@ZfaktorJa, muss man akzeptieren. Das steht völlig außer Frage.
Problematisch wird es nur dadurch, dass man vielleicht zu wenig weiß. Wieviel ist das allernötigste?
Suizid stand hier schon im Raum. Klingt auch nicht sonderlich familienschonender.
Aber hierzu kann man vielleicht einwenden, dass Mädchen und Frauen eher die "weichen" Methoden zugesprochen werden, mehr als Warnung denn als wirklicher Schlusspunkt.
Der Schwenk in die Richtung Hamburger Drogenszene gemäß Hamburger Abendblatt ist sicherlich auch nichts, worauf man stolz sein dürfte. Wobei immer noch nicht deutlich wurde, wie diese Vermutung begründet wurde? Vage Hoffnung vielleicht?
Aber egal, ob oder wie, es muss doch eines deutlich werden: Lohnt es sich nach einer jungen Frau Ausschau zu halten, die eine Ähnlichkeit mit der Vermissten, aber offensichtlich keine übliche Historie vorweisen kann? Und gegebenenfalls wo?
Wenn es an dem ist, warum wird auch nicht in diesem Fall versucht, ein altersgerechtes "Foto" zu konstruieren? Stehen die Chancen in keinem Verhältnis zu dem Aufwand?
"Schuld"frage der Eltern ist für mich weniger interessant:
Freitag von zu Hause weg, am folgenden Montag erscheint die Anzeige in der Zeitung. Glaube nicht, dass da man davon ausgehen kann, dass da viel verzögert wurde.
In der Ausgabe vom 16.06.1999 hieß es, es gäbe keine Hinweise auf Zwist in der Familie.
Man kann die Formulierung dazu ja mal sichten und suchen, ob was entsprechendes zu anderen Punkten nochmals auftaucht. Mag werten, wie wer mag.
Denn leider kann man sich ja nur mehr oder weniger auf die Zeitungsberichte verlassen.
Man kennt es ja aus anderen Berichten, dass nicht nur der Sachverhalt falsch dargestellt wird, sondern bereits die Wortwahl einiges verdrehen kann.
So Anita soll beabsichtigt haben, mit dem Bus nach Schwerin zu fahren, der Busfahrer kann sich jedoch nicht an sie erinnern.
Die Schlussfolgerung, dass sie den Bus jedoch genommen hat, weil jemand oder einige sie an der Haltestelle Stauffenbergstraße gesehen hätten (Meldung zwei Wochen nach ihrem Verschwinden), könnte meines Erachtens jedoch ebenso wie die Aussage, sie sei "dort" (an ihrem Ziel oder der Haltestelle Platz der Jugend?) nicht angekommen mit einem Fragezeichen versehen werden. Als Zweck der Tour wurden sowohl "Freunde besuchen" als auch "Verabredung" genannt. Wird eventuell das selbe mit gemeint sein. Aber für mich macht das einen Unterschied, ob sie direkt am Platz der Jugend verabredet war oder jemanden besuchen wollte, der dort in der Nähe wohnt. Vielleicht kennt ja jemand regionale Eigenarten hinsichtlich Sprache und kann was ergänzen oder klarstellen.
Und stellen sich mir ganz schnell die Fragen: Hat sie Raben Steinfeld wirklich verlassen? Und wenn ja, wie? iIt sie aus irgendeinem Grunde vielleicht ganz oder teiweise zu Fuß gegangen (Bus verpasst, Monatskarte vergessen?). Und wie weit ist sie dann wirklich gekommen?
Man kann sich natürlich auch darüber mal Gedanken machen, wie es personell um die SOKO Anita bestellt war: Lt. Bericht vom 22.06.1999 acht Leute, lt. Bericht vom 22.07.1999 sechs Leute - und wie dies einzuschätzen ist. insbesondere im Vergleich zu manch anderen Fällen.