@KillingTime Auch
im erwachsenleben gibt es ja transitionen, wie du schon sagst, z.b. heiraten.
ICh finde, dass eine freundschaft umso stärker ist je mehr dieser transitionen und konflikte sie übersteht.
Schaffe ich mir obwohl ich frau und kinder habe mal am wochenende einfach platz um mich mit einem Freund zu treffen? Oder wenn das nich geht, chatte oder telefoniere zumindest mit ihm?
Wenn die antwort nein ist bin ich voll in meinem neuen leben aufgegangen und habe kein interesse etwas aus meinem alten mitzunehmen.
Das ist in ordnung, wenn auch schade.
Andererseits muss der andere auch akzeptieren, wenn sich vorraussetzungen ändern, damit es funktionieren kann.
Wenn einer Frau und kinder hat, kann er nicht jedes wochenende bis um 4 uhr morgens mit saufen gehen.
Er wird auch weit wenig risikofreudig sein und für große unternehmungen mehr zeit zum organisieren brauchen.
Ist der Freund einem das wert?
Auch eine wichtige Frage.
Die meisten bekanntschaften, wie gesagt, sind aus reine opportunität geboren.
Einer ist im selben Fußballverein und ganz sympathisch? Nagut, kommt in's boot. Aber wenn man kein bock mehr auf fußball hat und das sein einziges thema ist? Isser wieder draußen.
Aber ich finde nicht, dass jede freundschaft aus opportunität besteht.
Natürlich kann man wenn man böswillig ist sagen, dass jedes menschliche handeln auf egoismus basiert, aber der egoismus, dass man gern den anderen um sich hat ist, wie ich finde, kein schlimmer.
Wenn eine Freundschaft durch verschiedene Lebensphasen hindurch gehalten hat und so viele berührungspunkte da sind dass es egal ist, ob man zusammen arbeitet, sport betreibt oder studiert oder feiert, dann ist das für mich keine opportunitätsbeziehung mehr.
Natürlich hat man auch da phasen wo man mehr oder weniger gemeinsam macht, aber da ist dann trotzdem ein gewisses grundverständnis da, dass man den anderen als person in seinem leben mit relevanz wahrnimmt, auch wenn sie zeitweise vielleicht anstrengend ist.
Wenn man dazu bereit ist, solche anstrengungen und beziehungsänderungen in kauf zu nehmen, anstatt den anderen auszutauschen gegen jemanden, der 'einfacher' ist.
Zugegeben, im erwachsenen und arbeitsleben ist sowas schwerer zu finden als vor dieser zeit, es kommt aber auch auf die arbeitsstelle an.
Ich finde, wenn man sich auf professioneller ebene begenen muss und zum teil sogar in konkurrenz steht ist das etwas, was es schwierig macht, befreundet zu sein, weil es auf diese art und weise eine künstliche rangordnung gibt und man sich eigentlich ja auf gleicher ebene begegnen sollte ohne entgegenlaufende interessen.