Tussinelda schrieb:vielleicht, indem man sich andere Erkrankung vorstellt, bzw. Menschen, mit anderen Erkrankungen.
Wenn jemand Krebs hat würde man ja auch nicht sagen, ich (oder der/die) "ist" Krebs, sondern die Person hat Krebs. Du bist nicht die Erkrankung, Du bist "nur" die Person, die an etwas erkrankt ist. Du hast das weder gewollt, noch beeinflussen können, Du kannst nix dafür, krank geworden zu sein, die Krankheit erzeugt Symptome, nicht Du.
@Tussinelda Möchte Dir gar nicht widersprechen, ist auch sicher lieb gemeint, aber Borderline ist nun mal eine Krankheit, die die Persönlichkeit betrifft, insofern wird der Charakter einer Person mit Borderline eben doch mit, nicht nur, von der Erkrankung geprägt.
Insofern kann man eine Krankheit, die die Persönlichkeit betrifft, leider nicht sauber von der Persönlichkeit trennen, wie man das beispielsweise bei Fußpilz kann.
Ein zentrales Element bei Borderline ist einfach das Thema Nähe und Distanz. Insofern schon mal eine Antwort auf die Eingangsfrage: Mit Bösartigkeit hat das erst mal nichts zu tun.
Es gibt so eine Ausprägung des Vollbildes Borderline, das vielleicht viele Menschen im Kopf haben: Eine sehr launische erscheinende Person, sehr geltungssüchtig, dann wieder zurückgezogen, Stofftiere im Bett, Narben an den Armen, mit sehr instabiler Launenhaftigkeit, die immer wieder in Extreme umschlägt von Leidenschaft bis zur Gewalt.
Ja, das gibt es tatsächlich, über solche Personen wurde die Krankheit mal definiert, aber sie ist nur eine Schattierung von ganz vielen. Und natürlich bringt jeder Mensch, der eine Borderline Persönlichkeit hat, auch ganz andere Eigenschaften mit, die mit Borderline mal gar nichts zu tun haben.
Borderline ist kein unausweichliches Schicksal. Das ist wichtig zu wissen. Zum Einen werden bei sehr vielen Borderline Patienten die Symptome, die bis zum jungen Erwachsenenalter ansteigen, von fast alleine weniger mit fortschreitendem Erwachsenenalter.
Dann gelingt es sehr vielen Borderlinern, die Diagnose anzunehmen, was sie von Menschen mit einer narzisstischen und einigen anderen Störungen unterscheidet. Und mit der Annahme der Diagnose beginnt ja auch die Behandelbarkeit. Insofern
@Lucy.04 Nur Mut, mein Respekt, Dich mit dem Thema hier zu öffnen, Du hast offenbar schon viele Wege hinter Dir, die Dir helfen können.
Es gibt eine andere Seite: Die Anderen. Enge Bezugspersonen leiden sehr oft. Bei einer NPS ist das noch viel ausgeprägter. Ein Mensch hat eine NPS, darunter leiden tun aber zu 98% die Anderen. Bei Borderline ist das weniger ausgeprägt und wirklich mittlerweile verhaltenstherapeutisch gut behandelbar.