Vermisstenfall/Mordfall Klement 2003

Guten Tag alle zusammen.

Hier möchte ich über einen Fall berichten, der sich im oberbayerischen Landkreis Weilheim zugetragen hat. Das ganze ist schon einige Jahre her, leider findet man auch im Netz nicht mehr all zu viel dazu, das bitte ich mir nachzusehen, anscheinend sind einige Artikel aus dem Netz entfernt worden.

Zum Hergang:

Anfang Juli 2003 verschwanden Mutter(60) und Tochter(39) Klement, Mitinhaberinnen eines damals ortsansäßigen Elektro- und TV Geschäftes (ich selber war öfters dort um CDs o.ä. zu kaufen.) Die Familie war untereinander zerstritten, Streitigkeiten wurden teilweise auch vor der Kundschaft ausgetragen (hab ich auch selber miterlebt). Es gab eine rote Trennlinie im Laden, wo den jeweils anderen das Übertreten nicht gestattet war.
Der Inhaber und Ehemann der Mutter erhängte sich in der Wohnung über dem Laden. Angeblich soll die Familie hoch verschuldet gewesen sein. Von Schulden in Millionenhöhe war die Rede.

Am 5. Juli 2003 wurden Mutter und Tochter zuletzt gesehen, danach verschwanden die beiden Frauen. Beide waren dunkelhaarig, korpulent und Brillenträgerinnen. Wenige Tage später wurden die Handtaschen der beiden Frauen komplett (Ausweis, Führerschein, Geld) am Ufer des Starnberger Sees gefunden. Wie diese dorthin gelangten, ist unklar.

1,5 Wochen später wird der 38 jährige Sohn tot in der Wohnung über dem Laden aufgefunden. Angestellte hatten die Polizei benachrichtigt, die den Mann auffanden. Er hat sehr wahrscheinlich Suizid begangen.

Von den beiden Frauen fehlte zu dem Zeitpukt weiterhin jede Spur. Anfang August wurde in der Ammer (ein Fluss hier in der Gegend) Teile des Schädels und Kiefers der Tochter gefunden. Dies wurde nach DNA Abgleichen und Vergleich des Zahnstatus einwandfrei festgestellt. Damit war klar, dass die Tochter gewaltsam zu Tode kam.

Von der Mutter fehlt meines Wissens bis heute jede Spur.

Der Sohn wird als Täter angenommen.

Noch ein paar Links zu der Geschichte.

http://www.merkur.de/lokales/regionen/vermisste-klements-europaweit-ausgeschrieben-139385.html
http://www.merkur.de/lokales/regionen/hannelore-klement-wartet-eine-voll-eingerichtete-wohnung-248650.html
http://www.merkur.de/lokales/regionen/heike-klement-ermordet-150484.html
http://www.merkur.de/lokales/regionen/fall-klement-polizei-geloest-138247.html

Der Laden stand lange Zeit leer, heute befindet sich eine Drogerie darin.
Es sind viele Fragen offen geblieben.
War der Sohn wirklich der Täter? War es ein Einzeltäter oder mehrere? Aus welchem Grund mussten die beiden Frauen sterben?

Hat jemand von dem Fall mal was gehört?

Wenn der Sohn der Täter war, und die beiden Frauen im Gewässer entsorgt hat, wundert es mich, dass er die Handtaschen zurückgelassen hat.

Im Starnberger See kann er die Leichen nicht entsorgt haben, da dieser keinen Zufluss von/zur Ammer hat. Die Ammer fließt zum Ammersee, der dann in die Amper übergeht, welche in die Isar mündet. Die Leiche/n müssen also in der Ammer entsorgt worden sein. Zumindest die der Tochter.
Auffällig ist auch, dass der gefundene Schädel bereits nach 4 Wochen komplett skelettiert war. Es gab Spekulationen, dass die Leichen in Säure aufgelöst wurden.

Hmmm mit säure müsste man die drei vier Tage komplett einlegen, und die Knochen würden auch stark angegriffen sein...

na ist doch klar.
es gab streitereien.
der vater erhängt sich .
der sohn gibt der mutter und tochter die schuld und bringt sie um.
er entsorgt die handtaschen zur ablenkung am starnberger see und die leichen in der ammer,weil der weg kurz ist .
kann aber damit nicht leben und bringt sich auch um.
da die beiden damen wohl etwas schwerer waren,wird er es sich einfacher(leichter) gemacht haben.

Außerdem hätte man Dann einen säure, Überreste Brei, denn man neutralisieren und wegschaffen müsste.

Ja ich denke auch, dass es der Sohn war, aber säure halte ich für fiktiv.

@Escodia
Der 4. von Dir verlinkte Artikel ist vom 03.04.2009 - also fast sieben Jahre alt. Gibt es in der Zwischenzeit eigentlich neue Erkenntnisse?

@Seefahrer, meines Wissens wurden die Akten 2009 geschlossen. Auch im Netz finden sich hierzu keine neuen Einträge.

@Escodia

[...] waren in der ersten Phase der Ermittlungen ein Auftragsmord oder ein von Unbekannten verübtes Verbrechen nicht ausgeschlossen worden.
Damit ist es jetzt offenbar vorbei: "Nur Joachim Klement kann`s gewesen sein", legt sich Putzer fest. Dabei ist nach wie vor völlig unklar, wie die beiden Frauen umgekommen sind, zumal von Hannelore Klement noch jede Spur fehlt. Auch bisher untersuchte Spuren aus dem Haus, an der Kleidung und dem Wagen des 38-Jährigen halfen nicht weiter: Blut auf einem T-Shirt stammte von ihm selbst, ein Haar im Auto sei auch kein Beweis. "Er muss sie auf eine Art und Weise zu Tode gebracht haben, die keine Spuren hinterlässt", so Putzer.

