lockdown. Den geniesse ich hier wirklich.


@Stradivari

Kaum ist Schleswig-Holstein wieder für Touristen offen, werden wir hier schon wieder überrannt. Nach der Ruhe, von der, bis auf Vermieter und Gastronomen, die meisten hier Lebenden begeistert waren, bricht sich der Overtourism wieder seine Bahn.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

24.05.2021 um 10:17
Wenn ich in den Spiegel gucke sehe ich nichts als den Dreck unter den Fingernägeln des Lebens.
Ich hab leider nix vom Lockdown gehabt, da es Indirekt zu meinem Job gehört, systemrelevante Jobs mit sauberen Materialien zu versorgen.
Chef (auf Q9 wird schon gewartet) sieht keine Notwendigkeit nen Bonus zu zahlen oder extra freie Tage zu geben (... Sind ja n kleiner Betrieb...)

Mit meinen Kindern kann ich kaum noch rausgehen, weil auf Spielplätzen immer diese Wolfskin-Strauss-Familien hocken, die keine Notwendigkeit für Abstand oder Maske im freien sieht.

Ich hab keine Kraft mehr und hoffe eigentlich nur noch auf den Asteroid der uns alle erlöst.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

24.05.2021 um 10:35
Danke für deinen Beitrag @Gruselschinken.

Ich hatte ja bereits vor der Krise den Eindruck, dass immer weniger Menschen die Last tragen müssen, die unseren Wohlstand sichert. Die, die noch Arbeit haben, müssen immer mehr leisten, aber diese Spirale kann nicht ewig so weiter gehen. Daher müssen wir weg von diesen Wachstumswahn, der unweigerlich in die Katastrophe führt.

Vielleicht wäre der Asteroid tatsächlich eine mögliche Lösung. Einfach alles noch mal auf Anfang gestellt und neu anfangen, aber diesmal mit dem Mensch im Mittelpunkt, und nicht die Banken.

Ich wünsche Dir und deiner Familie jedenfalls viel Glück, mehr Zeit miteinander und vor allem ... saubere Spielplätze.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 13:19
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:aber diesmal mit dem Mensch im Mittelpunkt, und nicht d
Der Mensch steht wenn man ehrlich ist doch schon von Anfang an im Mittelpunkt mit seinen Bedürfnissen und Ansprüchen. Genau das hat doch das Bankensystem erst möglich gemacht. Erst den kleinen Finger und dann die ganze Hand. Mehr "Goldgräber" als gerechte Verteilung ist von Anfang an die Devise. Der Mensch ist von Natur aus gierig und will immer mehr und mehr. Das es dabei Verlierer gibt, zeigt das Beispiel @Gruselschinken . Wer das "Rattenrennen" gewinnt bestimmt immer die Richtung. Die Anderen bleiben dann außen vor.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 14:09
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb am 18.05.2021:Mein Privatleben blieb davon bisher komplett unberührt (soziale Kontakte gab es so gut wie keine), beruflich gab es geringfügige Umstellungen, die aber nicht der Rede wert waren. Corona, so schrecklich es auch war/ist, hatte quasi nix mit mir zu tun, ich kannte es im Grunde nur aus den Nachrichten.

Aber je länger die Krise andauerte, desto deutlicher wurden gewisse Verhaltensmuster, die ich in meinem Umfeld, aber in erster Linie über die Medien wahrnahm. Viele Leute klagten über Einschränkungen, die mich persönlich überhaupt nicht betrafen, die mir im Grunde sogar "pupsegal" waren. Um hier nur einige zu benennen, die immer wieder genannt wurden: Biergärten, Kneipen, Clubs, Gaststätten, Hotels, Flugreisen bzw. Urlaub generell, Theater, Kinos, ... etc.

Das sind alles Dinge, die mich persönlich niemals interessierten, ich war in meinem gesamten Leben noch niemals im Urlaub, ich meide Clubs, Theater, Biergärten, Kneipen und co. wie der Teufel das Weihwasser. Keine Sau würde mich jemals in ein Flugzeug bekommen, und ich übernachte auch niemals in einem Hotel.

