@eckhart Wieso wirkt es auf mich immer so als sei Rechtsextremismus viel eher eine psychische Störung als eine politische Entscheidung?
Wieso gibt es so wenig Rechte, die tatsächlich mal nur gegen Flüchtlinge sind, statt gleichzeitig immer auch gegen alles zu sein was Individualität, Freiheit, Vielfältigkeit und Demokratie ist?
Das Ganze sieht für mich eher danach aus als sei es alles Folge irgendwelcher psychologischer Probleme und wenn man sich mal anguckt was Rechte schreiben und liken finde ich mich eher bestätigt. Die scheinen alle massive Sozialisierungs- und Vertrauensprobleme zu haben, bis hin zur Paranoia, die sich dann auch in den VTs und Rassismus niederschlägt. Rechte haben irgendwie oft einen Hass gegen alles andere, die Gesellschaft, die Welt an sich und alle Frauen, teilweise auch alle Männer usw. gleichzeitig aber scheinen die alle einen extremen Bindungswunsch zu hegen - etwas das ich bei Linken zB nie so bemerke. Ich denke dass es mitunter auch dieser übertriebene Drang ist, dazuzugehören und in Gruppen zu sein, der die alle noch mehr hassverseucht. Normale Leute sind eher bereit Einzelgänger zu sein und sind nicht so gruppenabhängig - wenn ein Linker von der Gesellschaft kritisiert wird scheißt der drauf und trägts eher noch mehr zur Schau, ein Rechter tickt aus und beschuldigt die Gesellschaft unterwandert zu sein, sonst würde sie ihn seiner Meinung nach akzeptieren müssen. Die Gesellschaft an sich kritisieren die nie direkt, es ist immer die angeblich vorhandene links-grüne Beeinflussung, oder die Juden oder Ähnliches, die schuld sind, weil man ja die Gesellschaft braucht. Die glauben dass die gut wäre, wenns nicht Minderheiten gäbe die sie versauen.
Dazu kommt die sklavisch binäre Weltsicht der Rechten und deren Ordnungs- und Kategorisierungsdrang. Alles ist schwarz oder weiß (literally), A oder B, Mann oder Frau, anstädig oder Sodom und Gormorrha - alles ist entweder ein Muss und erstrebenswert oder muss ausgerottet und verboten werden.
Das klingt alles nach einem spezifischen psychischem Problem für mich. Hat das mal einer untersucht? Ich finde dass sich Rechte untereinander zu sehr gleichen, als dass man da von einer Politik reden könnte, die unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Charaktern unter sich vereint. Dafür ist deren Hass gegen absolut alles, die Paranoia und der gleichzeitige Wahn nach Akzeptanz und Liebe zu extrem und gleich.
Meine hier nicht Konservative oder sowas - sondern klassische Rechte, vor allem die etwas extremeren. Die reden sogar meist gleich, benutzen gleiche Diskussionstechniken und Ad Hominems, gleiche Buzzwords, Beleidungen und alles. Teilweise haben viele von denen auch die gleichen Rechtschreibfehler.
Vielleicht hat das alles viel mit authoritärer Erziehung zu tun - wo Eltern Kindern nicht logisch erklären wieso sie was tun müssen sondern sie zwingen was zu tun, weils eben die Eltern so gesagt haben. Solche Eltern vermitteln zudem die Lüge, dass man glücklich wird, wenn man sich an die Standardregeln hält. die seit Jahrhunderten tradiert wurden und den individuellen Charakter und seine Stärken komplett ignorieren. Dazu kommt der vorgefertigte Lebenswandel - wie dass man Haus, Auto und drei Kinder haben muss, dann ist man ein richtiger Mensch und glücklich.
Wenn die damit aufgewachsen sind und ihre Authoritätshörigkeit bewahrt haben ist es fast klar dass die ins reale Leben nicht mehr reinpassen würden. Weils kein Patendrezept zum Erfolg gibt und jeder mit was anderem glücklich wird. Da die so erzogen werden denken die aber vielleicht es muss einfach so sein und wenn es dann nicht klappt, obwohl man an Regel 1 bis 9 nach Schema F gehalten hat, muss ergo der Grund wo anders liegen. Das ist etwas wie bei den Religiösen, wo Unglück trotz gläubigem Lebenswandel nicht die Realität der Welt ist, sondern Satan sein muss oder eine Probe Gottes. Darauf dass es von Anfang an keinen zwingenden kausalen Zusammenhang zwischen Handlung A und Erfolg gibt kommen die vielleicht gar nicht, oder wollen es nicht, weil die dann ihre Regulierung fürs Leben verlieren würden und man feststellt, dass es einfach keine Sicherheit im Leben gibt und auch kein klarer Weg zum Zufriedensein.