Ausbildung und Umorentierung

@Kurosagi

Also: Eine abgebrochene Ausbildung macht sich nicht sonderlich gut im Lebenslauf, wie @StUffz schon schrieb, außer wenn zum Beispiel gesundheitliche Gründe vorliegen würden ... dafür kann ja niemand etwas!
Du solltest sie auf jeden Fall erstmal beenden, alle Bereiche durchlaufen - dann kannst du dich doch immernoch entscheiden, ob du dich neu orientierst!
Stell dir das Abi nebenbei und und vor allem das Journalistikstudium nicht so läppisch vor. Ich habe Journalistik studiert, war aber zum Glück von einer Zeitung delegiert.
Weißt du, wieviele Journalisten heutzutage auf der Straße sitzen und trotzdem H4 beziehen müssen, weil sie einfach keinen Job finden?

@StUffz
Habs editiert. :D

@Thalassa

Ich stelle mir gar nichts so einfach vor und egal wie hart etwas ist.
Lieber sitze ich auf der Straße oder beziehe wenig Geld, weil es nicht leicht ist und mache lieber etwas was mir sicherlich gefällt und zu mir passt, anstatt mein Leben mit einen Beruf auszuüben der mir überhaupt nicht gefällt.

Denn das ist kein Leben.

Es gibt etliche Menschen die ihre Arbeit nur als Arbeit ansehen, doch ich gehöre zu den Menschen, die ihre Arbeit als Berufung, als Bestimmung ansehen möchte, als einen Traum, den man verwirklicht, was zu einem passt.

Und ich habe für mich selbst rausgefunden, das dieser beruf nicht zu mir passt.

Ich werde jetzt erst mal noch ein paar Monate durchziehen und mich nebenbei informieren wegen Nebenjob usw.

Ich muss mich neu sammeln.

Die meisten Meinungen liegen hier richtig und ihr alle habt auch recht, ich muss einfach noch genauer darüber nachdenken.

@Kurosagi

Aber eine hingeschmissene Lehre macht gerade heutzutage keinen sonderlich guten Eindruck, glaubs mir!
Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist auch für manche Weiterbildungsmaßnahmen - egal, ob selbstgewählt, oder "vom Amt verordnet" - eine Voraussetzung, und nie verplemperte Zeit!

Hallo,
zu "freie Entfaltung im Journalismus":
@Thalassa kann Dir wahrscheinlich genaueres dazu schreiben,
aber Du kriegst schon ziemlich genaue Vorgaben , was Du wie zu schreiben hast, a là:
"Fahren Sie zur Sitzung des Kaninchenzüchtervereins, und schreiben Sie eine 50-Zeilen-Reportage darüber, die wohlwollend bis enthusiastisch ist."
Ersetze Kaninchenzüchtersitzung durch Fronleichnamsprozession oder Eröffnung des Atomkraftwerks oder ...
Deine Arbeit auf der Inneren.
Ihr müßt doch wahrscheinlich solche Berichtshefte führen.

Schul mal Deine journalistischen Fähigkeiten, über langweilige, uninteressante und nervige Begebenheiten interessant zu berichten. Jeden Tag exakt 50 Zeilen.
Oder sagen wir 30 Zeilen. Keine Mehr, keine Weniger.

Und dann anonymisierst Du es, kürzt auf 20 Zeilen , und beginnst einen Blog.
Viel Erfolg!
Sandra

ps: sorgfältiges Anonymisieren ist besonders wichtig, und veröffentliche es erst nur für eine kleine Gruppe von Beta-Lesern, Freunden und Kritikern. S.

@sandra.31

sandra.31 schrieb:aber Du kriegst schon ziemlich genaue Vorgaben , was Du wie zu schreiben hast

... vorausgesetzt, man findet überhaupt irgendein Blatt oder ähnliches, das einen fest anstellt ;) , und auch dann muß man damit rechnen, daß im Artikel rumgekürzt, gestrichen und reingeschrieben wird, was das Zeug hält :D .
Um für irgendeine Zeitung als freier Mitarbeiter Kolumnen oder ähnliches zu schreiben, muß man kein Studium absolviert haben, zum Geschichten schreiben auch nicht ... da reicht es eigentlich, wenn man die deutsche Sprache aus dem FF beherrscht und weiß, wie man sowas aufbaut, aber ohne Beziehungen ist es wohl ziemlich aussichtslos, so ein "Pöstchen" zu ergattern!

Kenne dein Problem nur zu gut. Im zweiten Lehrjahr wollte ich auch meine Ausbildung zur Hotelfachfrau abbrechen! Hat mir ueberhaupt kein Spass gemacht und hab mich auch jeden Morgen ausm Bett gequält. Letzendlich hab ich aber die Ausbildung durchgezogen! Man braucht immer einen Grundstein,wo man drauf aufbauen kann!!!

Zombiecookie schrieb:Man braucht immer einen Grundstein,wo man drauf aufbauen kann!!!

