@ComtesseUnd also folgern wir messerscharf, daß nicht sein kann, was nicht sein darf...
Es gibt und gab leider zu allen Zeiten barbarische Leute, die auch vor einem Babymord nicht zurückschrecken. (Auch wenn das mein Fassungsvermögen als Vater übersteigt...)
In dem aktuellen Ausschwitz-Prozess z.B. hat der Angeklagte berichtet, daß an der Selektionsrampe in seinem Beisein ein Baby zu schreien begonnen hatte. Daraufhin schlug einer der anderen Wachleute das Baby mit dem Kopf an die Wand, bis es still war. Soviel dazu.
Ich meine, daß es sehr wohl denkbar ist, daß jemand dem M.P. bei der Tat oder bei der Verdeckung der Tat geholfen hat.
Möglich ist, daß zunächst nur Karen Gaucke getötet wurde. Darauf deutet hin, daß aus der Wohnung die Trageschale und diverses Babyzubehör verschwunden ist. Vielleicht wurde Klara zunächst lebend mitgenommen. Das dürfte dann der Grund sein, warum in der Wohnung kein Blut des Kindes zu finden war. Auf jeden Fall unterstreicht auch dieser Umstand die Helferthese: Bedenkt man den weiteren Verlauf des Tatabends, hätte der Täter das
lebende Kind bei einer dritten Person lassen müssen. Babys bekommen sehr schnell Hunger und fangen dann an zu schreien. Das Risiko hätte der Täter nicht eingehen können. Zeit, das Kind zu versorgen (bzw. noch bei einer Babyklappe abzugeben)
und die Wohnung zu reinigen und die blutige Kleidung zu entsorgen und ggf. beide Leichen zu beseitigen, hätte er wohl kaum gehabt.
Und ich glaube nicht, daß der Täter am Folgetag oder später noch einmal in der Mordwohnung gewesen ist. Dort hätte er mit Besuchen irgendwelcher Freundinnen oder Familienangehörigen oder auch Arbeitskollegen von Frau Gaucke rechnen müssen. Er konnte nicht wissen, ob irgendjemand besorgt nach der nicht zur Arbeit erschienenen und nicht erreichbaren Karen schauen wollte oder gar einen Wohnungsschlüssel hatte. Und je öfter und länger er am Tatort verweilt wäre, umso höher wäre das Entdeckungsrisiko gewesen.
Ich denke, daß selten Täter von solch überragender taktischer Intelligenz ein Verbrechen im Vorfeld so minutiös planen. So hat man wohl keinerlei blutige Kleidung gefunden! Der Täter hat möglicherweise sogar Wechselklamotten mit zur Tat genommen! Ich gehe davon aus, daß das am Sportschuh gefundene Blut eine vom Täter nicht bemerkte Sekundärkontamination gewesen ist. Die Schuhe, die er bei der Tatausführung getragen hat, dürften vom Blut getränkt gewesen sein. Diese hat er genauso entsorgt, wie die Kleidung.