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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

110 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Psychologie, Serienmörder ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 14:50
Zitat von paxitopaxito schrieb:Da muss man erstmal hinkommen. Solange wir es mit einer krankheitswertigen psychischen Lage zu tun haben gilt der Fokus erstmal das zu beheben und die Menschen für Ziel- oder Handlungsorientierung wieder zu gewinnen. Das muss kein Gegensatz sein.
Ja, dafür wäre eine ressourcenorientierte Therapie geeignet. Wichtig dabei erscheint mir der Ansatz, nicht ständig nur die Defizite zu betrachten. Die Diagnose hat vielleicht einerseits etwas Befreiendes, weil man nun die Problematik an sich grundsätzlich erkennt und es einen Namen hat, aber die Gefahr besteht, sich im zugewiesenen Krankheitsmodell einzurichten und denjenigen die Schuld zu geben, welche diesen Krankheitsverlauf gefördert haben. Damit wird die Opferhaltung zementiert, anstatt das frühere Opfer rauszuholen aus dem Trauma und ihm die Selbststeuerung zu ermöglichen im erwachsenen Jetzt und dort selbst Verantwortung für das Leben zu übernehmen. Nur dann ist die Arbeit an sich möglich, um in eine Handlungs- und Zielorientiertheit zu kommen.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 14:53
@paxito

Ich würde die Unterschiede nicht zu stark nivellieren.

Bei einer Borderline Störung und noch sehr viel mehr bei einer dissozialen, einer histrionischen und am meisten bei einer narzisstischen PS ist das Risiko als Partner, Elternteil, Kind oder Kollege erheblich Schaden zu nehmen sehr viel höher als bei einem Menschen ohne PS.

Bei einer schweren narzisstischen PS ohne Krankheitseinsicht würde ich die etwa bei 100% verorten.

Natürlich treten auch PS sehr unterschiedlich auf, betreffen sehr unterschiedliche Menschen und haben sehr selten einen Ausprägungsgrad von 100%.

Bei sehr schweren Verläufen ist die Beziehung zu anderen aber signifikant anders als bei Nichtbetroffenen.


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14.10.2022 um 14:58
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Natürlich treten auch PS sehr unterschiedlich auf, betreffen sehr unterschiedliche Menschen und haben sehr selten einen Ausprägungsgrad von 100%.
100% gibt es wohl kaum, denn dann gäbe es überhaupt keine gesunden Anteile.

Man darf nicht vergessen, dass es viele erfolgreiche Narzissten gibt, die durchaus ausreichend angepasst sind und in deren Umfeld viele auch profitieren. Vielleicht nicht emotional, aber wirtschaftlich.


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14.10.2022 um 15:05
@Laura_Maelle

Natürlich gibt es Leute, die auch von ausagierenden Narzissten bis zu einem gewissen Grad profitieren, das können zB Aktionäre sein.

Man darf aber auch nicht all die Opfer vergessen, die ausagierende Narzissten hinterlassen. Die zählen auch. Und da finde ich es immer ziemlich billig, wenn die Emotionalität zB eines Narzissten oder einer Narzisstin sehr in den Fokus gestellt werden.

Zumindest bei einer NPS sehe ich die Anteile so verteilt:

Der oder die eine haben eine NPS, das Leiden haben aber die Anderen.

Natürlich weiss, ich nicht, ob Putin eine NPS hat. Der wird auch niemanden so weit an sich rankommen lassen, dass irgendjemand seriös eine Diagnose stellen könnte. Aber wenn es so wäre: Dann hätte er eine NPS, aber die Einberufenen, die Verhafteten, die Bürger der Ukraine haben das Leiden, nicht er. Und wenn der auch mal schlechte Laune hat, interessiert mich das weniger als der berühmte Sack Reis in China.

Und solche Leute in weniger exponierten Positionen findet man auch im real life. Und ob die dann mal schlecht drauf sind, finde ich auch völlig irrelevant im Vergleich zu dem, was sie anrichten.