Also fragte ich mich, was haben all die Leute für ein Problem? Sind die alle verrückt geworden? Treibt man es auf die Spitze, könnte man sagen, dass es Leute gibt, die für ein Glas Bier im Biergarten bereit sind, Menschen zu töten. Und angesichts solcher Ungeheuerlichkeiten, fing ich an, über mich selbst nachzudenken. Stimmt womöglich mit mir irgendwas nicht? Habe ich so eine abartige assoziale Lebensweise, dass ich unfähig geworden bin, lebenswichtige Verhaltensweisen wie das Sitzen in einem Cafe oder einem Biergarten objektiv zu bewerten
Hmm, und ich dachte schon es wäre nur bei mir so.

Als alle anfingen rumzujammern wegen den Einschränkungen dachte Ich für mich nur:

Willkommen in meinem Leben

Für mich waren die Einschränkungen so, dass ich im Endeffekt auch nichts davon mitbekam.

Klar gehe ich hin und wieder in Urlaub, aber das ist auch eher unkonventionell da wird dann entweder das Fahrrad gepackt und das Zelt mitgenommen oder evtl. mal ein Camper gemietet ---> irgendwie so, dass ich mit möglichst wenig Leuten Kontakt habe. Aber ich bin nicht der Mesch der nur für den Urlaub lebt und schon das zittern bekommt wenn er mal 2-3 Jahre nicht in Urlaub war.

Irgendwann habe ich mich dann auch gefragt ob mit mir was nicht stimmt oder ob die anderen Leute irgendeinen an der Schraube haben.

Mittlerweile habe ich das Gefühl ein Großteil der Leute kann ohne Urlaub und Konsum schon gar nicht mehr sein bzw. Sie definieren sich nur noch über Konsum und Urlaub.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 14:12
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Ich hatte ja bereits vor der Krise den Eindruck, dass immer weniger Menschen die Last tragen müssen, die unseren Wohlstand sichert. Die, die noch Arbeit haben, müssen immer mehr leisten, aber diese Spirale kann nicht ewig so weiter gehen. Daher müssen wir weg von diesen Wachstumswahn, der unweigerlich in die Katastrophe führt.
Sehr schön geschrieben; genau die Beobachtung habe ich auch.

Als Handwerker frage ich mich auch immer wer denn eines Tages die ganze Arbeit noch erledigt wenn alle nur noch studieren wollen oder irgendwelche "schönen Jobs" (Arbeitsplatz = da wird gearbeitet; Job = da ist man halt anwesend) haben wollen.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 14:12
Zitat von mokuzaimokuzai schrieb:Irgendwann habe ich mich dann auch gefragt ob mit mir was nicht stimmt
Willkommen im Club :D


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 15:24
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Ich hatte ja bereits vor der Krise den Eindruck, dass immer weniger Menschen die Last tragen müssen, die unseren Wohlstand sichert. Die, die noch Arbeit haben, müssen immer mehr leisten, aber diese Spirale kann nicht ewig so weiter gehen. Daher müssen wir weg von diesen Wachstumswahn, der unweigerlich in die Katastrophe führt.
Solange es die Menschen mit diesem Bewusstsein gibt, wie es sie bisher gibt, wird das aber unausweichlich sein. Die Menschheit spaltet sich zunehmend in die Menschen, die nach Macht und Fortschritt streben und in die, die bei diesem zunehmenden Zeitgeist auf der Strecke bleiben und in ferner Zukunft aussterben werden. Moralisch mag das verwerflich sein, aber im Sinne des Fortschritts und in Anbetracht der Biologie des Menschen muss das meiner Meinung nach der zwangsläufige natürliche Lauf der Dinge sein. Ich würde auch sagen, dass das beim Menschen bisher noch sehr moralisch war und es bei anderen Lebensformen im Universum - sofern es denn welche gibt, wovon ich aber fest ausgehe - in Anbetracht der Lebensweise der jeweiligen Lebensform noch viel schneller geht, sprich, wo sich das Spreu vom Weizen trennt und die Schwächeren noch viel schneller "aussortiert" werden. Beim Menschen bremste bisher nur die auferlegte Moral diesen Verlauf, aber ich denke nicht, dass wir das so unbegrenzt weiter fortführen können. Irgendwann wird sich (wieder) über kurz oder lang der "normale" und natürliche Lauf der Dinge einstellen. Ob das zu einem Fortbestand der Menschheit führen wird, ist natürlich wieder eine andere Frage, aber vielleicht ist das auch so "gewollt".


