Fellhase schrieb:Er wollte es so ausführen, warum, ist müssig.
Das ist ein Argument, das ich teile.
Ein Täter muss sich von außen betrachtet nicht rational verhalten haben. Bestimmend für sein Handeln waren seine subjektiv getroffenen Entscheidungen in der jeweiligen Situation.
Fellhase schrieb:Falls es so war, hat er mit dieser Strategie richtig gelegen, denn es gibt nichts, wo die Kripo ansetzen könnte, ihm auf die Spur zu kommen.
Ob ein inszenierender Täter dank seiner "Strategie" bisher ungeschoren davon kam oder ob dann nicht doch auch eine ziemliche Portion Zufall, also "Glück", im Spiel war, das würde ich mal dahingestellt lassen...
Bundesferkel schrieb:Bei Unsicherheit würde er einfach weiterfahren und gegebenenfalls abwarten.
Das sagt sich so leicht. Der Täter war im Auto des Opfers unterwegs. Je länger er damit unterwegs war, umso größer das Risiko aufzufallen.
Bundesferkel schrieb:danach wird noch ein bisschen am eigenen Familiengrab gezupft, bevor man sich entfernt.
Nur zur Klarstellung: Ich meine es wurde als Tatsache berichtet, dass das Grab unangetastet war. Weder Frau K. noch der Täter hat dort am Abend des Verschwindens von Frau K etwas verändert.
Bundesferkel schrieb:Die Gestaltung des „Bildes“ kann sich meiner Ansicht nach bei guter Vorbereitung binnen eineinhalb Minuten vollziehen.
Das würde ich auch so einschätzen, dass ein kurzes Zeitfenster im Minutenbereich für eine Inszenierung ausgereicht hätte.
Man darf aber nicht außer Acht lassen, dass ein inszenierender Täter auch vor einer schnellen Inszenierung bereits Risiken einging. Z.B. als er sich des Autos von Frau K. bemächtigte oder als er vielleicht Blumen oder Gartenwerkzeug einlud und damit zum Friedhof fuhr. Auch das hätte ja jemandem auffallen können.
Je länger ich allerdings über ein solches Szenario nachdenke, umso unwahrscheinlicher erscheint mir eine Inszenierung auf dem Friedhofsparkplatz.
Für viel wahrscheinlicher halte ich, dass Frau K. tatsächlich zwecks Grabpflege zum Friedhof fuhr und dass es erst dort, kurz nach ihrer Ankunft auf dem Parkplatz, zu einem "Ereignis" kam, bei dem Frau K. zu Boden ging und Blut verlor.
Unmittelbar darauf wurde sie entweder von jemandem in einem amderen Fahrzeug fortgeschafft oder sie entfernte sich selbst zu Fuß vom Friedhof.
Von diesen beiden Optionen wiederum erscheint mir wahrscheinlicher, dass Frau K. von jemand anders fortgeschafft wurde, der sie in der Folge "verschwinden" ließ.
Als "Ereignis", bei dem Frau K. zu Boden ging und Blut verlor, kann ich mir am ehesten körperliche Gewalt gegen Frau K. vorstellen oder dass sie von einem fremden Fahrzeug angefahren wurde.