Kastanienbaum schrieb:Es müsste also auch Rechte Medien in Deutschland geben. Die gibt es nicht und ich frage und beklage mich wieso? Werden diese Medien systemisch verhindert?
Nein, müsste es nicht.
Es sollte eher Journalisten geben, die seine Arbeit ernst nehmen.
Dass bedeutet für mich die Bevölkerung nüchtern und sachlich zu informieren. Keine neudeutsches Framing, kein Beschönigen, keine absichtliches verschweigen von Informationen.
Eher ein grundsätzliches Hinterfragen aller politischen Entscheidungen, ein Recherchieren ohne falsch verstandener Elitären Meinungsbildung. Von einem wirklich freien pluralistischen Journalismus entfernen sich die Medien stets.
Ich halte es auch grundsätzlich falsch nur Meinungen oder Berichte aus eindeutig ideologischen geprägten Plattformen zu konsumieren.
Auch wenn ich z.B. mit den Jahren stets konservativer wurde, so finden sich in meinem politischen Bücherschrank einige „Linke“ Autoren (Helmut Schmidt, Peer Steinbrück, Lafontain, Peter Schaar).
Wobei das ich ganze Rechts-Links Geschreibe auch nicht mehr wirklich einordnen möchte. Die Schubladen werden schnell gezogen um Menschen angreifbar zu machen, um zu diffamieren, um sich nicht sachlich mit den Argumenten auseinander zu setzen zu müssen.
Im Ökonomischen Bereich gibt es viele ausgeglichen und wirtschaftlich eher sachliche Bücher. Aber auch da gibt es Sozialökonomen, die Mittlerweile aufgrund ihrer Ansichten gemieden werden, da diese klar und sachlich begründet ihre Meinung äußerten.
Ein Dialog mit Argumenten findet doch kaum mehr statt.
Streeck`s inhaltlichen Aussagen seiner Heinsfeld-Studie wurden kaum beachtet, nein es wird die Art der Veröffentlichung angeprangert, schon spricht keiner mehr über wichtige Erkenntnisse und vermeintlich überzogene Maßnahmen. Elektromobilität, Feinstaub, EU-Finanzierung, Rentendiskussion, Schulreform es gibt zig wichtige Themen die uns alle betreffen, aber ein Diskurs in der breiten Öffentlichkeit scheint mir gar nicht gewollt.
Die Antriebsdebatte bleibt spannend: Hans-Werner Sinn verteidigt die Studie zur Klimabilanz von Elektroautos in einem Gastbeitrag. Doch auch hier bleiben Fragen offen.
Quelle: Focus Online 27.04.19Wie gut, dass mir das Denken abgenommen wird. Wie gut, dass bei manchen Themen noch hinterfragt wird - und erzieherisch gleich interveniert. Warum nicht den ganze Studie veröffentlichen oder verlinken, Meinungsbildende/verstärkende Passagen reichen.
In einem politischen Diskurs sollte man sich aus seiner Filterblase lösen. Wenn jemand nur noch Meinungen konsumiert, die seiner Grundeinstellung entsprechen fehlt die Reflexion in dem Themen – eine Debatte kann nicht mehr geführt werden, psychologische Effekte verstärken sich. Die Wahrnehmung wird fokussiert und ehrlich, der schlechteste Spieler auf dem Platz ist der, der nur den Ball sieht.
Besonders Prof. Dr. Nobert Bolz hat die Mechanismen in den letzten Jahren klar analysiert und auch benannt.
Zu der ganzen miesere kommt der Wandel der Medienlandschaft die Steuerung der Schlagzeile durch die Anzahl der erreichten "Klicks" – in einer zu nehmenden Spirale des Flachsinns, bei dem viele Themen nur noch Oberflächlich und ohne Substanz schnell unterhalten sollen.
Was sich ändern muss in Deutschland?
Ich will mir da abschließend kein Urteil erlauben, zu welchem Thema auch, wie Komplex ist dieses, in wie weit bin ich wirklich informiert…