Wird unsere Gesellschaft immer gestörter?

Abgesehen davon, ob nun wirklich vermehrt Persönlichkeitsstörungen auftreten, denke ich liegen viele Ursachen darin, wie man mit dem Thema psychischer Erkrankungen umging!

Manch psychische Störung und Erkrankung kann man durchaus mit Krebs oder einer anderen progressiven Erkrankung vergleichen, wird nicht therapiert, kann sich manch destruktives Verhalten festigen. Eltern sind immer auch Vorbild des Kindes, welches seine Umwelt durch anfängliches Nachahmen des Verhaltens der Bezugspersonen wahrnimmt und kennen lernt!

Haben die Eltern, oder ein im Umfeld des Kindes lebende Bezugsperson Störungen, so erlernt das Kind eben auch dieses Verhalten...es ist also nicht einzig eine Frage der genetischen Disposition, sondern die Frage wie lernen unsere Kinder sich und ihre Umwelt kennen und welches Selbstbild wird entwickelt!

Lingu schrieb:Ich glaube, dass psychisch Gestörte eher einen verminderten Sexualtrieb haben und, vor allem: schon vor dem Geschlechtsverkehr von ihren potenziellen Partnern „aussortiert“ werden – ganz natürliche Reaktion auf Andersartigkeit sind ja abweisende Reaktionen.
Zumindest bei leicht ersichtlichen Störungen.

Das stimmt ich habe zwar nur vergleichsweise leichte Depressionen momentan aber dennoch verspüre ich eine verminderte Libido, die komischerweise aber wieder voll da ist wenn ich mal eine Nacht durchmache und nicht schlafe. Soll auch ein Symptom einer Depression sein ist aber für mich echt übel. Ich könnte jetzt mehr ins Detail gehen aber ums mal so zu sagen, ich muss immer ne Nacht durchmachen um dann am nächsten Tag wirklich befriedigende Orgasmen haben zu können.


Aber mit dem erkennen und "aussortieren" reicht es schon wenn man etwas schüchtern ist..

also mal ganz im ernst ja vorallem die heutige Jugend :D

Lingu schrieb:Ich glaube, dass psychisch Gestörte eher einen verminderten Sexualtrieb haben und, vor allem: schon vor dem Geschlechtsverkehr von ihren potenziellen Partnern „aussortiert“ werden – ganz natürliche Reaktion auf Andersartigkeit sind ja abweisende Reaktionen.
Zumindest bei leicht ersichtlichen Störungen.

Gibt doch auch attraktive Störungen, die beim anderen Geschlecht die Kopulationswilligkeit erst wecken...
Also irgendwelche Typen mit übertreibenem Geltungsdrang, keinem Gefühl für die Belange anderer, also rücksichtslose Narzisten, kommen oft ganz gut weg, was die Pop-Frequenz angeht ... Da Biologie will das so...

Stumpfer, egoistischer und materialistischer ist ne gesamt-gesellschaftliche Tendenz, meiner verzerrten Wahrnehmung nach. Konkurrenz und Statusdenken sind mittlerweile eigentlich überall präsent, nicht nur da, wo es wirklich um was geht.

@ägir

Was ist eine ochlokratie???

Habe ich noch nie gehört.

@Ungustl

Danke, klingt einleuchtend und entspricht so ziemlich der wahrheit...;-) die idios finde ich ja klasse und die 10% demos...die bevölkerung, die für die idios schuftet...

Kann ich gleich besser schlafen, gibt endlich etwas, das meinen empfindunegn entspricht und einen namen dazu hat...;-)

Artula schrieb am 22.10.2014:Führt die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Menschen mit Persönlichkeitsstörung sich fortzupflanzen gepaart mit der hohen Weitergabe der Krankheiten an die nächste Generation möglicherweise dazu dass unsere Gesellschaft immer "gestörter" wird?

@Dr.Thrax

Umwelteinflüsse bewirken genetische Veränderungen. Wüstenfüchse haben große Lauscher, Polarfüchse kleine Ohren. Früher waren Menschen kleinwüchsiger als heute, was am Nahrungsangebot liegt.

