Was war das schönste Kompliment das euch je einer gemacht hat?

PitBo schrieb:und dann sagst du das andere dich belästigen?

Ich bin mir gegenüber wenigstens kein Creep. oO Der Typ war wirklich schräg drauf.

@CaiaLia
Ich kann es durchaus liebevoll oder humorvoll meinen, wenn ich beispielsweise wieder einen Getränkekarton so öffne, dass ich mein gerade eben angezogenes T-Shirt kontaminiere, aber ich kann mir bis heute nicht wirklich verzeihen, dass ich in wichtigen Situationen, wie zuletzt mehreren Vorstellungsgesprächen und ähnlichem, mich zum Idioten mache.

Klar, es gibt Gründe und in solchen Situationen ist man halt nervös, aber ich peinige mich förmlich mit meiner Selbstanalyse, während der potentielle Arbeitgeber bereits vergessen hat, dass ich existiere. :D

CaiaLia schrieb:hoffe ich sehr, dass du dich da ganz schnell von befreien kannst.

Naja, für schnell ist es zu spät. :D Aber danke, irgendwann vielleicht.

Hoffentlich wirst du es auch schaffen!

PatchouLee schrieb:Klar, es gibt Gründe und in solchen Situationen ist man halt nervös, aber ich peinige mich förmlich mit meiner Selbstanalyse, während der potentielle Arbeitgeber bereits vergessen hat, dass ich existiere

Absolut. Prüfungssituationen ist das Ätzendste, was es für mich gibt. Vorstellungsgespräche, Führerscheinprüfung, Examen…Argh…Ständig das Überprüfen, ob man den Erwartungen anderer, die sie an einen haben, entspricht.
Da habe ich stets versagt. Dank geht hier an meine Mutter, der ich bis heute nicht gut genug bin.
Ein Grund, warum ich mich so zurückgezogen habe. Solche Situationen sind für mich kein Wettbewerb (generell sah und sehe ich mich nicht im Wettbewerb mit anderen) und die “Selbstreflexion” ging da schon immer ins pathologische.
Wenn man dann noch jemand ist, der die Ellenbogen nicht einsetzt, um andere auf die Seite zu schubsen (im übertragenen Sinn) bleibt man auf der Strecke…
Irgendwann habe ich mich gefragt, wessen Strecke das überhaupt ist, auf der ich da liegengeblieben bin. Meine war es nicht…also bin ich von dem Weg ‘abgekommen’.
Ganz böse.
Bin daher das schwarze Regenbogenschaf der Familie mit dem Unterschied, dass es mir heute meistens ganz gut geht.
Trotzdem bin ich ab und an auf die Leute neidisch, für die Selbstreflexion ein Fremdwort ist.

Naja, das Trottelige kennt man. Weißes Shirt zu Spaghetti, Flasche oder Dose so geöffnet, dass man gleich geduscht wird…der rote Socken in der Weisswäsche (ich habe da nicht nur meine Wäsche gefärbt, sondern die meiner Mutter und meiner Oma gleich mit…also narzisstischer Ärger von zwei Seiten…*hossafiesta*).
So lange “ich bin doch ein Depp/Trottel” nicht allzu sehr verinnerlicht wird…oder man weiß, dass man es eigentlich nicht ist…

@PatchouLee
Du wirkst auf mich sehr sympathisch. In dem, was ich von dir lese, erkenne ich mich auch durchaus selbst wieder.
Auch wenn’s nicht selten ins Ungesunde abdriftet, mit der Fähigkeit sich selbst zu reflektieren hat man vielen sehr viel voraus.
Und ich hoffe und wünsche dir, dass du immer zum Schluss kommst: “Ich bin gut, wie ich bin. Scheiss auf den roten Socken. Rosa Wäsche ist auch ganz nice.”

💚

CaiaLia schrieb:Dank geht hier an meine Mutter, der ich bis heute nicht gut genug bin.

"Solche" Eltern haben oftmals keine Ahnung, wie sehr sie ihrem Kind schaden, oder - schlimmer - es ist gewollt. Im Falle meines Vaters war der Hintergrund, soweit ich es beurteilen kann, sowohl Narzissmus als auch unverarbeitetes Trauma aus seiner Zeit im Militär, welches er an mir ablud. Er meinte noch, ich würde ihm eines Tages danken. :palm: Erst kurz vor seinem Tod wurde er sich seiner Psychopathologie zumindest ansatzweise bewusst.

Er war nur einer von vielen Anthagonisten meiner Kindheit, aber ob einen irgendjemand in der Schule misshandelt oder eine der zwei Personen auf dem Planeten, die einem Sicherheit und Rückhalt vermitteln sollen, dies zu Hause tut, ist halt nochmal was anderes.

Was bleibt sind die Folgen und die Frage, wie man mit ihnen umgehen soll. Auf kognitiver Ebene bin ich mir heute bewusst, dass er, wie viele Männer, die emotionalen Schaden erlitten haben, sehr viel zurückhielt, keine Schwäche zeigen wollte und keinen anderen Umgang damit fand, als diesen Ballast auf die geeignetste Person - mich - zu übertragen. Emotional fertig bin ich damit leider noch lange nicht.

CaiaLia schrieb:Trotzdem bin ich ab und an auf die Leute neidisch, für die Selbstreflexion ein Fremdwort ist.

Stichwort Paralyse durch Analyse. Es wäre halt wirklich ganz schön, mal nicht den eigenen, lausigen Psychologen zu spielen, der einen letztendlich als Psychopathen abstempelt, weil man vorhin die Kassiererin nicht freundlich genug gegrüßt hat. :D

Komplett schamlos und in dieser Hinsicht gleichgültig zu sein, ist deutlich besser für die eigenen Nerven, geht dann aber oft auf die Kosten Anderer. Wenn ich mich an den einen oder anderen Nachbarn erinnere..

CaiaLia schrieb:Du wirkst auf mich sehr sympathisch. In dem, was ich von dir lese, erkenne ich mich auch durchaus selbst wieder.

So sympathisch bin ich gar nicht. :troll: Aber ich habe während eines Praktikums Anfang des Jahres festgestellt, dass ich andere "vorbelastete" Leute förmlich anziehe, diese mir gegenüber extrem offen sind und mir sehr viel Vertrauen entgegenbringen. Traumatisierte Leute suchen halt nach jemandem, von wem sie verstanden werden und da ist der Austausch mit anderen Betroffenen oft wertvoller als ein Besuch beim Psychologen.

CaiaLia schrieb:Und ich hoffe und wünsche dir, dass du immer zum Schluss kommst: “Ich bin gut, wie ich bin. Scheiss auf den roten Socken. Rosa Wäsche ist auch ganz nice.”

Ich trag eh fast nur schwarz. :troll: Aber danke, hoffentlich komme ich da mal an.

@Dini1909
Hallo, seit 2015 lese ich hier mit...

Und besonders deine Kommentare sehr gerne. Bin so zu sagen Dini Fan... weiter so ... LG
Ma

@Dini1909
Sorry, da fehlt ein "lese" ....

Mir wurde mal, damals war ich so um die 20 von zwei wildfremden jungen Frauen auf der Straße gesagt dass ich einen sexy Arsch hätte.

Und eine Internetbekanntschaft meinte ich hätte eine tolle beruhigende Stimme und würde sich sogar Rechnungen von mir vorlesen lassen.