Leben ohne Eltern? Wer hat Erfahrung?

@magaziner

GrandOldParty schrieb am 28.11.2011:Was ich damit sagen will, ist, dass es erstens kein Patentrezept gibt, wie man damit umgehen kann. Und zweitens, dass du es lernen wirst. Das ist eines der wenigen Dinge im Leben, über die du dir keinen Kopf machen musst.

Es wird passieren. Du wirst lernen, damit zu leben.

Dem kann ich mich nur anschließen; es mag zwa nicht schön sein, und nicht unbedingt eine Hilfe, aber eines der wichtigsten Dinge, die Du dadurch lernen wirst, ist, wie stark Du selbst bist, und mit was Du alles umgehen kannst, wenn Du denn mußt.

Das wird für Dich zu sehen, und für andere vielleicht zum weitergeben sein ...

Naja, hatte zwar Eltern, aber nicht richtig......
Grundschule: Ich bin nach haus gekommen und war bis 17-18 Uhr allein, must mir selbst essen machen etc. Lief dann auch so weiter.
Mein Vater is weg da war ich 3-4 ........ keine Ahnung. Ob's den noch gibt oder nich jukt mich nich.
Is aber alles so lang her........denk da eh nich mehr dran, lässt mich völlig kalt. Is auch besser so.

Ich hätte gerne auf die Bekanntschaft mit meinem männlichen Genpol verzichtet. Naja. Mein Stiefvater war auch einfach kein Ersatz.

Das mein ich natürlich nicht negierend.

Was ich noch nicht weiß, wie gehe ich damit um, wie ist das, wenn plötzlich einer von den "Alten" fehlt, was habt Ihr gefühlt, erlebt, wie seid Ihr damit klar gekommen?

Ich denke ausschlaggebend ist erstmal um bei der Frage klar kommen welch Persönlichkeit man ist und auch das Alter. Inwieweit ist man gefestigt, steht mit beiden Beinen im Leben.

Schön ist es für niemanden wenn ein geliebter Mensch von einem geht. Wichtig nach solch einer Erfahrung darüber zu sprechen, damit man auch trauern kann.So ein einschneidiges Erlebnis begleitet einen Menschen 3 - 5 Jahre lang, bzw bis sich wieder alles normalisiert. Den Schmerz trägt man ein Leben lang. Nur wird der Grat eben leichter.

Ich habe meine Eltern als Kind verloren. Ich kann dir sagen das es sich erst bemerkbar gemacht hat als ich älter wurde. Dieser Verlust hat mich einige Jahre meines Lebnes gekostet. Und auch heute noch wünsche ich sie mir in manch Situationen gerne an meiner Seite. Doch ich will nicht undankbar sein. Heute bin ich selbst Mutter von zwei Kindern und meine Ängste sind natürlich das meine Kinder mich und meinen Mann wenigstens so lange haben bis sie gefestigte Persönlichkeiten sind.

Letztendlich hilft Selbstmitleid aber nicht. Das Leben ist so und wir können uns dem nicht entziehen. Es wird schon irgendein Sinn dahinter stecken.

Wenn ich irg.wann man mal einen Job hab...werd ich eine Stiftung machen. Für Kinder ohne Eltern.
Das wollte ich schon immer mal...

Mit meinem Vater habe ich seit dem Tod meiner Großmutter(bin bei Oma und Opa aufgewachsen) keinen Kontakt mehr und meine Mutter lebt in Österreich.Meinen Vater vermisse ich nicht und meine Mutter lebt seit ich 4 war wieder in Österreich.Seit ich selber Mutter bin fehlen mir Eltern.Großeltern die sich leidenschaftlich gerne mal mit den Enkeln beschäftigen,an Festen zu Besuch kommen oder mit denen man einfach Quatschen kann.Familie ist so etwas wichtiges.Leider habe ich die Hälfte in Österreich und die andere Hälfte in Hessen:(

Ich glaube da kann man keinen Rat geben. Jeder Mensch ist da anders. Ich weiß auch nicht,ob das so gut ist sich damit zu beschäftigen, wenn beide noch gesund sind. Das hat auch nicht unbedingt was mit dem Alter zu tun. Meine Mutter wurde nur 55. Hatte auch nicht immer das beste Verhältnis zu ihr und bin schon früh ausgezogen. Heute wünschte ich, ich könnte mit ihr reden. Na ja, die Baustelle ist noch nicht fertig. Mit meinem Vater hatte ich nicht sehr viel Kontakt, da er weit weg lebte. Er wurde 65 und ich würde auch gerne mit ihm reden. Der Schmerz wird anders. Man lernt mit der Zeit damit zu leben. Ich wünsche dir noch viele gute Jahre mit deinen Eltern.

@Lindsey__
Du bist zwar kein Mitglied mehr hier, aber falls du das hier liest, ich bin auch so ziemlich das krasse Gegenteil meiner Eltern, nein, nicht nur meiner Eltern, meiner gesamten Famile. Dennoch liebe und schätze ich sie, weil sie auch gute Eigenschaften haben.

Ich finde, man sollte generell jeden Menschen respektieren und schätzen. Man sollte eher nach dem suchen, was einen verbindet, als nach dem, was einen von dem anderen unterscheidet. Wenn die Menschen das endlich lernen würden, würde diese Welt wesentlich besser aussehen.

Wenn Eltern sterben, kann man von minderjährigen Kindern noch von "Waisen" sprechen,
bei einem erwachsenen, selbständigen Menschen über 20 wohl nicht mehr.
Irgendwann dazwischen muss man sich abgenabelt haben.

Es spricht nichts gegen engen Kontakt und Eltern-Kind-Liebe, die selbstverständlich
sein sollte, aber selbst Klammeraffen lassen irgendwann mal los.

ich denke der beste rat ist sich nicht für seine gefühle zu schämen..wenn dir nach weinen und trauer ist dann lebe sie..genieße noch die zeit die du mit ihnen hast und vergiß die schönen erinnerungen nicht.