Beispiel ADHS

Der Verbrauch des Betäubungsmittels Methylphenidat, das zumest hyperaktiven Grundschülern verabreicht wird, hat sich mit der Zunahme der Diagnosestellung ADHS im letzten Jahrzehnt dramatisch erhöht.

Ich denke, dass Umwelteinflüsse und Modelllernen zur Ausbildung eines ADHS beitragen und diese im Laufe des Lebens erworbenen Anlagen vererbt werden können.

Unser Denken und Fühlen hat zumindest Einfluss darauf, welche Gene aktiviert werden.

Bei der Borderline-Erkrankung und anderen Persönlichkeitsstörungen sehe ich ähnliche Zusammenhänge und zunehmende Verläufe wie bei ADHS.

ja, ich denke schon. Vor allen Dingen durch krankmachende Umwelteinflüsse, die früher weniger waren.

die Gesellschaft wird nicht nur gestörter, sondern auch immer vernünftiger :)

Manchmal habe Ich das Gefühl das Sie definitiv gestörter wird.

Die Menschliche Rasse braucht noch eine ganze weile um "erwachsen " zu werden.
Sind alle diese Hürden irgendwann beseitigt, dann kann die Menschheit endlich zu dem werden wozu Sie das Potenzial hat. ;)

Ein Blick in ein x-beliebiges Geschichtsbuch sagt mir: Nö, nicht gestörter als sonst. Ganz normal verrückt eben. Wie immer.

Hm, gestörter? Eher das Gegenteil möchte ich behaupten.
Ich bin vorhin noch durch die Stadt gelaufen und habe nicht viele gestörte gesehen - eher ein Musterbeispiel des friedlichen Zusammenlebens verschiedener Kulturen und Ansichten.

Ja wie schön dass jeder was beizutragen hat aber keiner auf meinen Eröffnungsbeitrag eingeht. :D

@Dr.Thrax
Mir ist glaube ich nicht ganz klar geworden worauf Du hinauswillst. Der EP geht spezifisch um Borderline, es fiel mir schwer den Bogen zu schlagen welcher die ganze Gesellschaft einbezieht. BPD tritt statistisch nur bei 1-2% der Menschen auf, die Merkmale sind auch überlappend zu ganz anderen Krankheiten so das eine genaue Abgrenzung zusätzlich erschwert wird.

Jetzt kommt noch eine soziale Komponente ins Spiel: nämlich die der Promiskuität. Ich will nun nicht behaupten das es das zu früheren Zeit nicht gegeben hat, aber in einer konservativen Gesellschaft ist die Promiskuität wohl zwangsläufig geringer als in einer sehr liberalen Gesellschaft. Zudem ist sie nicht nur auf Borderliner beschränkt. Wenn mehr Möglichkeiten existieren, dann existieren auch mehr Menschen die diese nutzen.

Die von Dir angeführte Studie kommt m.E. nicht zu absoluten Aussagen, allerdings gibt es eine qualitative Einschätzung mit Ratschlägen für die Behandlung von Borderlinern, sowie Punkten die besonders beachtet werden müssen.

Das nun eine explosive Vermehrung der Borderliner für eine signifikant (messbar) "gestörtere" Gesellschaft sorgen soll wage ich deshalb stark anzuzweifeln. Gefährlicher sind hingegen die Auswirkungen von Stress und Drogenmissbrauch, die zu vermeidbaren Erkrankungen führen und wesentlich mehr Menschen betreffen.

@Dr.Thrax

Mit deinem EP kann ich nichts anfangen. Das solltest du eventuell mit Kommillitonen diskutieren. ;)

Zur Frage: "Gestörter" ist die Gesellschaft sicherlich nicht wesentlich mehr, als noch vor 50 Jahren. Wir leben heute im digitalen Zeitalter, sind hektischer und durch das Internet besser informiert, was der Nachbar, Arbeitskollege oder sonstiger so treibt und wie er denkt.
Da kann man anfänglich schon mal vom Glauben abfallen. Das Internet öffnet Tür und Tor und es gibt nichts, was es nicht gibt.
So blickt man in tiefe seelische Abgründe und/oder lernt die abartigsten Sexualpraktiken kennen, über welche man nicht mal unter vier Augen sprechen würde.
Die vermeintliche Anonymität läßt Menschen offener werden. Ob sie nun gestörter sind, wage ich zu bezweifeln.