Interested schrieb:Hier wird das sehr deutlich. Du möchtest für jmd. Du setzt dich darüber hinweg, was ER möchte! Du bestimmst das im Vorfeld. Du würdest auch eine negative Reaktion auf dich beziehen, dabei geht es dem anderen vielleicht gerade nicht gut und seine Reaktion hat nichts mit dir als Person zu tun.
Nein, das stimmt einfach nicht. Jeder darf, solange nicht anderen geschadet wird (straffällig etc.) wollen selbstverständlich was er möchte. Zu mir darf man gerne ehrlich sein - und das sogar ausdrücklich, da mich ja interessiert wie es meinem Gegenüber geht.
Eine negative Reaktion direkt auf mich beziehe ich selbstverständlich zunächst einmal auf mich, um zu reflektieren. (Täte ich das nicht, würde man mir evl. unterstellen dass mir andere egal wären?) Dass die Reaktion ganz andere Gründe haben kann, ist mir sehr bewusst - es gibt so viele Gründe, wie von dir angesprochen das aktuelle Befinden, psychisch oder körperlich. Jemand grüßt z.B. nicht, weil das Gesicht nicht erkannt wurde (Prosopagnosie, Sehschwäche). Jemand ist kurz angebunden weil... . Alles für mich total verständlich, inklusive, dass mir die Gründe ggf. nicht bekannt sind.
Was ist nun an meinem Wunsch, dass etwas möglichst so rüberkommen sollte wie beabsichtigt, und der Anstrengung bei Bedarf nachzubessern, so unnatürlich, schlecht, ichbezogen? Es handelt sich um den ganz normalen Wunsch eines Menschen dem etwas an Menschen gelegen ist.
Niemandem wird etwas aufgezwungen, wenn man sich ein bisschen (oder auch mehr) Gedanken über sein Verhalten macht.
Interested schrieb:And again. Du drückst deinen Stiefel durch, weil DU meinst, dass es bei den anderen gut ankäme, tut es das nicht, machst du das einfach weiter. EQ würde bedeuten, dass du genau dieses Verhalten erkennst, analysierst und die Befindlichkeiten anderer nicht trotzdem überrennst. Du müsstest dich an dieser Stelle zurücknehmen und nicht einfach bestimmen, dass das, was du machen möchtest, positiv vom anderen empfunden werden sollte. Tut es lt. deiner Beschreibung nicht und trotzdem lässt du nicht davon ab. Das ist auch z.T. übergriffig.
Hier bin ich erstaunt.
Ich drücke nicht mein Verhalten durch, sondern lasse z.B. nicht ein Tier verrecken nur weil andere einen hinterher als Weichei verspotten könnten. Oder mache nicht mit wenn andere über jemanden spotten, auch wenn mich das angreifbar macht. Falls das "Stiefel durchdrücken" ist - es verwundert mich. Was es tatsächlich ist: Zu Werten stehen und diese wichtiger finden als Ansehen, "peers".
Die Hilfe ist nicht für Ansehen bei den "peers", sondern für den Menschen, das Tier mit tatsächlichem Bedarf an Hilfe.
EQ würde bedeuten, dass du genau dieses Verhalten erkennst, analysierst und die Befindlichkeiten anderer nicht trotzdem überrennst.
Ein Mensch mit einem hohen EQ würde also erkennen dass andere einen als Weichei empfinden, wenn man dem Tier hilft oder beim Mobbing nicht mitmacht oder spendet (erkenne ich übrigens auch) - und dann sich nach den "Befindlichkeiten" anderer richten, also, z.B. nicht helfen? Damit man schön beliebt ist in der Gruppe?
Sehr wohl ein häufig beobachtetes Verhalten... (Dem ich mich nicht anschließen möchte, und dazu stehe ich.)
Ein Indiz für hohen EQ ist das übrigens nicht.
Dass andere mein Verhalten positiv zu empfinden haben, ist mir nicht wichtig, sondern ich stehe dazu dass ich helfen wenn nötig.
Übergriffig ist dieses Verhalten auch nicht, da hier die Person/ das Lebewesen der/dem ich helfe und die die es nicht gut findet nicht identisch sind. Exemplarisch: Helfe durch Spende, mache bei Mobbing nicht mit, helfe einem Tier - und wer das nicht gut findet waren z.B. Mitschüler für die das uncooles Weicheiverhalten ist.
Einer Person Hilfe aufzwingen würde ich übrigens nie. Denn das ist klar übergriffig.
Übrigens beziehe ich deine Beiträge auch nicht auf mich im Sinne von abwertend - sondern vermute schlichtweg (wie häufig) geringe Information über Autismus, und anhand der vorhandenen geringen Information dann Interpretation dessen was ich geschrieben habe (genauso wie allgemein häufig: was Autisten kommunizieren) in diese Richtung. Wodurch dann Missverständnisse entstehen, wie auch oben das rein sachliche Missverständnis dass "Person der geholfen wird" und "Person die das nicht gut findet" von dir fälschlicherweise für ein und die selbe gehalten werden, sodass du vermutlich den Eindruck gewinnst, es hier mit einer sehr bestimmenden "Stiefel durchdrückenden" Person zu tun zu haben - anstatt mit jemandem der sich nicht von der Meinung von "peers" davon abhalten lässt, Mitgefühl in die Tat umzusetzen.
Ganz allgemein, bei Interesse am Thema kann es sich ggf. lohnen ich mit den Themen "emotionale vs. kognitive Empathie" und "double empathy problem" zu befassen.