In einer WfbM an einem Tag 20 verschiedene Aufträge schaffen?

Also wenn bei einer großen Werkstatt für behinderte Menschen z.B. für die Abteilung Verpackung 20 Aufträge von 20 Kunden in Lager zur Verfügung stünden, könnte man als Mensch mit einer Behinderung an einen Tag 20 verschiedene Aufträge schaffen oder wäre sowas überfordernd? Wären 20 Aufträge stressiger, wie wenn man an einen Tag bei 1-3 Aufträgen mitarbeiten würde?

Wenn Person XY 8 Stunden arbeitet, also von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr und pro Stunde bei 2-3 verschiedenen Aufträgen mitmacht z.B. eine Palette von Kunde A anfangen und fertig machen, dann mit Kunde B anfangen usw.

Was meint Ihr? Wie viele verschiedene Aufträge könnte ein Mensch mit einer Behinderung maximal am Tag schaffen?

Was wäre der Unterschied bei einer körperlichen Behinderung, geistigen Behinderung oder psychischen Erkrankung wie z.B. Autismus?

Wie sind Eure Erfahrungen?

Entschuldigung, aber ich finde die Frage ziemlich blöd und irgendwie auch herablassend gegenüber Menschen mit Behinderungen.

Es gibt nicht die Eine Behinderung. Es gibt unzählige verschiedene, die alle in ihrer Art und Ausprägung unterschiedlich sind und auch auf ganz individuelle, nicht mit der Behinderung in Verbindung stehender Talente der Personen einhergehen.

Was möchtest du mit dieser Frage bezwecken?

@dieLara

Entschuldigung, war nicht böse gemeint, hat mich nur interessiert, weil manche nicht so viel schaffen können oder die Psyche zu sehr belastet wird und nicht schlafen können, wenn es zu stressig war.

Sascha81 schrieb:Wie sind Eure Erfahrungen?

Dass das:

Sascha81 schrieb:Was meint Ihr? Wie viele verschiedene Aufträge könnte ein Mensch mit einer Behinderung maximal am Tag schaffen?

die falsche Fragestellung ist.

Hast du dich in einem HPZ beworben und das als Aufgabe für den Einstellungstest bekommen?

@Hanne_Lore

Nein, ich habe Autismus und arbeite in einer Werkstatt für behinderte Menschen, das meiste, was ich an einen Tag geschafft habe, waren 3 verschiedene Aufträge.

Habe gestern etwas in Super Mario Bros X. ausprobiert, da man die Grafiken verändern kann. Bei allen Leveln habe ich als Hintergrundbild das Bild von einen WfbM Gebäude genommen und habe alle Gegner in Münzen verändert, so das man nur sammeln muss und ohne Gegner.
Habe 1-2 Stunden vorm Schlafengehen mindestens 20 Level mit einer WfbM als Hintergrundbild gespielt und konnte heute Nacht nicht richtig schlafen und hatte auch einen trockenen Mund gehabt, obwohl ich am Tag genug getrunken hatte.
Kann sein, das die unterschiedlichen Level aufgrund meines Autismus mit Aufträgen assoziiert wurden, also habe ich so geschlafen, als hätte ich einen stressigen Tag mit viel Arbeit gehabt,

20 unterschiedliche Aufträge an einen Tag habe ich nicht ausprobiert, von daher hatte es mich interessiert.

Wenn Person XY aufgrund einer psychischen Erkrankung z.B. nur 3 Stunden arbeiten kann, hat es nicht auch demselben Effekt beim Computerspielen? Also das die betreffende Person nur 3 Stunden spielen kann oder nich so viele unterschiedliche Level verkraftet.

Ahhh jetzt verstehe ich auch den Hintergrund deiner Frage.

Sascha81 schrieb:Wenn Person XY aufgrund einer psychischen Erkrankung z.B. nur 3 Stunden arbeiten kann, hat es nicht auch demselben Effekt beim Computerspielen? Also das die betreffende Person nur 3 Stunden spielen kann oder nich so viele unterschiedliche Level verkraftet.

Ich würde sagen, dass man das nicht so allgemeingültig übertragen und beantworten kann.
Das Feld der psychischen Erkrankungen ist zu vielfältig, die persönliche Motivation spielt ja auch eine Rolle usw.

