Slaterator schrieb:Jetzt mal langsam. Mir ist es bekannt, aber ich benutze es nicht als Totschlagargument. Bei ungelösten Fällen trifft es nämlich nicht so häufig zu, wie bei gelösten Fällen, weil die eben häufig nicht so einfach gestrickt sind. Ich bewerte jeden Fall nach seinen Indizien. Es geht mir nicht um eine spannende Geschichte, sondern um Austausch auf realistischer Ebene. Dabei darf spekuliert werden. Aber eben nicht völlig übertrieben. Razor hin oder her, die Annahme muss begründet werden können. Überigens trifft das nicht auf das ganze Forum zu, sondern nur auf manche Threads oder manche User. Nicht alles über einen Kamm scheren bitte.
Du musst dich aber nicht angesprochen fühlen, mit "weitgehend" habe ich durchaus berücksichtigt, dass es Ausnahmen gibt.
Dieser Fall ist doch ein gutes Beispiel, dass Ockham recht hatte - der Mann hat die Exfreundin und das gemeinsame Baby ermordet und verschwinden lassen - so weit, so einfach und alltäglich.
Hier werden aber die abenteuerlichsten Geschichten erdacht, weil manchen das Motiv nicht ausreicht, andere wieder eine möglichst haarsträubende Verbringung der Überreste herbeiphantasieren oder sich an kleinsten Dingen aufhängen, warum doch alles ganz anders gewesen sein muss.
Wie gesagt, ich finde es äußerst tragisch, dass die Familie nicht mal die sterblichen Überreste der Opfer würdig bestatten konnte, das muss furchtbar sein. Aber gar so außergewöhnlich, dass man Fischfütterungen herbeiphantasieren muss, ist es dann doch nicht.
Wie viele Menschen werden vermisst, die sehr wahrscheinlich tot sind.
Wie häufig kommt es vor, dass Spaziergänger oder Pilzsammler Teile skelettierter Leichen finden.
Beides kommt leider gar nicht so selten vor.
Und irgendein fehlender Diätplan, der sich vermutlich in der Küche, also dem Tatort, befunden haben wird, ist doch bitte kein Hinweis darauf, dass der Mörder das Baby am Leben ließ. Naheliegend, dass das Papier mit Blut besudelt und deshalb entsorgt wurde. Darüber wird aber seitenlang spekuliert und gar ein Beweis für das Überleben des Kindes daraus gezimmert.