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 16:39
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Wenn ich in den Spiegel gucke sehe ich nichts als den Dreck unter den Fingernägeln des Lebens.
Ich hab leider nix vom Lockdown gehabt, da es Indirekt zu meinem Job gehört, systemrelevante Jobs mit sauberen Materialien zu versorgen.
Chef (auf Q9 wird schon gewartet) sieht keine Notwendigkeit nen Bonus zu zahlen oder extra freie Tage zu geben (... Sind ja n kleiner Betrieb...)

Mit meinen Kindern kann ich kaum noch rausgehen, weil auf Spielplätzen immer diese Wolfskin-Strauss-Familien hocken, die keine Notwendigkeit für Abstand oder Maske im freien sieht.

Ich hab keine Kraft mehr und hoffe eigentlich nur noch auf den Asteroid der uns alle erlöst.
Oh man, es gibt wirklich Menschen, so wie du, dir schreiben mir aus der Seele.

Bin sehr sehr sehr oft ganz deiner obigen Meinung und Stimmungslage. Auch ich sage Danke für deinen Beitrag.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 16:52
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Solange es die Menschen mit diesem Bewusstsein gibt, wie es sie bisher gibt, wird das aber unausweichlich sein. Die Menschheit spaltet sich zunehmend in die Menschen, die nach Macht und Fortschritt streben und in die, die bei diesem zunehmenden Zeitgeist auf der Strecke bleiben und in ferner Zukunft aussterben werden. Moralisch mag das verwerflich sein, aber im Sinne des Fortschritts und in Anbetracht der Biologie des Menschen muss das meiner Meinung nach der zwangsläufige natürliche Lauf der Dinge sein. Ich würde auch sagen, dass das beim Menschen bisher noch sehr moralisch war und es bei anderen Lebensformen im Universum - sofern es denn welche gibt, wovon ich aber fest ausgehe - in Anbetracht der Lebensweise der jeweiligen Lebensform noch viel schneller geht, sprich, wo sich das Spreu vom Weizen trennt und die Schwächeren noch viel schneller "aussortiert" werden. Beim Menschen bremste bisher nur die auferlegte Moral diesen Verlauf, aber ich denke nicht, dass wir das so unbegrenzt weiter fortführen können. Irgendwann wird sich (wieder) über kurz oder lang der "normale" und natürliche Lauf der Dinge einstellen. Ob das zu einem Fortbestand der Menschheit führen wird, ist natürlich wieder eine andere Frage, aber vielleicht ist das auch so "gewollt
So lange nur die Natur darüber richtet und nicht Menschen über andere Menschen, welche Menschen aussortiert gehören und dann aussortiert werden, so lange hätte ich damit kein Problem.
Zitat von KL21KL21 schrieb:Mehr "Goldgräber" als gerechte Verteilung ist von Anfang an die Devise. Der Mensch ist von Natur aus gierig und will immer mehr und mehr.
Den gierigen und auch machthungrigen Menschen (nicht alle Menschen sind von Natur aus gierig und es wollen auch nicht alle an die Macht, die Führung übernehmen) wird es umso leichter gemacht, umso mehr legale Möglichkeiten zur Anhäufung und des Aufstiegs ein System bietet.