Eben! Man muß ja - sollte man nach der Ausbildung überhaupt übernommen werden - keinen Arbeitsvertrag unterschreiben! Außerdem gibt es in jedem Unternehmen die verschiedensten Bereiche ... eventuell in der Verwaltung oder ähnlichem, man muß ja nicht bei dem bleiben, was man in der Lehre gemacht hat.

@Kurosagi

Ja, so einfach ist das auch nicht mit zwei 400 € Jobs. Da wird dann zusammengerechnet, also zahlst du auch deine Steuern darauf.
Es ist ja auch nicht so, dass man neben 2 Jobs und der Abendschule nicht auch noch lernen muss, es fällt einem ja nicht alles in den Schoß. Vielleicht möchte man dann auch mal etwas Freizeit oder etwas unternehmen, das kostet auch Geld. Wie es sich mit dem Wohngeld bei 800 Brutto verhält weiß ich nicht genau.
Und Teilzeit... auch so ein Thema. Finde den Arbeitgeber, der dich als ungelernte Arbeitskraft Teilzeit anstellt. Da fallen nämlich trotzdem für ihn die Sozialabgaben an.

@Kurosagi
Was Journalistik angeht haben wir hier im Forum einen der dir bestimmt etwas dazu sagen kann, soviel ich weiss hat er selbst schon als Journalist gearbeitet.

@Kurosagi
Wie war das, du bist seit gut 2 Monaten in der Krankenpflegeausbildung?
In Deutschland bist du dann sowieso noch in der Probezeit (die geht in dieser Ausbildung 6 Monate).

Bevor du Hals über Kopf eine Bauchentscheidung machst und einfach so abbrichst...
nutze diese ersten 6 Monate (naja 4 sind ja noch übrig) um dich umzuschauen, horche in dich hinein, beobachte dich selbst bei der Arbeit, schau nach Alternativen.
Klar, es ist nicht wie bei den Scrubs oder wie bei Dr. House .... aber in dem Beruf ists eigentlich noch vergleichsweise ganz okay.
Ja, die Schule ist schwer und je nach Station gerät man auch mal an den einen oder anderen seltsamen und anstrengenden Vorgesetzten... aber wo gibts das denn nicht?

Wenn man es recht bedenkt gibt es keinen Beruf in dem du mal eben so locker von Anfang an deine eigene Kreativität ausleben kannst.
Am Anfang steht das Erlernen des Handwerks, streng nach Vorgaben der Ausbildung, Blockweise kommen die Prüfungen in denen dein Wissen und Können geprüft werden (egal ob du Goldschmied, Maler, Comiczeichner, Koch, Schmied, Steinmetz oder Artist wirst).

Irgendwie ist es vielleicht doch ganz gut das du dir JETZT schon Gedanken über Alernativen machst (6 Monate vor der Abschlussprüfung wärs fatal).
Jetzt kannst du es noch verbuchen als Erfahrung, als Umorientierung.
Andererseits (entschuldige, falls ich es überlesen haben sollte) frage ich mich warum man eine Ausbildung anfängt und dann schon nach 2 Monaten sagt "Hey, eigentlich hab ich die und die Interessen und hätt gerne ne Ausbildung die mit diesen Interessen irgendwie vereinbar ist").

Hast dich einfach mal pro forma bei allen möglichen Ausbildungsstellen beworben, querbeet ... um deine Chancen zu erhöhen? Oder wurdest du in die Ausbildung hineinkomplimentiert durch Verwandte ("Mach des, wird immer Kranke geben... deine Tante Sowieso ist in dem Krankenhaus angestellt und ist voll zufrieden).

Naja, wie auch immer...
Mein Rat an dich:
Nutz die Zeit bis zum Ende der Probezeit um dir sicher zu werden was du genau willst.
Schau dich am besten entsprechend nach einem anderen Ausbildungsplatz um oder (zum Einstieg und Schnuppern) einen Praktikumsplatz.
Warte damit aber nicht bis zum Tag X sondern mach das unter der Hand (ohne es an der Krankenpflegeschule an die Glocke zu hängen). So wäre ein relativ reibungsloser Übergang möglich, oder zumindest hättest du dazwischen nicht so viel Leerlauf.

Übrigens:
Ein Praktikum ist immer prima bevor man eine Ausbildung in einem bestimmten Berufsbereich startet.
So erhält man die ersten Eindrücke und oft kann man dann schon sagen "Hey cool" oder "Nee, die Arbeit ist nix für mich".
Praktikanten werden eigentlich immer und überall gerne genommen (oder auch FSJler im sozialen Bereich).
Auch wenn man als Praktikant meist unentgeldlich arbeitet, so bekommt man erste Einblicke, kann Fragen zum Beruf stellen, man hat die Chance im entsprechenden Betrieb einen Fuß in die Tür zu bekommen - wenn man sich denn gut anstellt.
Außerdem sind Praktikas prima als Lückenfüller im Lebenslauf (zumindest für beispielsweise den Leerlauf zwischen abgebrochener Ausbildung und Start der neuen Ausbildung)