Wie gesagt, war ein Exkurs zur NPS, hat fast nichts mit Borderline zu tun außer dem Cluster und ganz sicher nichts mit der freundlichen Thread Erstellerin.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 15:14
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wie gesagt, war ein Exkurs zur NPS, hat fast nichts mit Borderline zu tun außer dem Cluster und ganz sicher nichts mit der freundlichen Thread Erstellerin.
Ja, ist zum Glück ein Extremfall, der bei Borderline überhaupt nicht zutrifft. Ich kenne ein paar Borderliner. Borderline ist nicht gleich Borderline. Das muss ich auch dazu sagen. Borderliner können durchaus auch Opfer ihrer Borderline-Dynamik werden, indem sie sich im Symbiose-Wunsch stark einbinden lassen und von unguten Personen abhängig werden, z. B. einen Schläger-Typen als Ehepartner. In einer solchen Situation ist es dann überhaupt nicht so, dass sie den Schaden anrichten, sondern sie versuchen, eine solche ungute Beziehung aufrechtzuerhalten, auch wenn es für sie viel Leid bedeutet.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 15:39
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ja, dafür wäre eine ressourcenorientierte Therapie geeignet.
Nicht zwingend. Um Ressourcen nutzen zu können, um handlungsfähig zu werden brauchst du in akuten Lagen eben erstmal eine Behebung der im Weg stehenden Defizite. Etwa durch eine medikamentöse Behandlung. Das was du willst, ist eben oft erst der zweite Schritt.
Ganz konkret: einen Borderliner mit akuten Suizid Gedanken und erheblicher Gefahr der Selbstverletzung brauchst du keine Handlungskompetenzen vermitteln. Das ist da einfach nicht sinnvoll.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:aber die Gefahr besteht, sich im zugewiesenen Krankheitsmodell einzurichten
Ja, sicher. Wenn du für sowas aber die Möglichkeit hast, hast du schon ne gewisse Sicherheit.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:und noch sehr viel mehr bei einer dissozialen, einer histrionischen und am meisten bei einer narzisstischen PS
Um die geht es hier aber nicht und es ist sinnlos da alles in einen Topf zu werfen. PS ist nicht gleich PS.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Bei einer Borderline Störung [..] ist das Risiko als Partner, Elternteil, Kind oder Kollege erheblich Schaden zu nehmen sehr viel höher als bei einem Menschen ohne PS.
Das behauptest du immer wieder und es widerspricht meiner praktischen Erfahrung sowohl privat wie beruflich. Beleg bitte.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 15:50
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nicht zwingend. Um Ressourcen nutzen zu können, um handlungsfähig zu werden brauchst du in akuten Lagen eben erstmal eine Behebung der im Weg stehenden Defizite. Etwa durch eine medikamentöse Behandlung. Das was du willst, ist eben oft erst der zweite Schritt.
Ganz konkret: einen Borderliner mit akuten Suizid Gedanken und erheblicher Gefahr der Selbstverletzung brauchst du keine Handlungskompetenzen vermitteln. Das ist da einfach nicht sinnvoll.
Ressourcen sind ja viel mehr als Handlungskompetenz, das kann auch in gegenteiligen, eher Ruhe vermittelnden Ressourcen bestehen. Nur Medikamente wäre aber schon zu wenig, auch im ersten Ansatz. Das reicht nicht.


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14.10.2022 um 16:33
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ressourcen sind ja viel mehr als Handlungskompetenz
Das habe ich nicht behauptet.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Nur Medikamente wäre aber schon zu wenig
Habe ich auch nicht behauptet.
Ich bitte darum mir keine allgemeinen Aussagen zu unterstellen, wenn ich auf ein konkretes Beispiel eingehe. Im Gegenteil wäre es jetzt an dir zu zeigen wie du in einer akuten Phase - etwa dem gebrachten Beispiel - deinen Ansatz überhaupt verfolgen willst. Erstmal geht es um eine Stabilisierung des Menschen und das ist ganz notwendig defizitorientiert (nicht ausschließlich, aber primär). Wenn du das anders siehst, sag bitte mal wie das praktisch auszusehen hat. Wie „coacht“ man einen Borderliner mit Suizidgedanken?


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 16:37
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ressourcen sind ja viel mehr als Handlungskompetenz, das kann auch in gegenteiligen, eher Ruhe vermittelnden Ressourcen bestehen
Du scheinst sehr offensichtlich nicht begriffen zu haben, warum man bei einem suizidalen Patienten nicht in erster Linie die "Handlungskompetenz" fördern sollte.

