Wie viel ist eine Wahlstimme zur Bundestagswahl in Deutschland wert ?

Ich hatte eine interessante Unterhaltung wo es um die anstehenden Bundestagswahlen am 22. Sep. ging.

Ich behaupte, dass man den Wert einer abgegebenen Stimme zur Bundestagswahl in Deutschland angeben kann. Ich rede vom hypothetischen Wert der unabhängig von der Wahlbeteiligung und Falsch-Stimmen zu ermitteln ist.

Also wie viel Einfluss hat ein Staatsbürger auf die gesamten Wahlen in Deutschland zur Bundestagswahl ?

Das ist meine Frage ganz ausformuliert.

Ich bin sehr gespannt, Wem was dazu einfällt und es sind auch Kommentare zur Frage erwünscht.

Danke

(Anm. http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=T36o62wGMNs )

@ZeroMeCool

2009 waren es lt. amtlicher Feststellung durch den Bundeswahlleiter (Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes) insg. 64,3 Millionen Wahlberechtigte.

Also hatte jede/r Wahlberechtigte/r einen Anteil am Gesamtergebnis von 0,0000015625 %

Es dürfte sich daran in den letzten 4 Jahren nichts Signifikantes geändert haben.

Bedeutet, dass eine Partei, die die 5% Hürde überspringen will mind. ~3,2 Millionen Wählerstimmen benötigt.

@ZeroMeCool

Hinweis: Ich hab mit 64 Millionen anstatt 64,3 Millionen gerechnet. Mein Fehler!

@CurtisNewton
so siehts aus

@CurtisNewton
@the.smoker
Du vergisst dabei jedoch die Nichtwähler, die nicht mit in die Berechnung einfließen - leider. Bei der letzten Bundestagswahl gab es satte 30% Nichtwähler - echt traurig.

@CurtisNewton

CurtisNewton schrieb:Bedeutet, dass eine Partei, die die 5% Hürde überspringen will mind. ~3,2 Millionen Wählerstimmen benötigt.

Aber nur wenn auch alle wählen gehen.

@stahlschlag

Ist das so? ;)
Ich glaube nicht! :)
Die Wahlbeteiligung wird ja nicht gewertet! Es wird meines Wissens nach von den Wahlberechtigten ausgegangen! Ich kann mich aber auch irren und lerne gern dazu :D

@CurtisNewton
Aber wenn dann 30% der Wahlberechtigten nicht zur Wahl gehen, dann sind wir schon bei etwa gerade mal 45 Mio. Stimmen. Dann rechne nochmal 5% davon und dann hast du deine 5% Hürde mit etwa 2.250.000

Wahlpflicht wie in Australien wäre was feines mit gekoppelter politischer Bildung.

@CurtisNewton
Ich bin da nicht 100% sicher. Ich habe es zumindest so gelernt, dass es der Anteil der tatsächlich abgebenen Stimmen ausschlaggebend ist. Müsste man nochmal recherchieren.
Ob dazu dann auch zb ungültiggemachte Wahlzettel zählen, weiß ich nicht.

@stahlschlag
Du hast vollkommen Recht.

Abgegebene Stimmen = 100%

Letzte Bundestagswahl:
33,8 + 23 + 14,6 + 11,9 + 10,7 + 2 + 1,5 +2,5 = 100%
CDU, SPD, FDP, Linke, Grüne, Piraten, NPD, Sonstige

Wahlbeteiligung: 72,2%

@kario
@stahlschlag

Ok, dann kann die Eingangsfrage also erst genau beantwortet werden, wenn die Wahlbeteiligung prozentual feststeht.

Also, ich habe pro Wahlstimme ca. 5-10 Euro gezahlt. Und manchen ist sie gar nichts wert. :D

@stahlschlag
@CurtisNewton

http://www.wahlrecht.de/lexikon/ungueltig.html

Im Übrigen zählen sowohl für die Sitzzuteilung als auch für die Prozentangaben im Wahlergebnis stets nur die gültigen Stimmen.

[...]

Häufig wird die Wahlbeteiligung als Gradmesser für die Zufriedenheit der Bürger mit dem politischen System angesehen. Die Wahlbeteiligung setzt sich aber aus den gültigen und ungültigen Stimmen zusammen. Wer nicht zu einer höheren Wahlbeteiligung beitragen will, sollte also zu Hause bleiben.

[...]