Sascha81 schrieb:...könnte man als Mensch mit einer Behinderung an einen Tag 20 verschiedene Aufträge schaffen...

@Sascha81
Natürlich könnte man das schaffen. Wenn die4 Aufträge entsprechend einfach sind, dann könnte man sogar noch mehr als 20 schaffen.

@Dr.Edelfrosch

Wie sieht es bei Autismus aus? Gibt es auch Fälle, wo 20 leichte Aufträge trotzdem zu stressig sind und betroffene am Tag maximal mit 3 verschiedenen Aufträgen zurecht kommen und 20 einfach zu viel sind und betroffene in der nächsten Nacht nicht gut schlafen können?

Sascha81 schrieb:Also wenn bei einer großen Werkstatt für behinderte Menschen z.B. für die Abteilung Verpackung 20 Aufträge von 20 Kunden in Lager zur Verfügung stünden, könnte man als Mensch mit einer Behinderung an einen Tag 20 verschiedene Aufträge schaffen oder wäre sowas überfordernd? Wären 20 Aufträge stressiger, wie wenn man an einen Tag bei 1-3 Aufträgen mitarbeiten würde?

Die Frage ist deshalb "blöd" wie @dieLara zurecht sagte, weil es zum einen verschiedene Arten und Grade von Behinderungen gibt und ebenso gibt es verschiedene Arten von "Aufträgen"

Man kann deine Frage also gar nicht beantworten.

Sascha81 schrieb:Wie sieht es bei Autismus aus? Gibt es auch Fälle, wo 20 leichte Aufträge t

Auch beim Autismus gibt es verschieden starke Ausprägungen.

Und was sind "leichte Aufträge"?

Das muss nicht mal was mit Autismus zu tun haben.
Andere Menschen haben das auch, dass man Probleme hat, nach einem sehr stressigen Arbeitstag am Ende runter und zur Ruhe kommt. Ist blöd, weil man gerade dann den Schlaf umso mehr braucht.

@Sascha81
Mach dich nicht verrückt und sprich mit deinen Vorgesetzten, wenn es dir grundsätzlich zu viel ist.

Groucho schrieb:Und was sind "leichte Aufträge"?

@Groucho
Ein leichter Auftrag könnte zB sein, eine einzelne Praline in eine entsprechend kleine Schachtel zu legen und den Deckel zu schließen.
Eine etwas schwerere Aufgabe könnte ZB sein, 67 Schrauben unterschiedlichere Größe in einer Schachtel mit 6 Kammern unterzubringen, so das alle Köpfe der Schrauben nach rechts zeigen und das ganze so zu verpacken, das die Schrauben nicht von einer Kammer in die nächste gelangen können.

Dr.Edelfrosch schrieb:Ein leichter Auftrag könnte zB sein, eine einzelne Praline in eine entsprechend kleine Schachtel zu legen und den Deckel zu schließen.
Eine etwas schwerere Aufgabe könnte ZB sein, 67 Schrauben unterschiedlichere Größe in einer Schachtel mit 6 Kammern unterzubringen, so das alle Köpfe der Schrauben nach rechts zeigen und das ganze so zu verpacken, das die Schrauben nicht von einer Kammer in die nächste gelangen können.

Bist du sehr enttäuscht, wenn ich dir verrate, dass das eine rhetorische Frage war? :D


[Je nach Person könnte deine leichte Aufgabe auch eine schwere sein und deine schwerere eine leichte... ;-) ]

Ich musste erstmal durchblicken was du genau willst. Ich habe selbst in einem Berufsbildungswerk für Menschen mit Behinderung meine Lehre gemacht und u.a. mit Autisten zusammen gearbeitet und kann dir sagen es gibt unzählige ausgeprägte Störungen im Bereich des Autismus Spektrum. Mit Anton (Name wurde von mir geändert) habe ich bzw konnte ich gut zusammen arbeiten und ihm machte die plötzliche Mehrarbeit nichts aus. Max (Name wurde von mir geändert) war völlig überfordert und unsere Ausbilder haben ihn meistens nie eingeteilt da er wirklich nur seine Täglichen Routinearbeiten braucht.