Wenn die "Ressource Ruhe" zur Ewigen wird, bringt das nur Ärger mit der Versicherung, denn danach ist eine weitere Heilung ausgeschlossen. Egal, ob diese "nur mit Medikamenten" oder mit der Makramee-Blumenampel aus der Ergotherapie erreicht wurde.
Wenn ich das richtig sehe, kamt ihr über "gut, wenn eine Diagnose vorliegt" auf diesen Aspekt
und du bist über "aber besser nicht darin einrichten" zu diesem Punkt gelangt.
Das mag nicht ganz verkehrt sein, aber deine Sicht geht von einem unabhängigen Erwachsenen
als Ausgangspunkt aus - dabei wäre es das Ziel.

Da liegt der Haken, denke ich. Aber es geht ziemlich weit ins o.t. - allein schon weil es (auch) das Thema "Ohnmacht" ausblendet,
das evtl. eine Verbindung zu der Empfindung von @Lucy.04 - der Wut und der Furcht, ein "böser Mensch" zu sein - darstellen könnte.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Erstmal geht es um eine Stabilisierung des Menschen und das ist ganz notwendig defizitorientiert (nicht ausschließlich, aber primär).
Jep. Wobei "defizitorientiert" natürlich nicht so nett klingt wie "Trost", aber halt die professionelle Version ist.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wie „coacht“ man einen Borderliner mit Suizidgedanken?
So, wie Igel Liebe machen: ganz vorsichtig.


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14.10.2022 um 16:49
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich bitte darum mir keine allgemeinen Aussagen zu unterstellen, wenn ich auf ein konkretes Beispiel eingehe. Im Gegenteil wäre es jetzt an dir zu zeigen wie du in einer akuten Phase - etwa dem gebrachten Beispiel - deinen Ansatz überhaupt verfolgen willst. Erstmal geht es um eine Stabilisierung des Menschen und das ist ganz notwendig defizitorientiert (nicht ausschließlich, aber primär). Wenn du das anders siehst, sag bitte mal wie das praktisch auszusehen hat. Wie „coacht“ man einen Borderliner mit Suizidgedanken?
Ich habe in meiner großen Patch-Work-Familie auch Borderliner und stand schon oft vor dieser Situation und es gelang mir sehr gut, das über Jahre hinweg, dies alles durch ein ressourcenorientiertes Denken. Der Vorteil ist sicher bei mir, dass ich als Privatmensch wirklich den Menschen mit allen seinen gesunden Anteilen sehe und nicht nur den defizitären Patienten, wie es Berufsleute im Gesundheitsbereich vorwiegend tun. Und das spüren die Betroffenen auch, dass sie wirklich echte Zuneigung erhalten und sie als volle, facettenreiche Persönlichkeiten gesehen werden.

Du sprichst davon, die Krankheit zuerst medikamentös und klinisch beheben zu wollen, bevor die eigentliche ressourcenorientierte Therapie stattfinden kann. Aber Borderline ist nicht vollständig heilbar. Das müsstest Du eigentlich wissen. Der grundlegende Persönlichkeitstyp ist an sich auch nicht krank, sondern nur die überspitzte Extremform. Jeder Mensch gehört in eine dieser Schubladen, mehr oder weniger akzentuiert.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 17:20
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Der Vorteil ist sicher bei mir, dass ich als Privatmensch wirklich den Menschen mit allen seinen gesunden Anteilen sehe und nicht nur den defizitären Patienten, wie es Berufsleute im Gesundheitsbereich vorwiegend tun.
Ich glaube nicht das man private Beziehungen etwa familiäre mit einer professionellen Beziehung vergleichen kann oder sollte.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:nicht nur den defizitären Patienten, wie es Berufsleute im Gesundheitsbereich vorwiegend tun. Und das spüren die Betroffenen auch, dass sie wirklich echte Zuneigung erhalten und sie als volle, facettenreiche Persönlichkeiten gesehen werden.
Tut mir Leid aber das empfinde ich als völlig verdreht. Es ist nicht Aufgabe von Therapeuten, Ärzten oder Pflegern Zuneigung zu empfinden und dem Ausdruck zu verleihen. Kann es auch nicht. Das sind keine Freunde oder Familienangehörige.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Du sprichst davon, die Krankheit zuerst medikamentös und klinisch beheben zu wollen
Du schiebst mir wieder was unter. Wo, an welcher Stelle schreibe ich sowas? Ich schrieb von akuten Zuständen die oft eben erstmal eine Behebung von Defiziten erfordern, bevor man da weiter gehen kann. Das sind ja vorwiegend die Momente wo man professionelle Hilfe braucht und sie in Anspruch nimmt.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Der grundlegende Persönlichkeitstyp ist an sich auch nicht krank, sondern nur die überspitzte Extremform. Jeder Mensch gehört in eine dieser Schubladen, mehr oder weniger akzentuiert.
Wie sprechen aber nicht mehr von Typen sondern von Störungen. Und das ist ein elementarer Unterschied, der Fokus liegt dann auf dem Leidensdruck für den Betroffenen oder sein Umfeld. Was du da schreibst ist Wellness Psychologie, Lebensberatung oder sowas. Eine konkrete Antwort, was man damit in einer akuten Krise anfangen soll bleibst du schuldig.


