Remote arbeiten in der IT

Mich würde es interessieren, ob's hier in der Runde Leute gibt, die freiberuflich in der IT arbeiten, als Programmierer oder Designer oder dergleichen und die einen Großteil ihrer Arbeitszeit "remote", sprich Zuhause oder im Homeoffice arbeiten. Und dabei würde mich speziell interessieren, wie die das mit der Projekt- bzw Auftragsakquise handhaben.
Also ob das v.a. Stammkunden sind, oder ob es hierfür irgendwelche speziellen mir nicht bekannten Web-Plattformen gibt.
Ausserdem wäre interessant, in welchem Bereich man da am besten arbeitet.
Bei Webdesignern bzw - entwicklern soll das gar nicht so selten sein.
Ich arbeite in einem Bereich, wo man meist 40h die Woche "beim Kunden" ist, was mit viel Fahrerei und ständigem Team-Integrationsgedoens und dem damit einhergehenden sozialen Rumgezicke verbunden ist.
Auf beides hab ich immer weniger Böcke, ich würde lieber von Zuhause arbeiten, und nur einmal die Woche zum Kunden. So von wegen angenehmere, ausgewogenere Work-Life-Balance.
Allerdings gibt es solche Projekte in meinem Bereich zu wenig.

Also daher noch mal die Fragestellung auf den Punkt gebracht: Wer von euch arbeitet als IT'ler Zuhause und wie stellt man das an, dass es klappt?

@z3001x
Ich arbeite als IT-ler

1. Programmierer != IT
2. Designer noch viel weniger IT
3. IT (Informationstechnik) = Beim Kunden Systeme Warten, in Firmen / Rechenzentren Server aufsetzen und warten, Netzwerke einrichten, Kollegen bei Problemen helfen, nervige Active Directory Aufgaben etc. + viele Überstunden. Da ist Home Office unmöglich, da du von Zuhause schlecht an die Server Hardware kannst.
4. Setzen sehr wenige Firmen auf Home Office, da auch bei Entwicklern eine gute direkte Kommunikation zwischen Kollegen das A und O ist. Unsere Entwickler haben sogar sehr oft Meetings und sitzen häufig zusammen. Sowas wie Home Office trifft man eher im Journalismus an.

Hast du denn ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Software Engineering oder Webdesign?

Ich mach auch beruflich "was mit Computern" un kann mich daher hier durchaus angesprochen fühlen.
Prinizpiell ist das natürlich immer möglich Remote zu arbeiten, gerade im Bereich der Softwareentwicklung habe ich hier viele Kollegen, die 2-3 Tage die Woche Homeoffice betreiben und dann per Telefon zugeschaltet werden, sofern nötig. Also die Technik steht da nicht im Wege, viel mehr muss dein Arbeitgeber diesem auch zustimmen bzw. es dir erstmal technisch ermöglichen.
Allerdings bin ich der Meinung, dass man gerade in der IT-Branche flexibel sein sollte, sich schnell auf neue Projekte und damit auch neue Kollegen einlassen sollte. Niemand wird 40 Jahre lang nur JAVA-Code tippseln, dafür ist diese Branche auch zu schell lebig.
Außerdem sollte man jederzeit dazu in der Lage sein, sich auch in ein neues Team optimal integrieren zu können.

Kannst dich ja mal bei XING anmelden und ein entsprechendes Profil anlegen, da könntest du durchaus erste Kontakte knüpfen in deine Wunschrichtung.

Des Weiteren gibt es auch spezielle Firmen, die bspw. gezielt Authisten einstellen, die dann von zu Hause aus komplett selbständig an Projekten mitarbeiten, ohne mit anderen Menschen in Kontakt kommen zu müssen. Mir ist klar, du bist kein Authist, aber das zeigt, das es eben auch möglich ist.

@Aniara
Da hast du in dem Bereich komplett andere Erfahrungen als ich. Bei allen Entwicklern die ich kenne ist Home Office ein no-go.

Aniara schrieb:Niemand wird 40 Jahre lang nur JAVA-Code tippseln

Als ob es in 40 Jahren noch Java gibt :D

Mein Freund ist auch Programmierer, und arbeitet nur von zu Hause aus. Alle heiligen Zeiten gibt's mal ein Meeting. Scheint ganz gut zu funktionieren.