Ich habe nicht mal etwas gegen anhäufen, wennaber bitte nicht auf Kosten anderer Menschen und ebensowenig nicht auf Kosten von Umwelt und Klima.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 17:05
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:So lange nur die Natur darüber richtet und nicht Menschen über andere Menschen, welche Menschen aussortiert gehören und dann aussortiert werden, so lange hätte ich damit kein Problem.
Das gehört doch zusammen. Die Natur beeinflusst doch das Verhalten eines Menschen. Und das eigentlich natürliche Verhalten eines Menschen ist meiner Meinung nach das Streben nach Macht und Fortschritt. Die Rücksicht auf Schwächere widerspricht diesem natürlichen Verhalten, weshalb sich das auch meiner Meinung nach auf Dauer nicht durchsetzen wird.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 17:42
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Das gehört doch zusammen. Die Natur beeinflusst doch das Verhalten eines Menschen. Und das eigentlich natürliche Verhalten eines Menschen ist meiner Meinung nach das Streben nach Macht und Fortschritt. Die Rücksicht auf Schwächere widerspricht diesem natürlichen Verhalten, weshalb sich das auch meiner Meinung nach auf Dauer nicht durchsetzen wird
Ich denke mal das natürliche Verhalten eines Menschen ist erst mal nur zu überleben - der Rest hängt von der individuellen Persönlichkeit eines Menschen ab.

Und ich finde es gut, dass der Mensch Recht und Gesetz und moralische Grundsätze geschaffen hat, auch länderübergreifend, die dem Streben nach Macht und Fortschritt um jeden Preis (der Zweck heiligt nicht jedes Mittel) klare Grenzen gesetzt haben und auch die Minderheiten und die Schwächsten in unserer Gesellschaft sowie Tier, Umwelt und Klima schützt.

Wir hatten leider schon mal andere Zeiten, noch gar nicht so lange her, da wurden schwache Menschen, die keinen Nutzen hatten, ausradiert. Also nicht nur ausgestoßen sondern auch getötet. Brauchen wir nicht wieder. Nie wieder Menschengemacht. Nur die Natur darf wenn überhaupt richten, aussortieren.


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25.05.2021 um 18:05
@rhapsody3004
Verstehe mich bitte nicht falsch, ich selbst befürworte jeglichen Schutz von Schwächeren und verurteile Straftaten oder auch unmoralisches Verhalten auf das Schärfste. Nur deckt sich nicht alles, was man selbst will oder befürwortet mit der Realität bzw. mit der möglichen zukünftigen Realität. Ich erkenne da eben in unserer Gesellschaft eine Tendenz zu diesem meiner Meinung nach wieder natürlichem Verhalten, bei dem die Moral eine immer kleinere Rolle spielt. Ich wäre selbst froh, es wäre anders, aber meine allumfassende Sicht auf die Welt, vermittelt mir da leider ein anderes Gefühl. Und auch wenn ich nicht froh über diese Entwicklung bin, kann ich sie dennoch verstehen und nachvollziehen, warum es diese Entwicklung gibt. Leider weiß ich auch nicht, was man dagegen tun könnte. Vielleicht wäre es wichtig, zuerst einmal zu verstehen, warum es so eine Entwicklung gibt und dass sich die Menschen überhaupt erst einmal Gedanken darüber machen. Da habe ich aber das Gefühl, als würden die Menschen das verdrängen wollen bzw. ihre Umwelt so sehen, wie sie sie gern sehen wollen und nicht, wie sie wirklich ist. Und gerade diese Menschen verstärken dann eigentlich genau diese Entwicklung, über die sie sich keine Gedanken machen wollen oder können. Mit dem Ausblenden möglicher zukünftiger gesellschaftlicher Probleme und dem unrealistischen Wunsch, alles wird schon gut gehen, lässt sich dieses Problem jedenfalls nicht lösen. Unter Umständen wird dieses Problem dadurch sogar eher größer.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 18:19
Auch müsste es mehr Menschen geben, die die Problematik erkennen und AUCH die Kraft haben, dagegen anzukämpfen. Leider habe ich das Gefühl, dass den Menschen, die die Problematik erkennen, die Kraft fehlt, dagegen anzukämpfen und die Menschen, die die Kraft hätten, die Problematik nicht erkennen oder erkennen wollen.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 18:22
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Scott78
Dem Menschen größte Stärke, eine, die uns von allen anderen Lebewesen, die Mutter Natur geschaffen hat, unterscheidet, befähigt den Menschen zum Glück nicht nur dazu Unheil, Chaos, Zerstörung, Mord und Totschlag bewusst zu begehen oder nur rein instinktiv zu handeln - sondern auch jede Menge Gutes bewusst zu tun oder zu unterlassen. Und unsere Selbstwahrnehmung und Intelligenz sollten wir auch weiterhin für Gutes einsetzen und dazu zählt es auch physisch und psychisch sowie auch einfach nur finanziell oder bildungsschwache Menschen zu schützen und sie zu integrieren und nicht zu verbannen oder noch schlimmeres, denn wer lebt oder stirbt und einen Nutzen hat oder nicht darüber hat nur die Natur zu entscheiden und nicht der Mensch als Teil der Natur.
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Ich erkenne da eben in unserer Gesellschaft eine Tendenz zu diesem meiner Meinung nach wieder natürlichem Verhalten, bei dem die Moral eine immer kleinere Rolle spielt. Ich wäre selbst froh, es wäre anders
Ich glaube ich weiß was du meinst. Meinst du Egoismus, die Ellbogengesellschaft, der sich immer mehr Menschen anschließen, oftmals auch nur aus Zwang, und das Streben nach größtmöglichem Individualismus und das um jeden Preis, weil die Hemmungen fallen und Recht und Gesetz entweder irgnoriert werden oder erst gar nicht bestehen und somit legal Egoismus und Individualismus um jeden Preis gelebt werden kann, was meiner Meinung nach aber alles kein Fortschritt sondern ein Rückschritt ins Mittelalter oder in den Wilden Westen für mich darstellt. Diese Menschen, die so denken und dann auch so handeln und ihre tatsächliche oder auch nur ihre vermeintliche Stärke gnadenlos ausnutzen, haben sich für mich nicht weiterentwickelt und sind eigentlich nur zu bemitleiden und ich hoffe inständig in meiner Naivität, dass ihnen der Gang vorn Spiegel irgendwann nur noch sehr schwer fallen wird.