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14.10.2022 um 17:33
Zitat von paxitopaxito schrieb:Eine konkrete Antwort, was man damit in einer akuten Krise anfangen soll bleibst du schuldig.
Ich habe Deine Frage durchaus beantwortet. Ich stand schon oft vor dieser Situation, dass ein Borderliner, mit dem ich verwandt oder befreundet bin, mich kontaktierte, weil gerade Suizidgedanken akut im Vordergrund standen. ich habe mich ressourcenorientiert verhalten, d. h. meinem Gegenüber all die positiven Seiten aufgezeigt, all die Gründe, um dem Leben eine Chance zu geben und sich selbst nicht aufzugeben.

Die TE hier hat sicher eher Privatleute hier im Forum gefragt und weniger Berufsleute, denn das könnte sie ja z. B. direkt in einer Fachklinik tun. Also bitte schreib hier nicht als Berufsperson, sondern als Privatperson, die sich wirklich für die TE interessiert. Deine Sätze wirken auf mich gerade sehr steril und inhuman. Das zeigt mir wieder, wie sehr die Gesundheitsberufe Weiterbildung benötigen. Ich habe sehr viel zur Fachthematik gelesen. Du scheinst nicht auf dem neuesten Stand zu sein.


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14.10.2022 um 18:22
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich habe Deine Frage durchaus beantwortet. Ich stand schon oft vor dieser Situation, dass ein Borderliner, mit dem ich verwandt oder befreundet bin, mich kontaktierte, weil gerade Suizidgedanken akut im Vordergrund standen.
Nochmal: das ist nicht vergleichbar. Du kritisierst einen professionellen Berufsstand dafür, das er mit Patienten nicht so umgeht wie du mit Freunden oder Familienangehörigen. Das ist einfach völlig falsch, dein Arzt, Therapeut oder Pfleger ist in dieser Funktion weder Freund noch Angehöriger. Das zu vergleichen ist grundverkehrt.
Denkst du nicht das jemand in einer psychischen Notlage einen Unterschied sieht zwischen einem Telefonat mit einem Freund oder mit einem Arzt? Das er von beiden völlig berechtigt unterschiedliches erwarten darf?
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Die TE hier hat sicher eher Privatleute hier im Forum gefragt und weniger Berufsleute, denn das könnte sie ja z. B. direkt in einer Fachklinik tun.
Es ging um deine wiederholte Kritik an medizinischem Personal und an der Art und Weise wie therapiert wird. Als Grundlage ziehst du private Beziehungen ins Feld und deine persönlichen Erfahrungen. Das ist freundlich ausgedrückt etwas schräg.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Also bitte schreib hier nicht als Berufsperson, sondern als Privatperson, die sich wirklich für die TE interessiert. Deine Sätze wirken auf mich gerade sehr steril und inhuman.
Bitte? Ich hab mich gegenüber der TE völlig privat geäußert, lies nach. Da ging es um meine gescheiterten Beziehungen. Meine Kritik gilt deinen kruden Aussagen die sich ganz deutlich gegen Fachpersonal richten. Und damit sprichst du mich eben direkt als solches an.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich habe sehr viel zur Fachthematik gelesen. Du scheinst nicht auf dem neuesten Stand zu sein.
Da wird das Huhn in der Pfanne verrückt. Erst kritisierst du mich dafür das ich fachlich argumentiere und dir deine Argumentation mit persönlichen Erfahrungen im Freundschafts- und Verwandtenkreis zerbrösel, um mir anschließend fachlich Inkompetenz vorzuwerfen? Ich hab dich mehrfach gebeten konkret und fallbezogen zu argumentieren, aufzuzeigen wie du dir da ein therapeutisches Verhältnis in Akutsituationen vorstellst das primär ressourcenorientiert ist. Dazu kam immer noch nix, außer ein völlig verfehlter Vergleich. Wenn du so firm und uptodate bist, solltest du das schon zeigen können.