Auch wenn immer gesagt wird, wer nicht wähle, wähle extrem – von der Nichtwahl profitieren rechnerisch gesehen alle Parteien, die man nicht gewählt hätte, und zwar proportional zu ihrem Stimmenanteil. Wenn beispielsweise ein SPD-Wähler einmal nicht wählt, dann dürfte davon am meisten die CDU profitieren, und umgekehrt. Am stärksten schadet man natürlich der Partei, die man gewählt hätte, wäre man zur Wahl gegangen. Hinsichtlich der kleinen Parteien – und damit auch der extremen – gibt es noch den Zusatzeffekt, dass man durch Wahlenthaltung die Fünfprozenthürde ein Stück weit absinken lässt, so dass sie leichter zu überspringen ist. Dieser Effekt ist aber vergleichsweise gering.

@kario

kario schrieb:Wahlpflicht wie in Australien wäre was feines mit gekoppelter politischer Bildung.

Dieses Fach gibt es doch, aber eine Wahlpflicht verstößt gegen mein Demokratieverständnis.

Verstößt Schulpflicht auch gegen dein Demokratieverständnis? @Shrimp

@abschied

abschied schrieb:Verstößt Schulpflicht auch gegen dein Demokratieverständnis?

Eristische Provokationen verstoßen auf jeden Fall gegen mein Verständnis von guter Diskussionskultur.

Shrimp schrieb:Eristische Provokationen verstoßen auf jeden Fall gegen mein Verständnis von guter Diskussionskultur.

Ui. Andere Frage: Wenn die Wahlpflicht demokratisch eingeführt wird. Verstöße diese gegen jegliches Demokratieverständnis?

@abschied

Jeder muss die Freiheit haben, entweder eine gültige Stimme, eine ungültige Stimme oder eben keine Stimme abzugeben.

Shrimp schrieb:Jeder muss die Freiheit haben, entweder eine gültige Stimme, eine ungültige Stimme oder eben keine Stimme abzugeben.

Das ist aber eine alberne Form von Freiheit.

@kario

kario schrieb:Abgegebene Stimmen = 100%

Letzte Bundestagswahl:
33,8 + 23 + 14,6 + 11,9 + 10,7 + 2 + 1,5 +2,5 = 100%
CDU, SPD, FDP, Linke, Grüne, Piraten, NPD, Sonstige

Wahlbeteiligung: 72,2%

Dann sei der Hinweis erlaubt, dass es 100% GÜLTIGE Stimmen waren....die zum Wahlergebnis geführt haben. Wieviele ungültige Stimmen in den 72,2% enthalten waren, ist nach wie vor unklar.

@abschied

Wenn sich jemand von keiner Partei repräsentiert fühlt, braucht man ihn auch nicht gewaltsam zwingen, irgendwo sein Kreuzchen zu machen. Es gibt viele verschiedene Gründe, nicht nur mangelnde Lust.

@Shrimp
Ja, aber wird da wirklich signifikant etwas bei den Menschen in der politischen Bildung erreicht? Nein. Deshalb sollte Politik als Hauptfach gelten und nicht nur mal so nebenbei. Natürlich sollten dann die Inhalte nicht auf Teufel komm raus eingetrichtert werden, sondern nachhaltig vermittelt werden.

http://www.zeit.de/news/2013-05/28/gesellschaft-oecd-studie-australien-ist-lebenswertestes-land-28135402 (Archiv-Version vom 12.09.2013)
Wahlpflicht ist anscheinend doch nicht so schlecht, wenn Australien als lebenswertestes Land gilt, denn jeder findet eine Partei, die ihn einigermaßen vertritt, wenn man sich wirklich mal mit Politik und Zusammenhängen auseinander setzen würde.

Werden ungültige stimmen nicht gezählt? das muss doch auch irgendwo festgehalten werden oder?

Und ich hab mal irgendwo aufgeschnappt das Parteien für ungültige oder für nichtwähler auch Geld bekommen, kann das sein? Kann das jemand erklären? Weiß leider nicht mehr wo das war...

Wahlpflicht in Deutschland ist doch indiskutabel......sie verstößt gegen das Grundgesetz. Ende!

Wahlfplicht in Deutschland ist doch indiskutabel......sie verstößt gegen das Grundgesetz. Ende!

Ja und? Ist doch auf politischer Ebene modern geworden gegen das Grundgesetz zu verstoßen.