Ich bin Administrator, muss aber ständig (während der 40h) vor Ort sein, weil ich (leider) der Einzige bin, der sich mit der HW auskennt und auch die User oft die Clients verdaddeln, so dass dann Turnschuhadministration anfällt. Die grundlegenden Dinge, wie Servereinstellungen, Firewall, ADS etc. habe ich auch schon dann und wann von zu Hause aus erledigt. Alles möglich und eine Frage der Arbeit an sich. Ich könnte es mir aber nicht leisten, komplett Homeoffice zu machen, da hier im Büro einfach zu viel anfällt, was sich nicht remote korrigieren lässt.

Fennek schrieb:Da hast du in dem Bereich komplett andere Erfahrungen als ich. Bei allen Entwicklern die ich kenne ist Home Office ein no-go.

Es ist auch nicht so ohne Weiteres möglich einfach eine Homeoffice-Stelle zu bekommen. Viele der "betroffenen" Kollegen sind weiblich und haben Kinder zuhause, weshalb die Genehmigung von Home Office in diesen Fällen kein Problem war/ist. Ich selbst würde das natürlich nicht so ohne Weiteres genehmigt bekommen. "Zuhause arbeiten" kommt bei mir nur dann vor, wenn ich bspw. Rufbereitschaft habe und dann tatsächlich in Aktion treten muss.
Ich finde es aber besser vor Ort zu arbeiten, dort hast du die Kollegen um dich herum und kannst ganz leicht Fragen stellen oder Themen besprechen. Klar hat es natürlich auch Nachteile, aber ich nehme gerne die rund 1-stündige Fahrt jeden Morgen und jeden Mittag in Kauf.

Fennek schrieb:Als ob es in 40 Jahren noch Java gibt :D

Wer weiß, ich habe mit JAVA derzeit wenig am Hut. :D

@z3001x
Sowas wie Home Office trifft man eher im Journalismus an.

Muss @Fennek recht geben, im Media-Metier ist HO recht häufig, allerdings auf Vetriebsseite, weniger bei den Redakteuren. Allerdings kenne ich es von meinen Kunden, dass deren IT-Vertriebler bzw. Marketingleute nicht selten im HO arbeiten bzw. es ergänzend in Anspruch nehmen. Mit deinem Background könntest du dich evtl. in die Richtung orientieren, sofern es was für dich wäre.

Naja wenn du selbständig bist, ist dein home dein office :troll:....also wenn du dich alleine als freelancer durchschlägst. Kann man als Webdesigner recht gut finde ich......klar muss man sich mal mit dem kunden treffen, aber das lässt sich bei guter kommunikation auf ein minimum reduzieren.
zusatz zu kommunikation:
Bei solchen gesprächen würde ich immer protokoll führen und am ende den kunden fragen....so richtig? dann ersparst du dir nervige behauptungen wie.........."so habe ich das nicht gewollt" dann sagst du einfach guckst du protokoll.

ich finde es persönlich besser arbeitsplatz und zu hause räumlich zu trennen.

@geemaj0r

so dass dann Turnschuhadministration anfällt


War auch ne Zeitlang IT-Admin, aber den Begriff hab ich noch nicht gehört. Kann mir zwar darunter was vorstellen - aber was meinst den DU damit?

@afkai
Den Begriff kenne ich. Na die Turnschuhe anziehen und zu den Geräten watscheln. :-)

Bin auch in der IT tätig. Meist KMUs und es kommt vor, dass ich im "Homeoffice" arbeite. Aber
das ist eher in der Nacht der Fall. Serverwartung etc.

Aber da bei mir viel Kundenkontakt besteht, ist es einfacher nicht im Homeoffice zu arbeiten. Für mich jedenfalls.

Könnte mir nicht vorstellen alles von zu Hause aus zu regeln. Wäre mir dann zu "Stressig"

Cheers

@afkai
@valkosh
Bingo. Turnschuhadministration bezieht sich auf die Administration an verschiedenen Geräten ohne Remotezugriff. Sprich: Laufen, laufen, laufen. :D

@all
Also erst mal ein dickes Dankeschön, an alle, die sich bisher beteiligt haben.