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14.10.2022 um 18:48
@paxito
Ich habe nicht gesagt, dass alle Fachpersonen defizitorientiert vorgehen, es kommt langsam ein Umdenken, das aber bei Dir offenbar noch nicht angekommen ist. Ich habe mich sehr neutral und allgemein ausgedrückt in Bezug auf das System. Du beziehst das viel zu sehr auf Dich persönlich, wobei ich aber sagen muss, jetzt, nachdem Du Dich so unterkühlt über Patienten in Deinem Patientenbereich geäußert hast, dies meiner Ansicht nach meine Sichtweise bestätigt. Empathie ist auch im Beruf wichtig, finde ich. Weiter werde ich Dir nicht antworten, bin aber schon etwas überrascht, dass Du als eher spirituell orientierter Mensch derart einseitige, veraltete Fachmeinungen vertrittst. Da ist Dir offensichtlich einiges an Fachliteratur entgangen.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 19:25
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich habe nicht gesagt, dass alle Fachpersonen defizitorientiert vorgehen, es kommt langsam ein Umdenken, das aber bei Dir offenbar noch nicht angekommen ist.
Jesses, das man ressourcenorientiert arbeitet ist jetzt keine neue Entwicklung, das gilt seit Jahrzehnten und war integraler Bestandteil meiner Ausbildung. Was soll also dieser erneute Vorwurf an mich verbunden mit einer erneuten Unterstellung?
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:dass alle Fachpersonen defizitorientiert vorgehen
Hab ich auch nie im Leben behauptet. Ich sagte das es eben häufig in der Praxis so ist, dass du erstmal Defizite beseitigen musst um überhaupt weiter zu kommen. Und dass dann eine defizitorientierung schlicht nötig ist. Menschen „therapiefähig“ zu bekommen ist da der Ansatz.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich habe mich sehr neutral und allgemein ausgedrückt in Bezug auf das System. Du beziehst das viel zu sehr auf Dich persönlich, wobei ich aber sagen muss, jetzt, nachdem Du Dich so unterkühlt über Patienten in Deinem Patientenbereich geäußert hast, dies meiner Ansicht nach meine Sichtweise bestätigt.
Du hast mit Unterstellungen angefangen, hast professionelle Beziehung mit privaten gleichgesetzt und gehst nun ganz dreist zu Beleidigungen über. Und das obwohl ich dir nicht mal grundsätzlich widersprochen habe, sondern nur auf bestimmte Situationen hingewiesen hab. Darauf das man nicht den zweiten Schritt vor dem ersten macht. Wenn du dich da selbst als neutral wahrnimmst, sorry da stimmt was mit der Eigenwahrnehmung nicht.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Empathie ist auch im Beruf wichtig, finde ich.
Da sind wir einer Meinung. Wahrscheinlich wolltest du mir auch hier wieder Gegenteiliges unterjubeln. @Laura_Maelle hör doch bitte damit auf mir Sachen unterschieben zu wollen, die ich nie sagte.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Weiter werde ich Dir nicht antworten, bin aber schon etwas überrascht, dass Du als eher spirituell orientierter Mensch derart einseitige, veraltete Fachmeinungen vertrittst. Da ist Dir offensichtlich einiges an Fachliteratur entgangen.
Und noch ein Seitenhieb gegen meine Fachkompetenz, die du scheinbar nach wenigen Sätzen des Meinungsaustauschs und des Widerspruchs gegen deine Aussagen beurteilen kannst. Als Fachfremde. Du hast Recht wir lassen das an der Stelle lieber.


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14.10.2022 um 19:42
@paxito
Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen (Geldausgaben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, „Essstörungen“). Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.