Was kann man tun? Als erstes nicht selber so zu werden. Auch dann nicht, wenn die Masse eine andere Richtung anschlägt. Mit dem Strom zu schwimmen ist nicht immer das Richtige. Auch das hat uns die Geschichte bereits gelehrt.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 18:38
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich glaube ich weiß was du meinst. Meinst du Egoismus, die Ellbogengesellschaft, der sich immer mehr Menschen anschließen, oftmals auch nur aus Zwang, und das Streben nach größtmöglichem Individualismus und das um jeden Preis, weil die Hemmungen fallen und Recht und Gesetz entweder irgnoriert werden oder erst gar nicht bestehen und somit legal Egoismus und Individualismus um jeden Preis gelebt werden kann, was meiner Meinung nach aber alles kein Fortschritt sondern ein Rückschritt ins Mittelalter oder in den Wilden Westen für mich darstellt. Diese Menschen, die so denken und dann auch so handeln und ihre tatsächliche oder auch nur ihre vermeintliche Stärke gnadenlos ausnutzen, haben sich für mich nicht weiterentwickelt und sind eigentlich nur zu bemitleiden und ich hoffe inständig in meiner Naivität, dass ihnen der Gang vorn Spiegel irgendwann nur noch sehr schwer fallen wird.
Das Problem an der ganzen Sache ist nur, dass es irgendwann zwangsläufig dazu kommen wird, dass die Schwächeren gegen diese Menschen ein ähnliches Verhalten zeigen müssen, um nicht unterzugehen. Mit dem reinen Erkennen, dass diese Menschen ein unmoralisches Verhalten zeigen oder dem Sichselbsteinreden, dass dieses Verhalten eigentlich ein schwaches Verhalten ist, kommt man nicht weiter. Denn bei der Sichtweise auf das reine Weiterkommen im Leben oder auch auf das Weiterkommen der Menschheit ist das Verhalten dieser Menschen leider das "Stärkere". Da kann man sich noch so oft einreden, wie unmoralisch oder mittelalterlich ihr Denken und Handeln ist.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 18:51
Deswegen sage ich ja, es müsste mehr Menschen geben, die unmoralisch handeln können und gegebenenfalls auch unmoralisch handeln, sich aber trotzdem für das Gute einsetzen. Diese Menschen müssten die Problematik erkennen können bzw. das Gefühl dafür haben, welche Verhaltensweisen in der Gesellschaft langfristig Schwächere benachteiligen und die Fähigkeit besitzen, sich in gewisser Weise gegen eigene Prinzipien stellen zu können. Es gibt leider nicht viele solcher Menschen.


