Meriruka schrieb:Es gibt aber Frauen(und wohl auch junge Mädchen) bei denen all diese Hilfsangebote nicht ankommen. Was also muss geändert werden, damit die Möglichkeiten auch da ankommen, wo sie gebraucht werden?
M.e. gut vorstellbar, dass das Problem darin liegt: Um diese Hilfsangebote anzunehmen, ist es meist nötig, dass Personen in der Familie, im Haushalt von der Schwangerschaft erfahren. Aus irgendeinem Grund ist das Vertrauen nicht da, z.B. da es Befürchtungen vor Konsequenzen gibt.
Obige vielfältige Möglichkeiten existieren. Am ehesten nutzbar stelle ich sie mir für Frauen vor, die
- keine Konsequenzen im Umfeld zu befürchten haben (entweder ein unterstütztendes, oder gar kein enges aber auch kein schädliches) oder mit diesen umzugehen wissen (z.B. die Kraft haben ihr Umfeld zu verlassen)
- selbstbewusst für sich einstehen können.
Meriruka schrieb:Was also muss geändert werden, damit die Möglichkeiten auch da ankommen, wo sie gebraucht werden?
Das dürfte, wohl leider, fast nur die Erziehung bewirken können. Dass junge Menschen wissen, mit jedem Problem, auch wenn man es als selbstverursacht ansieht, sich ihren Bezugspersonen anvertrauen können. Da dies leider nicht in jedem Fall realistisch ist (bis hin zu Missbrauch durch Bezugspersonen): Dass allgemein im Umgang mit v.a. Jugendlichen kommuniziert wird, notfalls Ansprechpartner zu sein.
@LadyWhiteRose
LadyWhiteRose schrieb:Also in dieser Zeit wurde mit den Schülern schon über mögliche Hilfsangebote in den Schulen geredet und es folgte ein Besuch bei Profamilia wo es nicht nur Aufgeklärt wurde sondern Möglichkeit genannt, wo man sich in einen Fall einer Schwangerschaft wenden konnte.
Zumindest hier in Deutschland wird in den Schulen über Möglichkeit und Hilfsangebote gesprochen, zumindest war es hier in meiner Schule und in weiteren Schulen in meinen Bekanntenkreis im Jahre 1999 so.
Kann dem beipflichten (erster Schulabschluss 2000). Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie für manche unerreichbar wirkten: "Wenn die Eltern was mitkriegen..." Wer hört ein Telefonat mit? Wer fährt einen? Welches "Theater" wird es geben - die Eltern haben doch den Freund verboten... Sollte natürlich eigentlich, um ein Leben zu retten, irrelevant sein, aber ich kann mir vorstellen dass es dennoch auf junge Menschen undurchführbar wirkt.
Es gibt Mädchen, die sogar verstecken dass sie menstruieren (!) - aus Scham, obwohl es sich um einen körperlichen Vorgang hat der gar nichts mit eigenem Verhalten zu tun hat.
@musikengel
musikengel schrieb:kurz angemerkt von mir
- wir hatten eine 13-jährige Schülerin (meine Klassenkameradin) die im Unterricht nie ihre "Bomberjacke" ausgezogen hat. Dadurch ist erst aufgefallen, dass sie bereits im 6. Monat schwanger war - die Bomberjacke hatte das durch dieses "aufgeplusterte" vertuscht , den Bauch versteckt.
Vorweg, diese Frage stelle ich nicht aus Sensationsgeilheit, sondern in dem Kontext hier - warum junge Menschen Hilfsangebote nicht nutzen:
Ist dir bekannt, wie es danach weiterging, also ob nun - am besten mit den Eltern zusammen - Hilfsangebote genutzt werden konnten? Ggf. was sie zuvor davon abhielt (wahrscheinlich: Scham, Angst vor dem "Theater" das es geben wird)?
(Wenn du es nicht weißt, oder nicht erzählen willst, ist das natürlich auch in Ordnung.)