Quelle: https://www.bionity.com/de/lexikon/Borderline-Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung.html

Das soll erst mal als Anhalt dienen. Die oben aufgeführten möglichen 5 selbstschädigenden Bereiche von denen 2 erfüllt sein müssen im Rahmen der Diagnosestellung sind ja nicht nur selbstschädigend, sondern erzeugen erhebliche Kollateralschäden.

Wie zB soll riskantes selbstschädigendes Geldausgeben in einer Zugewinngemeinschaft funktionieren ohne auch den Partner mit zu schädigen?

Eine mögliche extreme Form ist die Falschbeschuldigung. Da schlage ich den wikipedia Eintrag 'Justizirrtum um Ralf Witte' vor, den ich gerade nicht verlinken kann.


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14.10.2022 um 19:47
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ja, ist zum Glück ein Extremfall, der bei Borderline überhaupt nicht zutrifft. Ich kenne ein paar Borderliner. Borderline ist nicht gleich Borderline. Das muss ich auch dazu sagen. Borderliner können durchaus auch Opfer ihrer Borderline-Dynamik werden, indem sie sich im Symbiose-Wunsch stark einbinden lassen und von unguten Personen abhängig werden, z. B. einen Schläger-Typen als Ehepartner. In einer solchen Situation ist es dann überhaupt nicht so, dass sie den Schaden anrichten, sondern sie versuchen, eine solche ungute Beziehung aufrechtzuerhalten, auch wenn es für sie viel Leid bedeutet.
Da kann ich dir nur beipflichten und danke für deinen Beitrag
Borderline ist eine Diagnose, die Betroffenen ihr Leben lang anhängen, ohne ihn Erwägung zu ziehen, dass sie ein ganz normales Leben führen könnten, wenn man sie dann lässt und ihnen die Diagnose nicht immer unter die Nase hält, um eigene Schwächen damit zu vertuschen.

Borderline betrifft doch mehr weibliche Personen oder irre ich mich?


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 19:52
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wie zB soll riskantes selbstschädigendes Geldausgeben in einer Zugewinngemeinschaft funktionieren ohne auch den Partner mit zu schädigen?
Ich kenne auch geizige Borderliner, das ist wirklich nicht bei jedem Borderliner so. Das ist wie gesagt nur ein grobes Krankheitsmodell, das es in dieser Reinform nicht gibt im realen Leben. Ich finde es mehr als bedenklich, dass Du jetzt durch diese Brille Menschen mit Borderline betrachtest, als hätten sie nicht auch noch ganz andere Eigenschaften, liebenswerte, gesunde, kreative, voller Ressourcen. Ich finde den Verlauf des Threads sehr traurig und gegenüber Menschen mit Borderline diskriminierend. Es entspricht nicht dem breiten Spektrum von Borderline, das sich nicht nur aus einem Cluster speist, sondern noch andere Anteile aufweist, die mehr in die Angst und Abhängigkeit oder Zwänge führen. Es sind Menschen, die Hilfe und Verständnis brauchen und keine Dämonisierung.


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14.10.2022 um 19:59
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Borderline betrifft doch mehr weibliche Personen oder irre ich mich?
Bei Männern nennt man es eher dissoziale oder antisoziale PS.
Ich finde auch, dass die Vorurteile gegenüber Borderlinern den Betroffenen nicht helfen.


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Neigen Menschen mit Borderline dazu, böse zu sein?

14.10.2022 um 20:09
@Laura_Maelle

Man kann ja kaum über Borderline PS diskutieren, ohne mögliche typische Verhaltensweisen zu erwähnen und auch die Auswirkungen auf ihre Umgebung.

Verständnis erzeugt man ja nicht dadurch, dass man mögliche Fakten ignoriert.

Dass die typischen Verhaltensweisen nicht aus Bösartigkeit resultieren, sondern eben in der Struktur der Erkrankung liegen und jeweils ganz individuell ausgeprägt sind und vor allem therapeutisch angehbar sind, ist ja auch ein wichtiger Teil der Wahrheit.

Auf der anderen Seite sollte jeder, der darüber nachdenkt, eine Beziehung mit einem Menschen mit einer BPS einzugehen, sich auch klarmachen, was das für ihn bedeuten kann, insbesondere wenn es mal schlecht läuft.

Und Symptome, die auftreten können, nicht bei jedem müssen, sind keine Vorurteile.


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