"Wir haben zwar keine Zeugen der Tat, aber wir haben alles genau rekonstruiert, wie es passiert ist"

M.M.n. hat das Ganze ein 'Geschmäckle'. Einerseits weiß die Polizei nicht, wie die beiden Frauen ums Leben kamen, zumal es auch keinerlei Spuren gab (bzw. von der Polizei nicht gefunden wurden). Andererseits wollen sie aber die Tat genau rekonstruiert haben.
Sie haben also eine Tat, von der sie nicht wissen, wo, wann und wie sie geschah, ganz genau rekonstruiert!
Tut mir leid, aber das klingt für mich nicht sehr überzeugend. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man lediglich einen guten Grund gesucht hat, den Fall einstellen zu können.

Zur Benutzung von Säure:
Erstens braucht man eine größere Menge Säure, die man erst einmal unauffällig besorgen muss und man muss zweitens dann auch noch einen oder mehrere Behälter zur Durchführung haben. Davon ist aber wohl nichts aufgefunden worden. Ansonsten hätte die Polizei das mit Sicherheit bekannt gegeben und es als plausible Begründung für die Einstellung genannt.

Eben, das ist ja das, was ich meine.

Es gibt sehr viele Unklarheiten. Man weiß nicht wo und wie die Frauen zu Tode kamen. Man hat nur Teile des Schädels der Tochter gefunden. Keine weiteren Knochen. Von der Mutter bis heute gar nichts. Weder eine Leiche, noch Knochen oder sonst was.

Trotzdem werden die Akten geschlossen, der Sohn als Mörder abgestempelt und gut ist.

@Escodia

Gibt es denn eine Erklärung , wie es zu der hohen Verschuldung gekommen ist ?

@bellady: Nein, dazu gibt es keine Erklärung. Das Haus mit dem Laden gehörte meines Wissens der Familie. Auch soll die Mutter nach dem Suizid ihres Mannes versucht haben, ein größeres Grundstück zu verkaufen, was aber dann doch nicht zustande kam. Aber woher die Schulden kamen, keine Ahnung.

@Escodia
Große Schulden können Auslöser von Familientragödien sein; vor allem, wenn sich daraus Vorwürfe, berechtigt oder unberechtigt, gegen einen Teil der Familie z.B. wegen unternehmerischer Fehler ergeben. Deshalb erscheint mir eine Frage dazu berechtigt und aus meiner Sicht auch notwendig.
Du hattest in Deinem Eingangspost geschrieben: "Angeblich soll die Familie hoch verschuldet gewesen sein. Von Schulden in Millionenhöhe war die Rede."
Aber wie sicher ist es denn, dass die Familie tatsächlich Schulden in dieser Höhe hatte. Handelte es sich hierbei eher um Klatsch und Tratsch oder gab es doch recht deutliche Hinweise auf eine Verschuldung in Millionenhöhe?

@Seefahrer: zu den (angeblichen) Schulden kann man nichts mehr finden. Ob das nun Gerede war oder Tatsache entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht hatte die Familie Schulden, vielleicht auch recht hohe, aber ob das gleich im Millionenbereich war, halte ich für fragwürdig. Da tut das berühmt-berüchtigte Tratschen sein Übriges.
Erst haut sich einer nur mit dem Hammer auf dem Daumen und am Ende soll eine ganze Familie ums Leben gekommen sein- überspitzt dargestellt.

Selbst habe ich nur die Streitereien untereinander miterlebt. Worum es da ging, keine Ahnung. Erstens ist das sehr lange her, und zweitens bin ich von Geburt an schwerhörig. Ich weiß nur noch, dass es ein sehr unfreundlicher Tonfall war.

Über die Familie gab es allerhand Gerede. Die Familie war in der Stadt auch nicht sonderlich beliebt. Da wurde immer etwas Distanz gewahrt.

Hallo (zusammen), ich habe die ganzen Kommentare / Austausche gelesen. Es ist jetzt nun 13 Jahre her. Ich war sehr eng verbunden mit dieser Familie und möchte kurz anmerken; Familie Klement hatte viel Eigentum (auch im Ausland). Die Verschuldung, welches mir Fr. Klement selber erzählte, kam durch den gegenüberliegenden Zukauf des Hauses (Spk) und den Ausbau der Wohnungen. Es war auf die nächsten 15 Jahre geplant abzuzahlen, Fr. Klement war Zeit ihres Lebens eine excellente Geschäftsfrau. Das Zerwürfnis mit ihrem Sohn u. Tochter (mit denen ich zur Schule ging) fing ca. 10 Jahre vor ihrem Tode an. Es waren private und geschäftliche Streitigkeiten. Mein letztes Treffen ware 2 Wochen vor ihrem Tode, wo ich mich verabschiedete, "ich komme in 2 Monaten wieder...", sie -alle- das letzte Mal gesehen zu haben, unvorstellbar. Es ist unfaßbar Es wird nie aufgeklärt werden!!! Alles was aufgestellt wird sind "Theorien / Vermutungen." . Jedoch wenn man nah genug dran war, konnte man sich einen guten Ausgang dieser zerrütteten Familien-Situation nicht vorstellen. Es ist 1 Familie ausgelöscht worden. Mögen alle R.I.P. :(