Ich habe eine körperliche Beeinträchtigung und empfand die täglichen Arbeiten Käse einfach und war meistens um 10 Uhr schon fertig

Groucho schrieb:Bist du sehr enttäuscht, wenn ich dir verrate, dass das eine rhetorische Frage war? :D

@Groucho
Ja, ein wenig schon.

@Sascha81
Deine Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Ich kenne die Aufträge nicht, wie viel Zeit sie brauchen, das muss man von Fall zu Fall eben persönlich entscheiden.
Kann man so nicht beantworten, ohne weitere Infos.

Groucho schrieb:[Je nach Person könnte deine leichte Aufgabe auch eine schwere sein und deine schwerere eine leichte... ;-) ]

Absolut. Und zusätzlich je nach Aufgabe, da können auch Unterschiede liegen.

Groucho schrieb:Auch beim Autismus gibt es verschieden starke Ausprägungen.

Groucho schrieb:[Je nach Person könnte deine leichte Aufgabe auch eine schwere sein und deine schwerere eine leichte... ;-) ]

Kann das bestätigen. Bin selbst Autistin mit zusätzlich einer körperlichen Behinderung, tätig auf dem sog. "1. Arbeitsmarkt".
Selbst finde meinen Beruf angemessen und angenehm fordernd, sprich: Es kommt v.a. vor was mir liegt, es kommt sehr wenig vor das mir nicht liegt, aber letzteres dennoch ab und zu in vernünftigem Maße um Fähigkeiten in dem Bereich zu verbessern. Die Kommunikationsformen die hier üblich sind entsprechen mir, d.h.: Es ist hier üblich dass direkt kommuniziert wird.
Viele allgemein als "leichter" angesehene Berufe empfände ich hingegend belastend, z.B. Arbeit im Verkauf, Gastronomie, allgemein Tätigkeiten mit Kinder-, Patienten*-, Kundenkontakt, mit Hintergrundlärm (wozu auch Musik, sprechende Menschen etc. gehören).

Beispiel: Die Tätigkeit, nachts Steuersoftware von Anlagen zu debuggen und fixen damit die Anlagen morgens wieder laufen, empfinde ich als leichter als z.B. beim Tag der offenen Tür am Arbeitsplatz Kuchen zu verkaufen.
Auch bei der Auswahl von Nebenjobs habe ich darauf geachtet; Barkeeper, Kellner oder Babysitter wären für mich nichts gewesen.

coronerswife schrieb:@Sascha81
Mach dich nicht verrückt und sprich mit deinen Vorgesetzten, wenn es dir grundsätzlich zu viel ist.

Genau das kann ich nur dringend empfehlen.


*Disclaimer: Ich möchte hier keinesfalls die Tätigkeit von Pflegepersonal als "leicht" abwerten. Es ging mir hier auch um z.B. Nebenjobs, und die Eigenaussagen von Menschen, die z.B. gehäuft sagten dass sie Nebenjobs in diesem Bereich als leichter empfinden denn z.B. jene die ich bevorzuge. Und es geht mir auch darum dss gerade Pflege nich als "leicht" gelten soll.

Sascha81 schrieb am 14.03.2024:Entschuldigung, war nicht böse gemeint, hat mich nur interessiert, weil manche nicht so viel schaffen können oder die Psyche zu sehr belastet wird und nicht schlafen können, wenn es zu stressig war.

Ich hatte z.B. 9/23 einen (zum Glück einigermassen glimpflichen) Schlaganfall. Vorher war ich (gefühlt) leistungsfähiger als vorher. Deshalb macht mir keiner der Kollegen oder der Chef Vorwürfe, etc. Heute schaffe ich, was ich halt schaffe. Das kenn heute mal etwas mehr sein oder morgen mal etwas weniger.
Und ich finde, behinderten Menschen sollte man das auch zugestehen. Sie "ticken" halt anders, als wir, daher schaffen die auch mal mehr, mal weniger. Das trifft übrigens auch im selben Maße auf "gesunde" Menschen zu.
Ich MUSS nicht 20 Aufträge am Tag schaffen, etc. sondern soviel ich kann. Das kann man auch erwarten und nur dafür werde ich bezahlt. MÜSSENEN tut niemand etwas. Außer sterben, das MÜSSEN wir.

Gucky.