Abahatschi schrieb am 17.03.2020:Augen auf bei der Berufswahl.
Nur auf diesen wenig weitgedachten und typischen Spruch von vielen Akademikern mit entsprechendem Einkommen möchte ich kurz eingehen:
Wenn nun alle nur noch hochbezahlte Jobs lernen und ausüben würden, meinetwegen sogar auch alle studieren gehen würden - dann hätten wir innerhalb kürzester Zeit alle darunter zu leiden. Auch die, die jetzt noch großkotizg schreiben und fordern: Augen auf bei der Berufswahl.
Das Leben funktioniert nur dank Vielfalt. Dank einer gewissen Ausgeglichenheit der verschiedensten Fähigkeiten, Tätigkeiten, Branchen.
Es kann nicht nur den Designer, Entwickler geben. Ein Architekt (als Beispiel von vielen) ist/wäre sinnlos ohne die Anlieferung und praktische Ausführung/Produktion und ebenso ohne die spätere Wartung und Instandhaltung des Fertiggestellten.
Und weiter; was hätten wir alle darunter zu leiden, wenn niemand mehr die Post und Pakete bringen und den Müll entsorgen würde? Man könnte noch unzählige Beispiele nennen.
Etc...
Auch Akademiker mit klugen aber viel zu kurzgedachten Sprüchen/Ratschlägen wie dem obigen würden dann leiden.
Das Ziel kann also nicht grundsätzlich lauten Augen auf bei der Berufswahl oder einfach etwas anderes lernen bzw. in der Schule besser aufpassen (auch typische zu kurzgedachte Sprüche), sondern müssen wir unsere Vielfalt, unsere Ausgewogenheit fördern und das gelingt nur wenn wir alle Tätigkeiten fair bzw. gerecht entlohnen, die jetzt vom Verdienst eher mager aussehen.
Ps.
Wir alle sind voneinander abhängig. Auch der Chef eines Unternehmens von seinen Mitarbeitern. Ohne das Eine funktioniert das andere nicht.