Was jetzt unter IT zu verstehen ist, was nicht, scheint kontrovers zu sein, ich dachte bislang und denke noch, das Programmieren bzw Software-Entwicklung schon ein IT-Beruf ist, aber das kann man von mir aus anders sehen ;)
Also ich bin kein Berufseinsteiger oder so, ich mach die Chose schon einige Jahre, an die 15 etwa.
Die letzte Hälfte davon als "Freelancer" im Projektbusiness, wo meistens irgendwelche Vermittlungsagenturen zwischen geschaltet sind (Hays, Gulp, Goetzfried, computerfutures, und tausend andere).
Die meisten Projekte gehen so ein halbes Jahr irgendwo in Deutschland oder umliegendes Ausland und man ist oft 5 Tage die Woche irgendwie sonstwo und nur am WE daheim, und das ist mir zu doof bzw anstrengend geworden. Privatleben leidet deutlich.

Mir ist schon klar und ich kenn es auch meist so, dass in grösseren Projekten alles im Team abläuft und ein Meeting das andere ablöst, die Architekur ständig neudefinitiert wird, Powerpoint-Ästhetik und viele wohlklingende Buzzwords zum Besten gegeben werden. Wenn man es aber mal netto betrachtet, wird da recht viel heisse Luft bewegt. Aber so läuft der Hase nun mal fast überall.

Ich kenne allerdings einige Kollegen, die eine ruhigere Kugel schieben und eben das Glück oder Geschick haben, einiges bzw das meiste von zuhause zu machen und eben nur ein- zweimal/Woche beim Kunden zu erscheinen und auch das nicht mal unbedingt den ganzen Tag.
Allerdings haben die auch stabile langjährige Kundenkontakte aufgebaut, vll sollte ich mich darin mehr bemühen.
Ich hatte solche Kunden zwar auch, aber die haben alle zu schlecht gezahlt, wie ich zumindest zeitweise fand. Und die die gut zahlen wollen halt meist Vorort. Zwickmühle.

Letztendlich geht's mir darum, in Erfahrung zu bringen, was die freelancenden Programierer, die überwiegend zuhause arbeiten können, für Programmiersprachen einsetzen oder in welchem Umfeld sie sich bewegen (also ob Anwendungsentwicklung, Datenbanken, Web, Apps, embded etc pp) bzw ob's an den technischen Skills, auf die man momentan abonniert ist, liegt, oder eher am kommunikativen/sozialen Geschick.

Ich hab öfters Web- oder auch C-Entwickler kennengelernt, die z.B . in Spanien leben, aber für deutsche Kunden arbeiten und logischerweise fast alles über's Internet abwickeln. So was würde ich mir auch wünschen, und wenn es sein müsste würde ich mich auch umsatteln dafür, von C#/.NET-Anwendungsentwicklung zu whatsoever. Webentwicklung war bislang nicht so mein Ding, C/C++ schon eher, aber wenn man damit den Regler weiter Richtung Homeoffice schieben kann, würd ich es mir aneignen wollen. Naja letztendlich geht's darum, wie der Markt dafür ist und auch wie langjährig man seine Kunden kennt und die einen.

Fennek schrieb:Als ob es in 40 Jahren noch Java gibt :D

Cobol gibt's schon 55 Jahre - ist immer noch nicht ausgestorben.
Die Cobol-Programmierer schon eher :D

C gibt's schon 45 Jahre, C++ 35, Java bereits so 25 Jahre.

So weit verbreitet wie das ist, würde ich fast denken das hält sich genauso wie Cobol...

z3001x schrieb:Also daher noch mal die Fragestellung auf den Punkt gebracht: Wer von euch arbeitet als IT'ler Zuhause und wie stellt man das an, dass es klappt?

Musst nur genug Aufträge haben, dann kann es laufen.
Webdesign oder Printdesign gibet zu viele Portale die Wettbewerbe bzw. Ausschreibungen anbieten, wo sich der Kunde das Beste raussuchen kann.

Ansonsten, "Betriebsgeheimnisse" wird dir hier keiner verraten, dann wäre er ja blöd.

Ich mach genau das, was du vorhast, aber leider verlangt dieser liebe Staat Krankenkassen - und Rentenbeiträge und da wird`s dann am Monatsende gefährlich!^^

@z3001x
Ich würde mal bei Open-Source-Foren rumfragen. Dort treiben sich oft Homeworker in dem Bereich herum, weil sie die Open Source für ihre jeweiligen Projekte nutzen, z. B. Contao.org, damit lässt sich viel machen, ist auch gerade unter Profis beliebt. Toll finde ich, wie man dort eingebunden wird, so könntest Du einiges dazulernen. Es gibt auch Treffen und sogar einen Verein. Ich bin auch dabei, bin allerdings in dem Bereich Laie.