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25.05.2021 um 19:17
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Das Problem an der ganzen Sache ist nur, dass es irgendwann zwangsläufig dazu kommen wird, dass die Schwächeren gegen diese Menschen ein ähnliches Verhalten zeigen müssen, um nicht unterzugehen. Mit dem reinen Erkennen, dass diese Menschen ein unmoralisches Verhalten zeigen oder dem Sichselbsteinreden, dass dieses Verhalten eigentlich ein schwaches Verhalten ist, kommt man nicht weiter. Denn bei der Sichtweise auf das reine Weiterkommen im Leben oder auch auf das Weiterkommen der Menschheit ist das Verhalten dieser Menschen leider das "Stärkere". Da kann man sich noch so oft einreden, wie unmoralisch oder mittelalterlich ihr Denken und Handeln ist.
Die Gesetzgebung eines jeden Landes sowie deren Exekutive und Rechtsprechung müssen es solchen Menschen so schwer wie möglich machen. Auch wir hier in Deutschland sind da noch ausbaufähig, obwohl wir insgesamt schon gut dafür sorgen, dass sich nicht nur die Stärkeren ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzen oder Egoismus und Individualismus um jeden Preis gelebt werden. Was das angeht, stehen wir im Vergleich mit vielen anderen Ländern bereits gut da. Aber es geht natürlich noch mehr. Und leider geht es manchmal nicht anders als per Zwang. grundgesetzkonformer Zwang aber wenn dann schon.

Und solche Menschen müssen auch gesellschaftlichen Gegenwind spüren, da hast du recht, allerdings auch nur wenn möglich im Rahmen des Zulässigen und nicht im Chaos wie in den USA bspw.
Die Abwahl Donald Trumps, ein sehr bedeutsames wichtiges Zeichen und ein starker Gegenwind, der natürlich rechtmäßig war, aber ich meine damit eher die ganzen Unruhen im Namen der Gerechtigkeit und für Gleichberechtigung.


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Selbstreflexion in der Krise - Corona als Spiegel der Persönlichkeit

25.05.2021 um 22:27
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Auch müsste es mehr Menschen geben, die die Problematik erkennen und AUCH die Kraft haben, dagegen anzukämpfen. Leider habe ich das Gefühl, dass den Menschen, die die Problematik erkennen, die Kraft fehlt, dagegen anzukämpfen und die Menschen, die die Kraft hätten, die Problematik nicht erkennen oder erkennen wollen.
Ich habe sowieso den Eindruck, dass die Menschheit (und ich schließe mich natürlich mit ein), v.a. nach sich selbst schaut und viele Entwicklungen einfach hinnimmt, weil sie einen persönlichen Nutzen davon ziehen. Beispiel: Die Anwanderung der Textilindustrie mit schrecklichen Auswirkungen auf das 3. Welt Ausland. Trotzdem kaufen wir (fast ausschließlich) billige Textilien, weil es uns einen persönlichen Vorteil (=wir zahlen weniger) bringt.

Es ist so ein Leben auf zwei Ebenen: Auf der einen findet man z.B. Massentierhaltung Scheiße, auf der anderen kauft man genau das Fleisch und legt es auf den Webergrill. Man findet den Mindestlohn zu niedrig, aber man lässt sich dann schwarz die Haare machen, weil der Friseur zu teuer ist ....

Daran verzweifle ich mitunter auch bei meinem Lehrerjob: Ich soll einerseits 30 Schüler in der Klasse zu Höchstleistungen motivieren, aber nur 10 sind wirklich in der Lage, dem Stoff zufriedenstellend zu folgen.


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