Autismus-Diagnose am Arbeitsplatz
17.05.2024 um 15:17IlluminatiNWO schrieb:Ebenso ist eine Frage nach sexueller Orientierung, Erkrankungen, finanzieller Situation genauso unverschämt.Die Themen sind m.E. nicht automatisch tabu - es geht um das "wie" und den Kontext.
Vgl.:
"Worauf stehen Sie?", "Sind Sie schwul?"
vs.
normale Nachfrage um wen es sich bei oft erwähnter Person handelt; Nachfrage beim Eintrag einer Notfall-Kontaktperson welches Verhältnis besteht
"Wie hoch ist Ihr Kontostand?", "Haben Sie Schulden?"
vs.
* "Ich habe im Mailverteiler gesehen, Sie und Ihr Mann suchen eine Wohnung. Meine Schwester vermietet zufällig, Warmmiete X Euro. Falls das in Frage kommt, melden Sie sich doch einfach!"
* Hinweise an Azubis, (Austausch-)Studenten, neue Mitarbeiter (aus dem Ausland) wie man hier günstiger durchs Leben kommt (so schon in mehreren Unternehmen, Instituten bei Einführungsveranstaltungen gesehen - Flyer, Präsentationen, private Tipps)
ebenso
"So wie Sie sich anstellen können Sie nur Autist sein!", "Haben Sie sich jetzt endlich mal auf Autismus testen lassen?"
vs.
* "heute ist dieser und jener Vortrag, evl. interessiert Sie da auch"
* "mir ist aufgefallen dass Sie lärmempfindlich zu sein scheinen, kenne ich von mir selber, mir helfen als Autistin noise-cancelling-Kopfhörer"
Der Unterschied zwischen der schlechten und der vernünftigen Variante ist stets: Es wird nicht nachgebohrt, es wird nichts aufgezwungen, der Grund der Frage wird klar kommuniziert.
Auch als introvertierter, zurückhaltender Mensch der Menschen selten auf etwas anspricht bin ich der Meinung:
Es wäre m.E. schade wenn man normale hilfsbereite zwischenmenschliche Themen komplett aussparen müsste.