wolfinee schrieb:Alles hat seinen Einfluss... Vorallem ist es meiner Meinung nach heute um Einiges schwerer, eine ernsthafte Beziehung zu finden als früher. Schuld sind auch die Überflutung an sozialen Medien... Alles ist so oberflächlich geworden. Jeder hat Geltungsdrang und Druck durch diesen Müll. Finde es schade, wie es sich entwickelt hat. Vorallem für die jüngere Generation.
Die sozialen Medien würde ich da nicht unbedingt so als großen Grund sehen. Klar, das Bild auf die anderen wird dadurch verfälscht, aber facebook, instagram usw gibt es abartig vielen Ländern. Das ist sogar zum Beispiel in Osteuropa beliebt. Warum? Man zeigt sich dort halt recht gerne fein und edel. Bei zum Beispiel slawischen Kulturen ist es schon wichtig, dass man nach außen top wirkt. Du bietest dich sozusagen auf dem Beziehungsmarkt an und auch so im Alltag willst du auf andere ansehnlich wirken. Schonmal gemerkt, dass besonders in slawischen Ländern die Frauen enorm auf ihr Aussehen achten und die Männer mit irgendwas protzen? Ich gebs ja zu, ich trage von Natur aus nur Markenschuhe - besonders Adidas. Würde mein Verstand nicht schnell reagieren, hätte ich einen edlen Mercedes in der Einfahrt stehen. Meine gleichaltrigen Bekannten fahren überwiegend fette Kutschen bekannter Marken und kleiden sich entsprechend. Die älteren Herren legen Wert auf eine edle Karosse. Die Frauen wollen die Wohnung wunderschön einrichten und achten penibel drauf, dass sie ordentlich gekleidet auf die Straße gehen und werfen vor allem einen Blick darauf, wie ihre Männer sich zeigen.
Das ist irgendwie wie im Tierreich. Man schmückt sich und sein Nest, um für die anderen interessant zu wirken.
Jedenfalls ist es aber so, dass da trotzdem nicht alle verkorkst sind und trotzdem die Familie im Blick haben. Hochzeiten sind pure Partnerbörsen und wer sich da kennenlernt, bleibt oft auch ein Paar. Denn jeder weiß: Auf Hochzeiten kann man schön gucken und wenn da jemand ordentlich wirkt, dann weiß man, dass derjenige auf sein Äußeres achtet.
Und es ist halt von Kindheit an immer der Gedanke da, dass man ja später dann Kinder kriegt und da es normal ist, dass Ehen halten, bleibt man auch ein Paar und verpisst sich nicht, nur weil jetzt nicht mehr die Schmetterlinge im Bauch flattern. Dadurch, dass man ja weiterhin auf sein Äußeres achtet, wirkt man für den Partner weiterhin interessant. Zudem legt man nach einer gewissen Zeit auch Wert darauf, dass die Kinder ordentlich aufwachsen. Hauptziel ist keine Liebespartnerschaft, die bei Problemen zusammenbricht, sondern eine Familie, die auch in schweren Zeiten intakt bleibt.
Eya schrieb:Ich denke es ist auch eine Frage der Gesellschaft. In meiner ursprünglichen Heimat werden Familie und Kinder noch groß geschrieben. Es ist quasi ein weit verbreiteter und gesellschaftlich akzeptierter Lebensstil. Heiraten, Kinder kriegen und im Optimalfall zusammen alt werden und sterben. Dort ist das Rollenklischee aber auch noch stärker vertreten, heißt, Frauen sind mehrheitlich für die Kindererziehung und Haushalt da, Männer um die Familie zu ernähren/erhalten und für Reparaturen etc. Die Scheidungsrate dürfte meines Wissens nach auch niedriger sein.
Das ist es halt. In den Köpfen herrscht der Gedanke, dass man als Erwachsener eine Familie gründet und das ist das Lebensziel. Heißt ja nicht, dass man die nächsten 50 Jahre unglücklich ist, nur weil man nicht alle fünf Jahre den Partner wechselt.
:DDas Rollenklischee ist ja noch da, weil es praktisch ist. Ich begrüße es ja auch, dass die Frau selbstständig ist und der Mann sich auch mal um Kinder und Haushalt kümmert. Wir leben ja nicht in den 50ern und (man will es nicht hoffen) kann immer mal einer von beiden plötzlich sterben. Besonders für die Frau ist es dann schlimm, wenn die plötzlich kein Einkommen mehr hat. Nur ist es trotzdem nicht verkehrt, wenn das Rollenklischee gewissermaßen noch bestehen bleibt. Heißt ja trotzdem nicht, dass einer von beiden mehr machen muss als der andere. Man kann sich immer gegenseitig unterstützen.